Beesat | |
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Land: | Deutschland |
Betreiber: | Technische Universität Berlin |
COSPAR-ID: | 2009-051C |
Missionsdaten | |
Größe: | 10 × 10 × 10 cm |
Start: | 23. September 2009, 06:21 UTC |
Startplatz: | Satish Dhawan Space Centre |
Trägerrakete: | PSLV C14 |
Status: | Projekt beendet |
Bahndaten | |
Umlaufzeit: | 99,1 min[1] |
Bahnneigung: | 98,3° |
Apogäumshöhe: | 725,9 km |
Perigäumshöhe: | 716,6 km |
Beesat (auch Tubsat 8) war ein Picosatellitenprojekt an der Technischen Universität Berlin. Beesat erfüllt den Cubesat-Standard und hat somit äußere Abmessungen von 10 × 10 × 10 cm³ und eine Gesamtmasse von weniger als 1 kg. Hauptziel des Projektes war die Weltraumverifizierung neu entwickelter, miniaturisierter Reaktionsräder und weiterer Technologien für Picosatelliten. So sollten Anwendungsfelder eröffnet und die speziellen Vorteile stark miniaturisierter Satelliten weiter nutzbar gemacht werden. Es folgte eine Serie weiterer Cubesats, beginnend mit Beesat-2 und Beesat-3.
Vordergründiges Ziel von BeeSat war es, Technologien, die schon lange für größere Satelliten verfügbar sind, auch für Picosatelliten zu entwickeln und zu erproben. Eine Reihe von Missionsszenarien setzten eine funktionierende Lageregelung voraus, weshalb Beesat eine Reihe von miniaturisierten Komponenten in diesem Feld erproben sollte.
Unter anderem flog Beesat mit neu entwickelten, stark miniaturisierten Reaktionsrädern, Sonnensensoren auf Basis von Position Sensitive Devices und Magnetspulen in PCB-Ausführung. Zusätzlich sollten eine Reihe weiterer Picosatellitentechnologien wie ein neuer Bordcomputer (2 redundante ARM-7 basierte Mikrocontroller, 60 MHz) und eine aufwändige Energieplatine getestet werden.
Beesat wurde am 23. September 2009 mit einer indischen PSLV-Rakete in eine sonnensynchrone Umlaufbahn gebracht. Nach der Launch and Early Orbit Phase, in der, wie bei Universitätsatelliten üblich, eine Reihe von Bodenstationen aufgefordert sind, den Satelliten zu verfolgen und Kontakte zu melden, sollte Beesat seine Experimente durchführen und unter anderem als Digipeater Dienste für Funkamateure bereitstellen.
Die elektrische Energie zum Betrieb des Satelliten wurde mittels GaAs triple junction Solarzellen erzeugt. Am Ende der geplanten Lebensdauer sollte die minimale, aus dem Sonnenlicht erzeugte Leistung noch ca. 1,36 W betragen, während die durchschnittliche Leistungsaufnahme auf 0,5 W festgesetzt wurde. Es wurden 38 Housekeepingdaten von der Energieplatine erfasst, um den Zustand des Satelliten zu dokumentieren und bei eventuellen Abweichungen von der Norm eingreifen zu können.
Zur Lageregelung wurde auf jeder Seite des Satelliten ein Sonnensensor auf Basis eines Position Sensitive Device angebracht, die dazu dienten, die relative Ausrichtung zur Sonne zu bestimmen. Zwei dreiachsige Magnetfeldsensoren sollten das Erdmagnetfeld messen. Aus Sonnen- und Magnetfeldmessung sollten dann mittels verschiedener Modelle (Bahn-, Sonnen- und Erdmagnetfeldmodell) die Orientierung des Satelliten im Raum bestimmt werden. Zusätzlich dazu dienten noch drei rechtwinklig angeordnete Gyros als Referenzinstrumente. Mittels Reaktionsrädern sollte dann auf die vorher bestimmte Lage Einfluss genommen und der Satellit auf sein Ziel ausgerichtet werden können. Zum Entsättigen der Reaktionsräder wurden 6 Magnetspulen eingesetzt.
Die relativ aufwendigen Berechnungen der Bordsoftware (hauptsächlich des Lageregelungssystems) sollten mit zwei redundanten ARM-7 basierten Mikrocontrollern mit einer Taktung von 60 MHz ausgeführt werden. Es gab einen 16 MByte großen Programmspeicher, der dafür ausgelegt war, auch nach dem Start Software per Telekommando zu laden. Der Bordcomputer sollte 48 analoge Daten zum Zustand des Satelliten erfassen und legt diese im 4 MByte großen Telemetriespeicher ablegen.
Der Satellit sollte mit dem Rufzeichen DP0BEE im 70-Zentimeter-Band um 436 MHz senden. Es war eine Sendeleistung von 0,5 W bei einer zwischen 9600 und 4800 bit/s umschaltbaren Downlinkrate vorgesehen. Der Uplink sollte im Halbduplexbetrieb mit 4800 bit/s erfolgen. Zusätzlich sollten für Funkamateure Funkbaken und Digipeater bereitgestellt werden.
Mit der Bordkamera sollten Bilder von der Erdoberfläche gemacht und dann an die Bodenstation zur Auswertung gesendet werden. Sie sollte außerdem als zusätzliches Mittel zur Verifizierung der Lageregelung dienen. Es wurde ein Sensor mit 640 mal 480 Pixeln eingesetzt, vor dem ein Bayer Mosaik Filter sitzt. Die Farbtiefe betrug 8 Bit pro Komponente, und die Bilder sollten mit einstellbarem Kompressionsgrad komprimiert werden.