Barry Long (* 1. August 1926 in Australien; † 6. Dezember 2003) war ein australischer spiritueller Lehrer und Autor.
Bis 1964 arbeitete Long als Journalist. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Mit 31 Jahren begann seine spirituelle Entwicklung. Während eines Aufenthalts im Himalaja-Gebirge hatte er eine spirituelle Krise und erlebte den, wie er es nannte, „mystischen Tod“. Er verließ Indien und ging nach England. Dort hatte er 1968 eine „transcendental realization“ (transzendentale Erkenntnis/Einsicht). In den siebziger Jahren hatte er erste Schüler. Ab 1983 gab er seine ersten öffentlichen Kurse über Meditation und Selbsterkenntnis. 1985 gründete er „The Barry Long Foundation“. Zwischen 1985 und 1998 reiste er durch die Welt und leitete Seminare in Europa, Australien und Amerika. Sein letzter öffentlicher Auftritt war im Oktober 2002. Teile seines umfangreichen Werkes von Büchern, Tapes und Videos sind in elf Sprachen übersetzt.
Barry Long bezeichnete sich als „Lehrer des Westens“, der darauf bestand, dass seine Lehre nur Sinn ergebe, wenn sie praktiziert werde. Jeden seiner Schüler hielt er dazu an, nichts von dem, was er sage, einfach zu glauben, sondern anhand der eigenen Erfahrung zu überprüfen, ob es den „Klang der Wahrheit“ habe. Er sagte, er spreche nur von Liebe, Leben, Wahrheit, Tod und Gott und dass er lebe, was er lehre. Zeitlebens lehnte er es ab, aus seiner Lehre ein System mit einer darauf basierenden Organisation zu machen. Es gab und gibt keine Gruppierungen von Anhängern. Er erlaubte auch niemandem, in seinem Namen zu sprechen.
Barry Long bezeugt verschiedentlich seinen Respekt für J. Krishnamurti und seine Lehre. Es gibt auch Bezüge zu Gurdjieffs Werk. Dennoch betrachtete er sich als Lehrer, der keiner Tradition verpflichtet ist. Er selbst beeinflusste eine Anzahl anderer Lehrer und Therapeuten, unter anderem Eckhart Tolle, Autor des Buches The Power of Now.
Seine Lehre richtet ihr Augenmerk darauf, den Einzelnen von seinem „Unglücklichsein“ zu befreien, welches er definiert als das Auf und Ab des „heute glücklich, morgen unglücklich“. Er sagt, dass dieser Zustand durch unsere Abhängigkeit von Gedanken und daraus folgenden Gefühlen aufrechterhalten wird. Diese Gefühle führen zu weiteren Gedanken und in einen Teufelskreis, in dem wir so lange befangen sind, bis wir uns auf den „Weg der Wahrheit“ machen. Dieser umfasst:
Der sexuelle Aspekt seiner Lehre wurde in der öffentlichen Wahrnehmung populärer als Long es wünschte. Er bestand darauf, dass die Liebe zwischen Mann und Frau zwar ein zentraler Aspekt seiner Lehre sei, nichtsdestoweniger es aber darauf ankomme, das eigene Leben in allen Bereichen in Ordnung zu bringen und Selbstlosigkeit und Aufrichtigkeit zu üben.
In The Origins of Man and the Universe stellt er seine Kosmologie und seine radikale Kritik an den Naturwissenschaften dar. Als Antwort auf die Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA veröffentlichte er 2002 das Buch Ein Gebet für das Leben (Prayer for Life).
Personendaten | |
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NAME | Long, Barry |
KURZBESCHREIBUNG | australischer spiritueller Lehrer und Autor |
GEBURTSDATUM | 1. August 1926 |
GEBURTSORT | Australien |
STERBEDATUM | 6. Dezember 2003 |