Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 30′ N, 8° 22′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Freudenstadt | |
Höhe: | 584 m ü. NHN | |
Fläche: | 189,58 km2 | |
Einwohner: | 15.126 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72270 | |
Vorwahlen: | 07442, 07447, 07449 | |
Kfz-Kennzeichen: | FDS, HCH, HOR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 37 004 | |
LOCODE: | DE BRR | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Oberdorfstraße 46 72270 Baiersbronn | |
Website: | www.gemeinde-baiersbronn.de | |
Bürgermeister: | Michael Ruf (parteilos[2]) | |
Lage der Gemeinde Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt | ||
Baiersbronn ist eine Gemeinde mit 15.126 Einwohnern (31. Dezember 2023) im Landkreis Freudenstadt. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald und ist die der Fläche nach zweitgrößte Gemeinde Baden-Württembergs, direkt hinter der Landeshauptstadt Stuttgart. Das etwa fünf Kilometer nordwestlich von Freudenstadt gelegene Schwarzwalddorf ist ein Fremdenverkehrsort und bekannt für seine Spitzengastronomie. Daher ist oftmals auch vom „Sternedorf“ Baiersbronn die Rede. Der seit Anfang 2014 bestehende Nationalpark Schwarzwald liegt zu weiten Teilen auf der Gemarkung der Gemeinde.
Das Gemeindegebiet von Baiersbronn erstreckt sich vom Murgtal in 450 m ü. NHN bis zum Dreifürstenstein östlich der Hornisgrinde in 1153 m Höhe, der zugleich den höchsten Punkt in Württemberg darstellt. Beim Dreifürstenstein befand sich auch der westlichste Punkt des Landes Württemberg in den auf dem Wiener Kongress von 1815 bestätigten und bis 1945 geltenden Grenzen. Heute ist dies der Punkt der Gemarkungsgrenze zwischen den Gemeinden Sasbach, Seebach und Baiersbronn.
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Baiersbronn-Dorf mit Friedrichstal, Huzenbach, Klosterreichenbach mit Reichenbacher Höfe und Heselbach, Mitteltal, Obertal mit Buhlbach, Röt-Schönegründ, Tonbach und Schwarzenberg mit Schönmünzach und Schönmünz mit insgesamt 115 Dörfern, Weilern, Zinken, Höfen und Häusern.
Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt in der Form „Baiersbronn-…“. In den Ortsteilen Klosterreichenbach, Röt-Schönegründ und Huzenbach sowie den beiden Ortsteilen Schwarzenberg und Schönmünz zusammen sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung eingerichtet. Sie haben jeweils einen eigenen Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzende. Für die Wahl des Ortschaftsrats in der Ortschaft Schönmünz wird die unechte Teilortswahl entsprechend angewandt und das Wahlgebiet in drei Wohnbezirke unterteilt. In den übrigen Ortsteilen werden Gemeindebezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Bezirksbeirat eingerichtet.
Im Gemeindegebiet in den Grenzen von 1970 liegen die Wüstungen Strubenhart, Talbechenhalde, Bruderhaus, Dietersbronnen, Diebelsbach und Kannenwald. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schwarzenberg liegen die Wüstungen Grasegenouwa, Schrampach oder Vortpach und Bubabenhütte.[3]
Zur Großgemeinde Baiersbronn gehören folgende früher selbstständige Gemeinden:
Auf dem Baiersbronner Gemeindegebiet liegen neben dem Nationalpark Schwarzwald die Naturschutzgebiete Schliffkopf, Kniebis-Alexanderschanze und Wilder See-Hornisgrinde sowie die Landschaftsschutzgebiete Huzenbacher See, Schönmünz- und Langenbachtal, Rot- und Rechtmurg und Seitentäler der Murg.
Außerdem liegen auf dem Stadtgebiet mehrere Teilgebiete des FFH-Gebiets Wilder See-Hornisgrinde und Oberes Murgtal und des Vogelschutzgebiets Nordschwarzwald. Baiersbronn liegt zudem im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.[4]
Baiersbronn, das seit 1320 zu Württemberg gehört, wird 1292 erstmals urkundlich erwähnt. Eine erste Schule wird 1627 nachgewiesen.
Über die Menschen im Oberamtsbezirk Freudenstadt des Königreichs Württemberg und insbesondere die Baiersbronner wird in einer zeitgenössischen Abhandlung des Königlich Statistisch-Topographischen Bureaus von 1858 geschrieben:
„Der Menschenschlag ist im Allgemeinen nicht sehr kräftig, eher unter, als über mittlerer Statur, eher dürftig, als gut genährt und mehr von blasser und kränklicher, als frischer und gesunder Gesichtsfarbe. Dieß gilt besonders von Baiersbronn, dessen Bevölkerung durch übermäßige Arbeiten und Entbehrungen aller Art sichtlich herabgekommen und verkümmert ist […]. Ungeachtet dieses schwächlichen Aussehens sind aber diese Leute, namentlich die Baiersbronner, gegen atmosphärische Einflüsse und körperliche Strapazen sehr abgehärtet und zeigen eine ungewöhnliche Lebenszähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und körperliche Verletzungen.“[5]
Aufgrund der sozialen Situation (Missernten, allgemeine Armut) wanderten ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele Baiersbronner nach Nordamerika aus. Mit der Murgtalbahn kam 1901 der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Staatsbahnen und der benachbarten Badischen Staatsbahnen, was einen wirtschaftlichen Aufschwung zur Folge hatte. Baiersbronn wurde zum Luftkurort und Wintersportplatz.
Im oberen Murgtal siedelten die Menschen traditionell in Einzelgehöften. So entstanden nach und nach kleine Weiler und Siedlungen, Parzellen genannt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1935 in der Altgemeinde Baiersbronn Straßennamen eingeführt.
Die Nordischen Skimeisterschaften fanden vom 6. bis 8. Februar 1953 in Baiersbronn und Freudenstadt statt.
Die übrigen Ortschaften Klosterreichenbach, Heselbach, Röt, Huzenbach und Schwarzenberg entstanden als geschlossene Ortschaften. Sowohl Buhlbach als auch Schönmünzach entstanden durch Gründungen von Glashütten im ausgehenden 18. Jahrhundert.
Der Langenbach und nach der Vereinigung die Schönmünz stellt eine uralte Grenze dar. So ist dieser Bach seit dem Jahre 496 Stammesgrenze zwischen Alemannen (Schwaben) und Franken und noch heute Mundartgrenze. Viele Jahrhunderte war sie auch Landesgrenze zwischen Baden und Württemberg.
Seit 1938 gehörte Baiersbronn zum Landkreis Freudenstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil der französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im neu gegründeten Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Am 1. September 1971 wurde die Gemeinde Röt eingegliedert. Am 1. Januar 1974 folgten Huzenbach, Klosterreichenbach und Schwarzenberg.[6]
Vor allem wegen der geographisch abgeschiedenen Lage wurde über Jahrhunderte „im Tal“ geheiratet. Dies hat zur Folge, dass die Familiennamen Braun, Finkbeiner (über 150-mal), Frey, Gaiser (über 170-mal), Haist, Mast, Klumpp (über 100-mal) und Züfle überproportional vertreten sind. Zu den weiteren alteingesessenen Sippen zählen auch die Beilharz, Eberhardt, Ehmann, Fahrner, Faißt, Glaser, Günt(h)er, Keck, Möhrle, Morlok, Pfau, Rapp, Rothfuß, Schmelzle, Seidt, Trück, Wein, Würth und Wurster.
Durch die erwähnten geographischen Gegebenheiten entwickelte sich in der Altgemeinde Baiersbronn eine Sondermundart innerhalb des schwäbischen Mundartraumes, die die Baiersbronner sprachlich von den Bewohnern der angrenzenden Gemeinden scheidet.
Die Bewohner des Murgtals waren hauptsächlich in der Land- und Holzwirtschaft beschäftigt. Nicht erst der Waldbrand von 1800 ließ das Murgtal verarmen, sondern die fast vollständige Abholzung der Waldungen durch die Holzcompagnien führten dazu. Erst mit der Zunahme des Tourismus nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Baiersbronn einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Zum Stichtag 31. Dezember 2015 zählte die Gemeinde 14.667 Einwohner.
Baiersbronn erhielt 1430 seine erste Kirche. Seither darf man mit der Existenz einer „Marienpflege“ rechnen. 1492 wurde es eigenständiges Pfarramt, nachdem es zuvor kirchlich zu Dornstetten gehört hatte. Seit der Reformation in Württemberg ist Baiersbronn evangelisch-pietistisch geprägt.
Das Kloster Reichenbach führte erst 1595 den neuen Glauben ein. Neben den heutigen sechs evangelischen Kirchengemeinden in der Gesamtgemeinde gibt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts eine römisch-katholische Gemeinde, die zum Dekanat Freudenstadt gehört. Des Weiteren gibt es fünf neuapostolische Kirchen. Inzwischen wurden auch eine evangelisch-methodistische und die freikirchliche Christus-Gemeinde gegründet.
Hauptort der Gemeinde ist Baiersbronn mit knapp 5400 Einwohnern.[7] Der Ortsteil Friedrichstal mit weiteren gut 400 Einwohnern[7] kann durch die Schwäbischen Hüttenwerke auf eine frühe Industrialisierung zurückblicken. Vor allem die Sensen aus Friedrichstal waren berühmt.
Huzenbach wurde erstmals 1289 urkundlich erwähnt, als Pfalzgraf Ludwig von Tübingen den Ort dem Kloster Reichenbach schenkte. Die Huzenbacher lebten über Jahrhunderte vor allem von der Holzwirtschaft. Huzenbach, das bis dahin zu Schwarzenberg gehört hatte, wurde 1810 selbständig. Es hat heute rund 700 Einwohner.[7]
Das Kloster Reichenbach wurde 1085 als Tochterkloster des Klosters Hirsau von Bischof Gebhard geweiht. Nach der Einführung der Reformation wurden der Prior und seine Mönche 1595 zur Flucht gezwungen und Reichenbach wurde eine weltliche reformierte Gemeinde und Sitz des gleichnamigen Klosteramtes. 1897 wurde der Ort von Reichenbach in Klosterreichenbach umbenannt. Der Nachbarort Heselbach wurde 1936 eingemeindet. Klosterreichenbach hat etwa 2420 Einwohner.[7]
Der größte Teilort der „Altgemeinde“ Baiersbronn liegt ca. 4 km westlich vom Mutterort. Durch die West-Ost-Ausrichtung des Murgtals gibt es hier eine ausgeprägte Winter- und Sommerseite. Die knapp 2100 Einwohner[7] Mitteltals wohnen in typischen Streusiedlungen, auch „Parzellen“ genannt. Berühmt ist der Ort vor allem durch das „Hotel Bareiss“ und das Fahrzeugwerk „Müller Mitteltal“. Im frühen 20. Jahrhundert betrieb die Kolb & Schüle AG eine Flachsrösterei in Mitteltal. Im Jahr 2003 wurde der von der Wunderheiler-Familie gebaute „Morlokhof“ von Hotelier Bareiss erworben und liebevoll restauriert. Dafür erhielt er 2008 den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg. Seit 2009 gibt es in Mitteltal ein Naturbad, das aus dem alten Freibad entstanden ist.
Der heilklimatische Kurort Obertal hat rund 1330 Einwohner.[7] Seine Ursprünge liegen im Tannenfelser Tal mit der Burgruine Tannenfels. Später gewann der Ortsteil Buhlbach durch die dortige Glashütte an Bedeutung. Die Glashütte wurde von 1721 bis 1909 betrieben. 2004 gründete sich unter Federführung von Dora-Luise Klumpp der Förderverein Glashütte Buhlbach e. V. mit dem Ziel, die noch vorhandenen Teile der Glashütte zu erhalten und zu einem Kulturpark auszubauen. Dieser ist inzwischen zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Heute ist der Ort durch den Fremdenverkehr geprägt.
Röt-Schönegründ wurde erstmals 1282 urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es von kaiserlichen Truppen besetzt und verwüstet. 1812 zerstörte eine Brandkatastrophe, die auch die Kirche nicht verschonte, den Ort ein weiteres Mal. Ab 1890 begann mit der Industrialisierung (unter anderem Sägewerke) der wirtschaftliche Aufschwung der Gemeinde. Hier leben ungefähr 760 Menschen.[7]
Die Gründung des Klosters Reichenbach führte 1085 auch zur ersten Erwähnung Schwarzenbergs, weil ein Gut im Ort dem neuen Kloster geschenkt wurde. Auf der Schwarzenberger Gemarkung wurde 1773 eine Glashütte erbaut, die bis zum beginnenden 20. Jahrhundert bestand und aus der sich der Ortsteil Schönmünzach entwickelte. Der Dichter Wilhelm Hauff erhielt die Anregungen zu seinem Märchen Das kalte Herz bei einem Besuch in Schwarzenberg. Seit 1953 ist Schönmünzach Kneippkurort. Hier mündet der Fluss Schönmünz in die Murg. Der Ortsteil Schönmünz zieht sich entlang der Schönmünz und des Langenbachs. Er besteht aus den Siedlungen bzw. Weilern Zwickgabel, Schönmünz (oder Volzenhäuser), Leimiß, Vorder-, Mittel- und Hinterlangenbach. Hier leben rund 960 Menschen.[7]
Das kleine Seitental ohne Durchgangsverkehr mündet kurz nach Baiersbronn von Nordwesten kommend ins Murgtal und hat ca. 800 Bewohner.[7] Berühmt ist Tonbach besonders durch seine Gastronomie, vor allem das Hotel Traube Tonbach.
Erstmals seit der Gebietsreform (1968–1975) wurde im Jahr 2009 ohne die Unechte Teilortswahl gewählt. Dadurch entfielen die Überhangmandate und die Sitzzahl verringerte sich von vormals 29 auf 22.
Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 57,2 Prozent zu folgendem Ergebnis[8] (einschließlich Veränderungen zum Jahr 2014):
Abkürzung | Partei/Liste | Stimmenanteil | +/− %p | Sitze | +/− |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 33,0 % | −4,1 | 7 Sitze | −1 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 13,5 % | +1,1 | 3 Sitze | ±0 |
FWV | Freie Wählervereinigung | 25,5 % | +0,8 | 6 Sitze | +1 |
BUB | Bürgeraktion Umwelt Baiersbronn | 14,5 % | +1,6 | 3 Sitze | ±0 |
FDP/UBL | Freie Demokratische Partei / Unabhängige Bürgerliste | 13,5 % | +1,3 | 3 Sitze | ±0 |
Bei der Wahl zum Bürgermeister am 10. Juli 2011 entfielen auf den Bewerber Michael Ruf mit Abstand die meisten Stimmen.[9] Ruf war zuvor Erster Beigeordneter der Gemeinde Baiersbronn. Er sollte das Amt des Bürgermeisters am 1. September 2011 antreten.[10] Hinsichtlich des Wahlergebnisses war eine Klage beim Verwaltungsgericht Karlsruhe anhängig.[11] Bis zur rechtskräftigen Entscheidung über die Klage konnte das Amt des Bürgermeisters zunächst nicht angetreten werden. Michael Ruf wurde daher am 1. September 2011 vom Gemeinderat einstimmig zum Amtsverweser bestellt.[12][13] Mit Urteil vom 26. Januar 2012 wies die Zweite Kammer des Verwaltungsgerichts Karlsruhe die Klage des Mitbewerbers ab.[14] Das Urteil wurde Ende Februar 2012 rechtskräftig.[15] Daraufhin erfolgte in einer Gemeinderatssitzung am 29. März 2012 die Einsetzung Michael Rufs als Bürgermeister der Gemeinde Baiersbronn.[15]
Bei der Bürgermeisterwahl am 7. Juli 2019 wurde Ruf mit 97,9 Prozent der gültigen Stimmen im Amt bestätigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 31,51 Prozent.[16]
Blasonierung: „In Blau ein laufender silberner (weißer) Röhrenbrunnen mit zwei Röhren.“[17] | |
Wappenbegründung: Das für den Ortsnamen „redende“ Bild des Brunnens wurde in den Siegeln Baiersbronns seit Ende des 19. Jahrhunderts geführt. Die gegenüber den älteren Darstellungen vereinfachte Zeichnung erhielt das Wappenbild anlässlich der Verleihung von Wappen und Flagge durch das Innenministerium am 15. November 1956.
Das Wappen wurde der Gemeinde Baiersbronn – gemeinsam mit der Flagge – am 15. November 1956 vom Innenministerium verliehen. |
Die Gemeinde Baiersbronn unterhält folgende Partnerschaften:
Die Wirtschaft in Baiersbronn wird von Tourismus und Gastronomie dominiert. Zwei Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in dem Bereich Handel/Verkehr/Dienstleistungen tätig. Das restliche Drittel ist im produzierenden Gewerbe tätig. Weitere in Baiersbronn ansässige Wirtschaftszweige sind das Handwerk, Kartonage- und Druckbetriebe, Maschinenbauunternehmen, Holzverarbeitung sowie Speditionen.[18] Unter anderem hat Mayr-Melnhof Karton hier einen Produktionsstandort. Im Ortsteil Mitteltal befindet sich der Sitz des Anhänger- und Aufbauherstellers Müller-Mitteltal.
Die Gemeinde liegt an der 1901 von Freudenstadt bis Klosterreichenbach eröffneten Murgtalbahn. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten die Bahnhofsgebäude von Friedrichstal, Baiersbronn und Klosterreichenbach als Einheitsbahnhöfe vom Typ IIa, IIIa beziehungsweise IIIb.[19] Aufgrund des steilen Streckenverlaufs wurde die Bahn bis 1924 stellenweise als Zahnradbahn betrieben.
Heute verbindet die Linien S8 der Stadtbahn Karlsruhe Baiersbronn mit Karlsruhe, Freudenstadt und Bondorf. Seit Dezember 2022 verkehren Regional-Express-Züge der DB Regio Mitte (ehemalige Eilzuglinie S81) von Karlsruhe über Baiersbronn nach Freudenstadt. Durch Anschlüsse in Freudenstadt Hbf sind über die dort beginnende Kinzigtalbahn und die Gäubahn weitere Ziele im Schwarzwald erreichbar. Baiersbronn gehört der Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt an.
Die Bundesstraße 462 von Rastatt nach Rottweil schließt Baiersbronn an das überregionale Straßennetz an.
Die Bundesstraße 500 (Schwarzwaldhochstraße) läuft im Westen größtenteils entlang der Gemeindegrenze, die früher auch Landesgrenze zwischen Württemberg und Baden war.
In Baiersbronn gibt es neben dem Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium mit der Johannes-Gaiser-Schule im Hauptort eine Real- und Hauptschule mit Werkrealschule, die Grund- und Hauptschulen mit jeweiliger Werkrealschule in Klosterreichenbach und Mitteltal sowie mit der Wilhelm-Münster-Schule im Hauptort, der Friedrich-Rupps-Schule in Schönmünzach und der Grundschule Obertal drei reine Grundschulen.
Die kurvenreiche Verbindungsstraße zwischen Baiersbronn-Obertal und dem Ruhestein wurde am 21. Juli 1946 einmalig für eine Motorsportveranstaltung genutzt, das Ruhestein-Bergrennen. In Erinnerung an dieses Ereignis findet seit 2013 das Baiersbronn Classic statt, eine dreitägige Gleichmäßigkeits- und Zuverlässigkeitsfahrt für Automobilklassiker bis Baujahr 1975.
Seit 1998 findet in der Region, als musikalischer Höhepunkt des Jahres, das Schwarzwald Musikfestival statt. Unter der künstlerischen Leitung von Mark Mast hat sich das Projekt inzwischen zu einer überregional bedeutsamen Institution entwickelt und in der deutschen Festivallandschaft etabliert.
Seit 2001 finden im Sommer Theateraufführungen der Amateur-Theatergruppe Neue Studiobühne unter freiem Himmel an wechselnden Orten statt. Mit dem Stück Morlok.Mythos.Mädesüß. gewann das Ensemble den Sonderpreis der Jury beim Oskarle, dem Mundart-Theater-Preis Baden-Württemberg.
Baiersbronn ist mit einer kurzen Unterbrechung 2020 laut Guide Michelin der einzige deutsche Ort mit zwei Dreisternerestaurants:
Jeweils einen weiteren Michelin-Stern wiesen im Jahr 2019 das Restaurant Schloßberg des Hotels Sackmann (Küchenchef Jörg Sackmann) in Schwarzenberg und die Köhlerstube im Hotel Traube in Tonbach (Küchenchef Florian Stolte) auf.[24] Damit gibt es insgesamt acht Michelin-Sterne in Baiersbronn – auf dem engen Raum einmalig in Deutschland.
Mehrere Karseen liegen auf Baiersbronner Gemarkung. Dazu gehören der Huzenbacher See und der Wildsee. Richtung Südwesten führt ein Wanderweg ca. 4,5 km durch das Sankenbachtal hinauf zum Sankenbachsee. In dessen Talkessel lag ursprünglich ein weiterer Karsee. Dieser lief jedoch vor rund 3000 Jahren aus, weil der Sankenbach die Endmoräne wegspülte, die den See aufstaute. 1980 bis 1981 schüttete das Forstamt Obertal gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Freudenstadt einen Erdwall auf, sodass sich erneut ein See aufstaute. Ein steiler Pfad führt von dort weiter hinauf zu den Sankenbach-Wasserfällen. Über eine Karwand aus Unterem Buntsandstein stürzen sie in zwei Stufen 40 Meter tief zu Tal.[25]
Der Nationalpark Schwarzwald liegt zum großen Teil auf der Gemarkung der Gemeinde Baiersbronn.
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