Das Bildungssystem in Oman bestand bis zur Machtergreifung Sultan Qabus’ im Jahr 1970 aus lediglich drei Koranschulen für Jungen mit insgesamt ca. 900 Schülern. In den 1970er und 1980er bemühte man sich um den raschen quantitativen Ausbau des Bildungssystems. Damit ging eine breit angelegte Alphabetisierungskampagne für Erwachsene einher. Waren 1990 noch 45,3 % aller über 15-jährigen Omaner Analphabeten, so waren dies 2006 nur noch 18,6 %.[1] Seit den 1990er Jahren rücken vermehrt qualitative Aspekte in den Vordergrund. Damit waren auch der Aufbau einer privaten tertiären Bildungseinrichtung und die Etablierung verschiedener qualitativer Einrichtungen verbunden.
Kinderkrippen sind in Oman so gut wie unbekannt. Lediglich 1 % aller Kinder bis 3 Jahre besuchen eine solche Kindertagesbetreuungseinrichtung für Kleinkinder. Auch befinden sich Kindergärten noch im Aufbau und sind bisher nur in größeren Städten verfügbar.
In Oman existiert keine Schulpflicht. Der Besuch einer allgemeinbildenden Schule ist kostenlos. Seit dem Schuljahr 1998/1999 wurde in Oman eine Gesamtschule bis zur 10. Jahrgangsstufe eingeführt, die das bis dahin dreistufige System ablöste. Die Gesamtschule gliedert sich in vier Unterstufenklassen sowie sechs Oberstufenklassen. Daran kann sich eine dreijährige Sekundarstufe II anschließen, die mit dem General Secondary School Certificate abgeschlossen wird.
Der omanische tertiäre Bildungsbereich ist relativ jung. Im Jahr 1986 wurde die erste und bislang einzige staatliche Universität gegründet. Ab 1999 sind auch private Universitäten im Sultanat erlaubt. Dies führte zu einer Gründungswelle von privaten Universitäten, die jedoch alle eine akademische Kooperation mit einer anerkannten ausländischen Universität aufweisen. Es gibt auch einige Gründungen von ausländischen Universitäten. 2005 wurden die staatlichen Fachhochschulen durch die Umwandlung bestehender höherer Schulen gebildet.