Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 1′ N, 10° 51′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Gotha | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Nesseaue | |
Höhe: | 350 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,16 km2 | |
Einwohner: | 658 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99100 | |
Vorwahl: | 036208 | |
Kfz-Kennzeichen: | GTH | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 67 004 | |
LOCODE: | DE 4BJ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dr.-Külz-Str. 4 99869 Friemar | |
Website: | www.vg-nesseaue.de | |
Bürgermeister: | Holger Günther (CDU) | |
Lage der Gemeinde Bienstädt im Landkreis Gotha | ||
Bienstädt ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Gotha und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nesseaue.
Bienstädt liegt etwa 13 Kilometer (Luftlinie) nordwestlich der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt am Südostrand der Fahner Höhe. Höchste Erhebung ist ein Grenzpunkt auf dem Kamm der Fahner Höhe (405,3 m ü. NN), gefolgt vom Bienstädter Berg (385,2 m ü. NN) mit der dort befindlichen Bienstädter Warte. Geologisch zählt das Gebiet zur Erfurt-Formation des Keuper.
Durch die Bienstädter Flur verläuft die Wasserscheide von Weser und Elbe. Am Südostrand der Ortslage befindet sich das Quellgebiet des Weißbach, dieser mündet am nördlichen Stadtrand von Erfurt in die Gera. Der westliche Teil der Flur gehört zum Einzugsgebiet der Nesse und somit zum Stromgebiet der Weser. Die einst zahlreichen natürlichen Oberflächengewässer wurden als Folge der Melioration in Gräben umgeleitet. In einer Bodensenke in den Feldern östlich der Ortslage befindet sich der 1,6 ha große, abflusslose Haibacher See.[2]
Durch den Ort führt die L 1044, die den Ort nach Süden über Zimmernsupra und Ermstedt mit Gamstädt und der dort vorbeiführenden B 7 und nach Nordwesten mit der L 1027 verbindet, die von Molschleben kommt und über die Fahner Höhe nach Gierstädt leitet.[2]
Nach Dobenecker erfolgte die Ersterwähnung von Bienstädt am 17. März 1252.[3] Die beiden im Herrschaftsgebiet der Grafen von Tonna/Gleichen liegenden Orte Beinstedt und Hofhusen (heutige Wüstung) werden auch 1263 erwähnt. Der Flurname am Ortsrand „Unter der Mühle“ bezieht sich auf eine 1731 erbaute ehemalige Windmühle.[4] Bienstädt gehörte zur Oberpflege der Herrschaft Tonna, die ab 1677 als „Amt Tonna“ zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg gehörte. Im Jahre 1733 verwüstete ein Großbrand in Bienstädt über 50 Häuser. Am 5. Mai 1893 brannte fast ein Viertel des Dorfes nieder, gefolgt von einem Feuer am 4. Juni des gleichen Jahres, bei dem 25 Häuser in Schutt und Asche fielen.[5]
Im Oktober 2012 wurde das Evangelisch-Lutherische Pfarramt aufgehoben, die Gemeinde gehört nun zur Pfarrstelle Friemar, der auch die Kirchgemeinden Pferdingsleben und Tröchtelborn angehören. Vorher gehörten zur Pfarrei Bienstädt Gierstädt, Großfahner, Kleinfahner und Töttelstädt. Das Pfarrhaus Bienstädt ist mit seinem Gemeinderaum noch immer Treffpunkt für Christenlehre, Seniorenkreis und für die Gottesdienste in der kalten Jahreszeit.
Der Gemeinderat besteht aus acht Räten und dem Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurden nur Kandidaten gewählt, die der CDU angehören. Die Wahlbeteiligung lag bei 65,2 %.[6]
Bürgermeisterin ist Birte Kalmring (CDU), sie wurde am 19. Juni 2016 mit 87,3 % (261 Stimmen) der 317 abgegebenen Stimmenzettel, davon 18 ungültig, wiedergewählt. Offiziell gab es keinen Gegenkandidaten, dadurch durften die Wähler aber einen gewünschten Kandidaten auf den Wahlzettel schreiben.[7] Seit 1. April 2020 ist sie Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Nesseaue.[8]
Auf dem Bienstädter Berg, unweit der Bienstädter Warte, bestand zur DDR-Zeit der Abhörstützpunkt HA III "Wespe" des MfS. Nach der "Wende" erwarb die Deutsche Telekom das Gelände und vermietete es Ende der 1990er Jahre an junge Leute für ein "Techno-Zentrum". Heute (2015) sind dort alle Gebäude bis auf einen Funkmast der Deutschen Funkturm und einen früheren, jetzt ruinösen Stasi-Plattenbau abgerissen. Es soll dort auf 5,7 Hektar Fläche ein großer "Solarpark Bienstädt" mit über 16.000 Solarmodulen entstehen.[12]