Bambara-Erdnuss | ||||||||||||
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Die unterirdischen Früchte der Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vigna subterranea | ||||||||||||
(L.) Verdc. |
Die Bambara-Erdnuss (Vigna subterranea), im deutschen Sprachraum auch Erderbse oder Angola-Erbse, sowie früher auch Kriechender Erdbohrer genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae) gehört. Diese Nutzpflanze ist nahe verwandt mit einer Reihe anderer „Bohnen“ genannter Feldfrüchte.
Sie stammt aus Westafrika und wird heute in ganz Afrika, Asien, Australien und Mittel- und Südamerika kultiviert. Ihr deutscher Name leitet sich von der ethnischen Gruppe der Bambara her. Hauptanbauländer sind Burkina Faso, Mali, Kamerun und Niger, sowie Nigeria, Tschad und Ghana. Sie ist eine ausgesprochen trockenheitsresistente Pflanze, die auch nährstoffarme Böden verträgt. Ähnlich sind die häufig genutzten Samen der Augenbohne oder der Erdbohne. Die wichtigste umgangssprachliche Bezeichnung im Anbaugebiet (frankophones Westafrika) lautet "Voandzou".[1]
Die Bambara-Erdnuss ist eine einjährige, ursprünglich flach kriechende, domestiziert aufrechte, bis etwa 30 Zentimeter hohe krautige Pflanze mit einer Pfahlwurzel. Die dreizähligen Blätter sind wechselständig, mit bis 30 Zentimeter langen Stielen. Die kurz gestielten, bis 10 Zentimeter langen Blättchen sind elliptisch bis eiförmig mit abgerundeter bis eingebuchteter Spitze. Die Nebenblätter (Stipeln) der Fiederblättchen sind sehr klein. Die ein- bis dreiblütigen, haarig gestielten Blütenstände sind nahe dem Boden. Die kurz gestielten, weißlich-gelben und zwittrigen Schmetterlingsblüten haben einen fünflappigen kurzen Kelch und zehn Staubblätter, wovon nur eins frei ist. Der einkammerige Fruchtknoten ist oberständig, mit einem langen, gebogenen, im oberen Teil bärtigen Griffel mit zweiteiliger Narbe. Es sind extraflorale Nektarien vorhanden, oft an einer abortiven Blütenknospen.
Die meist rundliche oder selten längliche, bis etwa 2,5–4 Zentimeter lange und hellbräunliche, leicht runzlige Hülsenfrucht enthält meist nur einen oder selten zwei glatte Samen. Die etwa 1 Zentimeter großen, rundlich bis ellipsoiden, teils abgeflachten und harten Samen sind von unterschiedlicher Farbe (hell, rot, orange, schwarz, auch gefleckt). Um das weiße Hilum ist manchmal ein farbiges „Auge“ ausgebildet. Die Hülsen wachsen wie bei der Erdnuss an einem langen Karpophor unter der Erde, sie sind aber härter. Dies ist eine Anpassung an Buschfeuer, die das Verbrennen der Samen verhindert. Es ist also eine geokarpe (boden-, erdfrüchtige) Pflanze.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[2]
Man kann die jungen Hülsenfrüchte oder die getrockneten Samen verwenden. Letztere werden entweder eingeweicht und gekocht, oder zu Mehl gemahlen.
Vigna subterranea gehört zur Sektion Vigna in der Untergattung Vigna innerhalb der Gattung Vigna.[3]
1648 beschrieb sie erstmals Marcgrave de Liebstad als „Mandubi d'Angola“. Die Erstveröffentlichung erfolgte 1763 unter dem Namen (Basionym) Glycine subterranea durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Vigna subterranea (L.) Verdc. wurde 1980 durch Bernard Verdcourt in Kew Bulletin, Volume 35, S. 474 veröffentlicht. Synonyme für Vigna subterranea (L.) Verdc. sind: Voandzeia subterranea (L.) Thouars ex DC.[3] Weiter Synonyme waren Arachis africana Burm. und Cryptolobus subterraneus Spreng.