Benjamin Samuel Bloom (* 21. Februar 1913 in Lansford, Pennsylvania; † 13. September 1999 in Chicago) war ein US-amerikanischer Psychologe, Erziehungswissenschaftler und 1965/66 der Präsident der American Educational Research Association.
Blooms Eltern wanderten aus Russland in die USA ein, um antisemitischer Verfolgung zu entgehen. Er studierte am Pennsylvania State College mit dem Bachelor- und dem Master-Abschluss 1935. Danach ging er an die University of Chicago, um bei dem für progressive Pädagogik bekannten Ralph Tyler zu studieren. Er nahm an dessen Achtjahres-Studie teil, bei der Schüler nicht wie sonst üblich an den Schulen benotet wurden. 1942 wurde er promoviert und Mitglied des University of Chicago Board of Examiners.
Sein besonderes Augenmerk galt der Erforschung und Beschreibung des Lernens und der damit verbundenen Lerntheorie. 1956 leitete Bloom an der University of Chicago eine Gruppe von Psychologen, die eine Taxonomie von Lernzielen erarbeitete. Er unterschied drei Hauptgebiete, die jedes Lernen stimulieren sollte: den kognitiven, den affektiven und den psychomotorischen. Weltweit bekannt wurde er durch die von ihm entwickelte sechsstufige Taxonomie der Lernziele, die Blooms Taxonomie, im kognitiven Lernbereich (Wissen und intellektuelle Fähigkeiten), die später zusammen mit David Krathwohl und anderen auf weitere Lernzieldimensionen erweitert wurde.
Lernzieltaxonomie
Kognitive Ziele
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Affektive Ziele
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Psychomotorische Ziele
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Eine deutsche vierstufige Variante der kognitiven Lernzielstufen hat der Pädagoge Heinrich Roth 1970 entwickelt. Die Pflegewissenschaftlerin Susanne Schewior-Popp hat die Taxonomie der Lernziele für die Pflegepädagogik in Deutschland angepasst.[1]
Ein weiteres Gebiet Blooms war die Begabungsforschung. 1973 erhielt er den Thorndike Award.
Personendaten | |
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NAME | Bloom, Benjamin |
ALTERNATIVNAMEN | Bloom, Benjamin Samuel (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Psychologe |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1913 |
GEBURTSORT | Lansford, Pennsylvania |
STERBEDATUM | 13. September 1999 |
STERBEORT | Chicago |