Ihre DissertationDie Gesänge der Hildegard von Bingen ist ein Standardwerk der musikbezogenen Hildegard-Forschung. Es weist erstmals nach, dass auch die diastematische (auf Notenlinien geschriebene) Neumenschrift eine rhythmische Bedeutung hat. Zuvor wurden Hildegards Kompositionen äqualistisch oder mensuralistisch interpretiert. Stühlmeyer wies zudem nach, dass Hildegards Tonsprache und der bis zu zweieinhalb Oktaven umfassende Ambitus den professionellen kompositorischen Standards des 12. Jahrhunderts entsprach. Durch ihre Forschungsarbeit wurde belegt, dass die Vorgaben der Regula Benedicti sich auf die formale Konzeption der Kompositionen auswirkten. Dies hatte den Nachweis zur Folge, dass die Gesänge liturgische Verwendung fanden. Ihre theologischen Forschungen zum Ordo virtutum verdeutlichten, dass Hildegard hier den ethischen Diskurs des 12. Jahrhunderts mit seinen Protagonisten Bernhard von Clairvaux, Petrus Abaelardus, Anselm von Canterbury und Rupert von Deutz widerspiegelt. Für das von Beatrix Bochard geleitete Forschungsprojekt der Hochschule für Musik und Theater HamburgMusik und Gender im Internet verfasste sie die Grundseite zur Musik Hildegards.[2]
Von 1993 bis 2001 war sie als Tagungsleiterin in der Akademie St.-Jakobus-Haus in Goslar tätig. Seit 1995 schreibt sie als freie Autorin regelmäßig für verschiedene Zeitungen, Zeitschriften und Magazine. Als wissenschaftliche Beraterin betreut sie CD-Produktionen z. B. der Ensembles Sequentia um Benjamin Bagby,[3] „Ars Choralis Coeln“ um Maria Jonas[4] und „Cosmedin“, Stuttgart (Stephanie und Christoph Haas).[5] Bei Rundfunk- und Fernsehsendungen sowie internationalen Ausstellungen wirkt sie als Mittelalter-Spezialistin. Darüber hinaus ist sie als Schriftstellerin an zahlreichen Buchpublikationen beteiligt.
Die Gesänge der Hildegard von Bingen: Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung.[7] Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11845-9.
In einem Meer von Licht: Heilende Gesänge der Hildegard von Bingen. Mit Illustrationen von Sabine Böhm. Butzon & Bercker, Kevelaer 2004, ISBN 3-7666-0593-3.
Hildegard von Bingen: Werke Band IV. Lieder Symphoniae.[8] Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012, ISBN 978-3-87071-263-1.
Be-Stimmung. Unterwegs zur Stimme und zu sich selbst. Gemeinsam mit Gottfried Hoffmann. Verlag DeBehr, Radeberg 2012, ISBN 978-3-944028-02-6.
Wege in sein Licht: Eine spirituelle Biografie über Hildegard von Bingen. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2013, ISBN 978-3-87071-293-8.
Hildegard von Bingen: Leben – Werk – Verehrung. Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer 2014, ISBN 978-3-8367-0868-5.
Pendel, Steine, Nervenkekse: Esoterik im Gespräch mit Hildegard von Bingen. Gemeinsam mit Erzbischof Karl Braun. Butzon & Bercker, Kevelaer 2019, ISBN 978-3-7666-2601-1.
Kaleidoskop der umarmenden Liebe: Zugänge zur Erfahrung des Umfangenseins von Christus. Regensburger philosophisch-theologische Schriften, Pustet Verlag, Regensburg 2021, ISBN 978-3-7917-3254-1.
Lebendiges Licht: Die Engel als Wegweiser zum Sinn in der Schau Hildegards von Bingen. Mit einem Vorwort von Erzbischof Karl Braun. Verlagsbuchhandlung Sabat, Kulmbach 2021, ISBN 978-3-943506-93-8.
Auf der Suche nach der Stimme des lebendigen Geistes: Die Musik Hildegards von Bingen als Sinnbild vollendeter Schöpfung, in: Edeltraut Forster (Hrsg.), Hildegard von Bingen: Prophetin durch die Zeiten. Herder, Freiburg im Breisgau 1997, ISBN 3-451-26162-6.
Hörpraxis und Aufführungspraxis der Musik Hildegards von Bingen. In: Medievales 10. Actes du Colloque d'Etudes Medievales de l'Universite de Picardie-Jules Verne St-Riquier, Decembre 1998. Amiens 2000.
Farben im europäischen Mittelalter, in: ark (Architektur, Raum, Konstruktion), 1/2012.
Das neue geistliche Lied 2013 – eine Situationsanalyse, in: Musik + message Nr. 2, 2013, hgg. vom Verband für christliche Popularmusik in Bayern, Nürnberg, November 2013, ISSN2568-1699
Eine historisch-phänomenologische Landkarte zum Amplexus, in: Joachim Werz (Hrsg.): Die Lebenswelt der Zisterzienser. Neue Studie eines europäischen Ordens. Verlag Be&Be, Heiligenkreuz 2020, ISBN 978-3-903118-88-1 sowie Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2020, ISBN 978-3-795434-71-7.
Gottesrede: Ermutigende Orientierung in Krisenzeiten bei Hildegard von Bingen. Pilgern im Todesschatten, die Klage der Elemente und Aufblick zum Licht oder: sci vias lucis in statu deficienti, in: Joachim Werz (Hrsg.): Gottesrede in Epidemien. Theologie und Kirche in der Krise. Aschendorff Verlag, Münster 2021, ISBN 978-3-402-24722-8.
Glaubend leben im Alltag. Dreistrophiger Liedtext zum 1000-jährigen Diözesanjubiläum des Erzbistums Bamberg. Vertonung: Ludger Stühlmeyer. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg Nr. 44, Juli 2007 und Heinrichsblatt Nr. 31, Bamberg August 2007.
Ein Lied für Elisabeth. Fünfstrophiger Liedtext, 2018. Vertonung: Ludger Stühlmeyer. In: Elisabeth von Thüringen. Topos Plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer 2018.
Wissenschaftliche Begleitung und Bookletgestaltung bei folgenden CD-Einspielungen:
Hildegard von Bingen: Femina Forma Maria. Marienlieder des Villarenser Kodex. Ensemble Mediatrix, Ltg. Johannes Berchmans Göschl. Calig, Augsburg 1996.
Hildegard von Bingen: O vis aeternitatis. Vesper in der Abtei St. Hildegard. Schola der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard, Eibingen, Ltg. Johannes Berchmans Göschl, Sr. Christiane Rath OSB. Ars Musici, Freiburg im Breisgau 1997.
Dorothea Weiler: Auf der Suche nach der Stimme des lebendigen Geistes: Barbara Stühlmeyer forscht über die Musik der Hildegard von Bingen. In: Heinrichsblatt Nr. 16, Bamberg, 19. April 1998.
Franziska Hanel: Lieder und Bilder – Hildegard von Bingen als zentraler Punkt im Leben zweier Frauen: Barbara Stühlmeyer und Sabine Böhm. In: Frankenpost, Hof, 18. September 2004.
Hanna Stank: Gemeindeleben als Abenteuer. In: Frankenpost, Hof, 9. November 2010.
Claudia Beckers-Dohlen: Karfunkel-Autoren im Porträt: Dr. Barbara Stühlmeyer. In: Karfunkel Nr. 96, Oktober 2011.
Beate Franz: Leben wie der heilige Benedikt: Porträt über die Benediktineroblatin Dr. Barbara Stühlmeyer. In: Frankenpost, Hof, 23. Dezember 2012, S. 2.
↑Kirchenmusikteam. Pfarrei St. Marien Hof, 2010, archiviert vom Original am 9. November 2014; abgerufen am 13. Juli 2018.
↑Barbara Stühlmeyer: Hildegard von Bingen. In: MUGI. Musikvermittlung und Genderforschung: Lexikon und multimediale Präsentationen. 6. März 2018, abgerufen am 13. Juli 2018.
↑Ensemble Cosmedin. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2018; abgerufen am 13. Juli 2018.
↑Kurzbiografie in: Barbara Stühlmeyer, Sabine Böhm, Tugenden und Laster: Wegweisung im Dialog mit Hildegard von Bingen. Beuroner Kunstverlag, Beuron 2012.