Die Banned Books Week (Woche der verbannten Bücher) ist eine jährlich stattfindende Kampagne US-amerikanischer Bibliotheken, Verlage und Buchhändler gegen die Zensur von Literatur, insbesondere das Entfernen von Büchern mit umstrittenen Inhalten aus Bibliotheken. Sie beruft sich auf den 1. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten (First Amendment), der Einschränkungen der Meinungsfreiheit verbietet.
Jedes Jahr werden in den USA Hunderte von Beschwerden eingereicht, die darauf abzielen, bestimmte Bücher aus dem Bestand von Bibliotheken zu entfernen.[1] Als Gründe werden unter anderem explizite Darstellungen von Sexualität oder Gewalt, vulgäre Sprache und die Behandlung von Themen wie Homosexualität, Drogen oder Selbstmord genannt. Am häufigsten betroffen sind Bestände von Schulen und Schulbibliotheken, aber auch von öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken.[2] Zunehmend werden auch von religiösen Gruppen Bücher wegen ihrer angeblichen Förderung okkulter Praktiken angefochten. Besonderes Aufsehen erregten die Prozesse gegen die Bücher der Harry-Potter-Serie[3], die seit ihrem Erscheinen zu den am häufigsten beanstandeten Bücher gehören.[4] Beschwerden dieser Art betreffen auch immer wieder Klassiker der Weltliteratur, darunter Bücher von James Joyce, Ernest Hemingway, Mark Twain, George Orwell, Aldous Huxley, John Steinbeck, F. Scott Fitzgerald, J. D. Salinger und J. R. R. Tolkien.[5]
Die Banned Books Week wurde 1982 von der Bibliothekarin Judith Krug ins Leben gerufen.[6] Seitdem findet sie jedes Jahr in der letzten Septemberwoche statt. Einer der Hauptsponsoren ist die American Library Association, die jährlich eine Liste der erfolgreichen und versuchten Entfernungen von Büchern aus Bibliotheken veröffentlicht.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International beteiligt sich an der Banned Books Week, indem sie in dieser Zeit auf Personen aufmerksam macht, die wegen der Veröffentlichung, Verbreitung oder auch nur des Lesens verbotener Bücher verfolgt werden.[7]