Eine Barretina (Katalanisch für „Mütze“ bzw. „kleiner Hut“) ist eine taschenförmige, rote oder dunkelviolette Wollmütze mit einem schwarzen Rand. Bis ins 19. Jahrhundert war die Barretina die typische Kopfbedeckung der männlichen Landbevölkerung in weiten Teilen Kataloniens und auf Ibiza. Sie wird meist so getragen, dass die beutelförmige Verlängerung der Mütze nach vorne, schräg vorne, bzw. zur Seite fällt.
Heutzutage gilt die Barretina als Symbol Kataloniens, wird meist aber nur noch bei Volksfesten oder folkloristischen Veranstaltungen – wie dem Sardana-Tanz – getragen. Weit verbreitet ist sie hingegen noch bei den traditionellen katalanischen Krippenfiguren, wie z. B. dem Caganer.
Barretina plana („Einfache Barretina“): wird nach vorne fallend getragen
Barretina de garbí („Südwestwind-Barretina“): wird zur Seite fallend getragen
Barretina llarga („Lange Barretina“): wird nach hinten fallend getragen
Barretina de niu („Nest-Barretina“): wird mit eingedrückter Spitze getragen
Barretina d’arròs i fideus bzw. Barretina d’escórrer fesols („Reis und Fadennudel Barretina“ oder „Bohnen-Abtropfen-Barretina“): etwas kleiner, konischer und mit einer Quaste am Ende, typisch für die Region des Empordà
Barretina de capellà („Priester-Barretina“): aus schwarzer Seide, wurde von Priestern getragen
Barretina de dormir („Schlaf-Barretina“): aus weißem Stoff für die Nacht, ähnlich der altdeutschen Schlafmütze
Barretina de dos cairells („Zwei-Seiten-Barretina“): mit einem schwarzen Futter, so dass man sie umgekrempelt auch bei Trauerfällen tragen kann
Barretina de mariner („Seefahrer-Barretina“): nicht ganz so lang wie die Barretina plana
Barretina musca („Dunkelviolette Barretina“): dunkelviolette Variante der Barretina, wurde in einigen Landesteilen dem Gutsherren vorbehalten, während die rote von den Bediensteten getragen wurde
Barretina de notari („Notar-Barretina“): kleiner, von dunklerer Farbe und mit Linien an der Vorderseite
Barretina vermella („Rote Barretina“): einfarbig rot, entspricht der Jakobinermütze
Lluís C. Batlle u. a.: Diccionari Català-Alemany. 2. Ausgabe. Enciclopèdia Catalana, Barcelona 2005, ISBN 84-412-1399-2, (Diccionaris de l'Enciclopèdia Catalana).