Bindlach

Wappen Deutschlandkarte
Bindlach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bindlach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 59′ N, 11° 37′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 11° 37′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bayreuth
Höhe: 362 m ü. NHN
Fläche: 37,6 km2
Einwohner: 7323 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 195 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 95463, 95460
Vorwahl: 09208
Kfz-Kennzeichen: BT, EBS, ESB, KEM, MÜB, PEG
Gemeindeschlüssel: 09 4 72 119
Gemeindegliederung: 35 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
95463 Bindlach
Website: www.bindlach.de
Erster Bürgermeister: Christian Brunner (CSU)
Lage der Gemeinde Bindlach im Landkreis Bayreuth
KarteLandkreis Nürnberger LandBayreuthBayreuthLandkreis HofLandkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis KulmbachLandkreis LichtenfelsLandkreis BambergLandkreis ForchheimLandkreis TirschenreuthLandkreis Neustadt an der WaldnaabLandkreis Amberg-SulzbachPrüllWarmensteinacher Forst-NordWaidacher ForstWaidacher ForstVeldensteiner ForstNeubauer Forst-NordWaischenfeldBayreuthHeinersreuther ForstGlashüttener ForstForst Neustädtlein am ForstGemeindefreies Gebiet FichtelbergEmtmannsbergHaagSeybothenreuthCreußenWarmensteinachWeidenbergSchnabelwaidPrebitzPlechMistelgauMistelbach (Oberfranken)HummeltalHeinersreuthGoldkronachGlashütten (Oberfranken)GeseesGefreesEckersdorfBischofsgrünBischofsgrünBindlachBetzensteinBad Berneck im FichtelgebirgeSpeichersdorfKirchenpingartenWaischenfeldPlankenfelsPegnitz (Stadt)MehlmeiselHollfeldFichtelberg (Oberfranken)AufseßAhorntalBischofsgrüner ForstPottenstein (Oberfranken)
Karte
Bindlacher Ortskern vom Bindlacher Berg aus gesehen, im Hintergrund Bayreuth und der Sophienberg
Ortsmitte mit Rathaus (links) und St.-Bartholomäus-Kirche
Giebelständige Häuser mit Fensterschürzen in der Bad Bernecker Straße

Bindlach ist eine Gemeinde im Landkreis Bayreuth, Regierungsbezirk Oberfranken, und grenzt im Süden an die kreisfreie Stadt Bayreuth.

Geografische Lage

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Der Ortskern von Bindlach liegt im Trebgasttal am Rande des Fichtelgebirges, an dem durch die Benk-Formation geologisch interessanten Höhenzug der Hohen Warte, dem Oschenberg und dem Bindlacher Berg. Im Gemeindeteil Stöckig entsteht aus dem Zusammenfluss von Furtbach und Flußgraben die Trebgast, die bei Trebgast in den Weißen Main mündet. Das weite Tal wurde nicht von ihr, sondern von der wasserreicheren Ursteinach, dem früheren Unterlauf der Warmen Steinach, geschaffen.[2]

Gemeindegliederung

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Gemeindeteil Röhrig an der Staatsstraße 2460 (ehemals Bundesstraße 2)
Alte Bergstraße (ehemals Reichsstraße 2) auf den Bindlacher Berg

Die Gemeinde Bindlach hat 35 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Des Weiteren gibt es die Wohnplätze Forsthaus, Fuhrmannshöhe, Hermannsthal, Lehen, Lerchenhof und Zollhaus.

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bad Berneck im Fichtelgebirge, Goldkronach, Bayreuth, Heinersreuth, Neudrossenfeld und Harsdorf.

Der Ursprung des heutigen Ortsnamens Bindlach ist umstritten. Bis ins späte 20. Jahrhundert wurde er auf das slawische Pnetluky zurückgeführt. Pnetluky enthält das slawische Verb tlouk, das „schlagen“ bedeutet. Dies lässt die sinngemäße Übersetzung „Dorf der Leute, die Stämme schlagen“ zu. Die weitere Entwicklung der Schreibweise führt über Pintlock, Pintloch, Bindlich, was heute noch umgangssprachlich zu hören ist, schließlich zu Bindlach.

Neuere Forschung führt die Bezeichnung Bindlach auf das altsächsische Binutlaka zurück. Dies wird mit „Binsenlache“ (mit Binsen bewachsenes, stehendes Gewässer) gedeutet.[5]

Bis zur Gemeindegründung

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Im Jahr 1997 wurden beim Wohngebiet Gries viele Keramikscherben von Tonkrügen und Gefäßen der bronzezeitlichen Urnenfelderkultur (ca. 1300–800 v. Chr.) gefunden, die auf eine frühgeschichtliche Besiedelung des Bindlacher Raumes schließen lassen. Ausgrabungen im August 1992 haben ergeben, dass zwischen Schleifmühle und Allersdorf eine keltische Siedlung der Zeit um 450 v. Chr. existiert hat.

Um das Jahr 800 n. Chr. sollen durch Karl den Großen deportierte Sachsen hier angesiedelt worden sein. 1963 wurden karolingische Reihengräber aus dem 9. Jahrhundert entdeckt. Als Beweis dafür, dass der Ort schon vor der Gründung des Bistums Bamberg im Jahr 1007 existierte, gilt der Würzburger Altzehnt, den 1317 Heinrich von Wirsberg in Bindlach zu zahlen hatte.[5]

In einer Privaturkunde[6] vom 6. April 1178 wurde „bintlvke“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Pfarrei Bindlach war damals kirchlicher Mittelpunkt des Bayreuther Landes.[2][7]

Als Teil des hohenzollernschen Fürstentums Bayreuth lag Bindlach ab 1500 im Fränkischen Reichskreis.[8]

Bindlach bildete mit Eckershof, Flurhof, Lehen, Oschenberg, Röhrig und Schleifmühle eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Bindlach mit Lehen 75 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit und die Dorf- und Gemeindeherrschaft stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Ein Tropfhaus war freieigen. Die restlichen Anwesen unterstanden acht unterschiedlichen Grundherren:

Als Teil des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth kam Bindlach im Frieden von Tilsit zu Frankreich und wurde 1810 an das Königreich Bayern verkauft. Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth.[10]

1812 wurde infolge des Gemeindeedikts der Steuerdistrikt Bindlach gebildet. Außer dem Hauptort gehörten hierzu Allersdorf, Crottendorf, Eckershof, Flurhof, Furtbach, Gemein, Grabenhaus, Hussengut, Lehen, Neuhaus, Röhrig, Röthelbach, Schleifmühle und Zettlitz.[11] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Bindlach, zu der Eckershof, Flurhof, Furtbach, Lehen, Röhrig und Schleifmühle gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die ehemals ritterschaftlichen Anwesen teilweise bis 1848 unterschiedlichen Patrimonialgerichten. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde die Gemeinde Allersdorf mit Grabenhaus eingegliedert. Ab 1862 gehörte Bindlach zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[10] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Gebietsfläche von 9,813 km².[12]

Am 29. Juli 1823 brach gegen 13 Uhr in der sogenannten Ecken, dem nach Lehen hin gelegenen Teil Bindlachs, ein Feuer aus. Da fast alle Einwohner auf den Feldern beschäftigt waren, konnte sich der Brand rasch ausbreiten. Die ganze östliche Seite des Dorfs wurde zerstört, 21 der meist noch mit hölzernen Schindeln gedeckten Häuser samt Nebengebäuden wurden ein Raub der Flammen. Durch den beherzten Einsatz eines Zimmermeisters, der die bereits brennende Kuppel des Kirchturms löschte, wurde die Kirche gerettet. Besonders entlang der Hauptstraße wurden bald neue Bauernhäuser errichtet, sie tragen als Jahr der Erbauung im Schlussstein über der Haustür Jahreszahlen ab 1823.[13]

Neuere Geschichte

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Der Bindlacher Pfarrer Fehler berichtete im August 1945, in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs seien Bindlach und die umliegenden Ortschaften mit Hunderten englischen Kriegsgefangenen belegt worden. In einer Scheune im Ort habe man eine kleine Anzahl kriegsgefangener Russen untergebracht, deren körperliche Verfassung ein jammervolles Bild geboten habe. Zudem sei Bindlach von Flüchtlingen aus dem Saargebiet, Schlesien und Ostpreußen überfüllt gewesen. Am 14. April hätten die meisten Einwohner weiße Fahnen gehisst. Am Vormittag des 15. April 1945 nahmen Soldaten der US-Armee den weitgehend unversehrt gebliebenen Ort ein.[14]

Ein amerikanischer Militärrabbiner förderte ab Januar 1946 maßgeblich den Zustrom ehemaliger jüdischer KZ-Häftlinge aus überfüllten Flüchtlingslagern.[15] Auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde entstanden zwei „Jewish Farms“, landwirtschaftliche Kollektive und handwerkliche Lehrwerkstätten, in denen junge Überlebende des Holocaust auf ein künftiges Leben in Kibbuzim in Palästina vorbereitet werden sollten. Unter dem Namen „Geulim“ wurde im November 1945 ein Vorläufer in Zettlitz eröffnet. In den Jahren 1946/47 wurde der Forkenhof in Theta im Rahmen der Hachschara-Bewegung vom Kibbuz Afikim als Ausbildungsstätte für durchschnittlich 60 Auswanderer genutzt.[16]

1994 wurde die Gemeinde als staatlich anerkanntes Unterzentrum eingestuft.[2]

Am 5. Juni 2021 traf ein Unwetter mit starkem Regen und schwerem Gewitter die Gemeinde, auf die binnen einer Stunde mehr als 100 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergingen. Der Hauptort Bindlach wurde komplett von den Überschwemmungen getroffen. Am stärksten betroffen war der Gemeindeteil Stöckig mit 110 Litern pro Quadratmeter. Selbst 80-jährige Einwohner konnten sich nicht an ein derartiges Hochwasser, bei dem rund 150 Keller vollliefen, erinnern. Mehr als 300 Feuerwehrleute und rund 100 Helfer waren im Einsatz.[17][18]

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1976 die Gemeinde Crottendorf eingegliedert. Am 1. Januar 1978 kam Benk hinzu, Euben und Ramsenthal folgten am 1. Mai 1978.[19]

Bereits am 1. Dezember 1973 wurde das im Westen liegende gemeindefreie Gebiet Forst Sankt Georgen aufgelöst. Dabei wurden 123,89 Hektar oder 23,0 Prozent der Fläche des Gebiets im nördlichen Bereich des südöstlichen Gebietsteils in die Gemeinde Bindlach eingegliedert, und der Rest in die Stadt Bayreuth und die damals noch bestehenden Gemeinden Cottenbach und Euben. Auch die Gemarkung Forst Sankt Georgen wurde aufgelöst.

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 5180 auf 7333 um 2153 Einwohner bzw. um 41,6 %, das ist der bei weitem höchste Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.

Gemeinde Bindlach

Jahr 1822 1840 1852 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1961 1970 1987 2008 2015 2020
Einwohner 662 716 791 895 892 911 971 1010 1045 1010 1020 1071 1132 1191 1177 1247 1402 1544 2212 2916 3037 3097 5084 7211 7237 7320
Häuser[20] 75 101 116 123 131 159 215 367 1164 1856 1925
Quelle [10] [21] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [28] [21] [29] [21] [30] [21] [31] [21] [21] [21] [32] [12] [33] [34] [35] [35] [36]

Ort Bindlach

Jahr 001819 00 1822 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 360* 398 534 560 598 919 1061 2638 1898 1845 2318
Häuser[20] 36 62 108 130 179 216 457
Quelle [37] [10] [22] [24] [27] [29] [31] [32] [12] [33] [34]

Bürgermeister ist seit 2020 Christian Brunner (CSU). Sein Vorgänger war ab 2008 Gerald Kolb (Freie Wähler). Zuvor fungierte Hermann Hübner (CSU) als Bürgermeister, der 2008 zum Bayreuther Landrat gewählt wurde.

Die Kommunalwahlen in Bayern 2002, 2008, 2014 und 2020 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:

Partei / Liste 2002 2008 2014 2020
CSU 7 6 5 8
Grüne n. a. n. a. n. a. 2
SPD 6 6 4 4
Wahlgemeinschaft 4 4 6 3
Christlich Soziale Wählervereinigung 2 2 3 2
Überparteiliche Wählervereinigung Benk 1 1 1 1
BergListe n. a. 1 1 n. a.
Gesamt 20 20 20 20

Wappen und Flagge

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Wappen
Wappen von Bindlach
Wappen von Bindlach
Blasonierung: „In Silber ein schräg gestelltes schwarzes Messer, darüber im linken Obereck ein blaues Schildchen mit einer goldenen heraldischen Rose.“[38]
Wappenbegründung: In Bindlach steht einer der bedeutendsten Kirchenbauten der früheren Markgrafschaft Bayreuth die ehemalige Bartholomäuskirche und jetzige evangelische Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit. Darauf weist das Messer als Attribut des heiligen Bartholomäus hin. Die goldene Rose in blauem Schild ist das Wappen der Herren von Guttenberg, die 1310/18 erstmals erwähnt werden und die im Ort Lehen reich begütert waren.

Wappenführung seit 1970.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist schwarz-gelb-blau.[39]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bahnhof Bindlach (2012)
Müllverladestation

Bindlach besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg mit Regionalzugverkehr. Der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof wurde in den 1980er Jahren aufwendig restauriert, befand sich aber bereits 2006 wieder in einem restaurierungsbedürftigen Zustand. Die Fahrkartenausgabe und die Gepäckaufgabe schlossen Mitte der 1980er Jahre. Seitdem wird das Bahnhofgebäude überwiegend zu Wohnzwecken genutzt.

Anfang 2006 wurde das Gleis 1 ab dem Bahnhofsgebäude in Richtung Harsdorf für jeglichen Zugverkehr gesperrt und das zweiflügelige Ausfahrtssignal in Richtung Harsdorf abgebaut. Im Juli 2009 wurden die verbliebenen Formsignale durch moderne Lichtsignale ersetzt und im selben Jahr wurde südlich des Bahnhofsgebäudes und östlich des Gleises 1 ein neuer Bahnsteig gebaut und das Gleis wieder in Betrieb genommen; die Regional-Express-Züge zwischen Bayreuth und Neuenmarkt-Wirsberg befahren nun ohne Halt das Gleis 2. Die ehemals vorhandenen zwei Ladegleise und der Stückgutschuppen sind seit den späten 1980er Jahren abgebaut.

Das seit 2009 inaktive mechanische Stellwerk stammt noch aus der Zeit der Königlich Bayerischen Staatseisenbahn. Es soll abgebaut werden und als Ersatzteilspender für die Stellwerke von Harsdorf und Trebgast dienen, die in ein Museum überstellt werden. Die Bedienung der Schranken geschah auch im Jahr 2012 weiterhin vollmechanisch.

Im Jahre 2022 wurde der Bahnübergang modernisiert und automatisiert; das Bahnhofsgebäude wird jetzt als Wohnhaus genutzt.

Zum Zuständigkeitsbereich des Bahnhofs gehören eine im Oktober 1982 eröffnete Müllverladestation[40] an der Gemeindegrenze zu Bayreuth sowie eine Panzerverladestation, die nach dem Abzug des Militärs aus Bayreuth und Umgebung nicht mehr genutzt wird.

Öffentliche Verkehrsmittel

Bindlach besitzt täglich zwischen ca. 6 und 22 Uhr stündliche Regionalbahnverbindungen nach Bayreuth Hbf und Lichtenfels bzw. Coburg. Zusätzlich halten vereinzelt RE-Züge nach Hof Hbf, vor allem ab 22:00 Uhr.

Der letzte Zug nach Bindlach verlässt Bayreuth um 23:57 Uhr, am Wochenende 00:30 Uhr

Bis auf einen Zug halten alle Personenzüge auf Gleis 2.

Zusätzlich gibt es zahlreiche Busverbindungen der Omnibusverkehr Franken GmbH.

Die Linie 328 fungiert als Ortsbus und führt weiter nach Bayreuth, die Linien 330, 367, 8326 und 8943 verkehren über die Staatsstraße 2460 weiter nach Bad Berneck.

Die Linien stellen meist einen 30-Minuten-Takt, mindestens jedoch einen 60-Minuten-Takt, zwischen Bindlach und Bayreuth her. Der letzte Bus nach Bad Berneck fährt um 20:15 Uhr, die Linie 328 um 19:00 Uhr ab Bayreuth.

An Samstagen ist die Verbindung im Vergleich sehr schlecht. Die Linie 328 verkehrt alle 60/120 Minuten und die restlichen 4 Linien verkehren nur viermal. Nach 18:00 Uhr gibt es keine Busverbindung von und nach Bayreuth und nach Bad Berneck.

Sonntags und feiertags gibt es nur 2 Verbindungen mit der Linie 8943 von der Haltestelle Bindlach Schule.

Ehemalige Bundesstraße 2 in Bindlach (2012)

Die Bundesautobahn 9 durchschneidet Bindlach und trennt das westliche, hauptsächlich in den 1950er bis 1970er Jahren bebaute Gemeindegebiet vom Rest des Ortes. Eine eigene Anschlussstelle hat Bindlach erst seit Anfang der 1990er Jahre, als im Zuge des Ausbaus der A 9 das Autobahndreieck Bayreuth und die direkt südlich des Dreiecks gelegene Behelfsanschlussstelle ausgebaut wurden. Diese hatte bis dahin nur den amerikanischen Truppen auf dem Bindlacher Berg zur Verfügung gestanden.

Bis zum Ausbau der A 9 auf sechs Fahrstreifen war die Autobahn zwischen Bindlach und der Anschlussstelle Bayreuth–Nord die letzte Autobahnallee Deutschlands. Zwischenzeitlich wurde die Strecke wieder beiderseits mit jungen Bäumen bepflanzt.

Die Staatsstraße 2460 (bis 2015: Bundesstraße 2)[41] verläuft durch den Ortskern Bindlachs und durch den Gemeindeteil Benk.

Verkehrslandeplatz Bayreuth auf dem Bindlacher Berg

Auf dem Bindlacher Berg befindet sich der Verkehrslandeplatz Bayreuth-Bindlacher Berg, der bis 2002 in das Liniennetz der Lufthansa eingebunden war (Linie Frankfurt (M) – Bayreuth – Hof). Er dient heute vor allem der Geschäftsfliegerei und als Segelflugzentrum.

Öffentliche Einrichtungen

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In der Samenklenge Nordbayern der Bayerischen Staatsforsten wird forstwirtschaftliches Saatgut (z. B. aus Generhaltungsbeständen) durch Sortieren, Trocknen und Reinigen für die weitere Verwendung aufbereitet.

Freiwillige Feuerwehren gibt es in Bindlach, Ramsenthal, Benk, Euben, Crottendorf und Deps.

Ansässige Unternehmen

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Evangelische Kirche Sankt Bartholomäus
Katholische Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit
Der „Bär“ wird durch das Dorf getrieben
  • 1972 eröffnete die Firma Trompetter Guss ein Werk an der St.-Georgen-Straße.
  • An der Staatsstraße 2460 in Richtung Bayreuth wurde 1993 ein der Best-Western-Kette angeschlossenes Hotel mit 115 Zimmern und zwölf Tagungsräumen eröffnet.
  • Südlich des Ortskerns befindet sich der Sitz des Textildiscounters NKD. Das 1992 errichtete Verwaltungsgebäude der Firma umfasst eine Bürofläche von 3200 Quadratmetern.[42]
  • Seit 1985 liegen die Zentrale und das Versandlager des Loewe Verlags an der Bühlstraße.
  • Im Esbachgraben befindet sich die Zentrale der Firma Powerslide Sportartikelvertriebs GmbH.

Bis zum Beginn der 1990er Jahre gab es auf dem Bindlacher Berg die amerikanische Militärbasis Christensen Barracks, die die nur jeweils 70 Kilometer entfernten Grenzen zur DDR und der Tschechoslowakei sicherte. Die Basis wurde auf Grund ihrer Lage hoch über dem Ort von den Soldaten „The Rock“ genannt. Das Gelände wurde nach dem Abzug der amerikanischen Truppen von der Gemeinde Bindlach übernommen und zum heutigen Ortsteil Bindlacher Berg um- und ausgebaut.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bodendenkmäler

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Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Im August findet die Bärnkerwa statt, zu deren Auftakt ein als Tanzbär verkleideter Kerwabursch unter großer Beteiligung der Bevölkerung durch den gesamten Ort zum Sportplatz im Wald zieht. Ursprung des Brauchs ist eine Geschichte, die sich ca. um 1880 zugetragen haben soll: Damals sollen sich die Bindlacher, aufgeschreckt von der Meldung, dass im Dorf ein angeblich zahmer Tanzbär ausgekommen sei, auf die Jagd gemacht, aber anstelle eines Bären eine Kuh erlegt haben. Die eigentliche Blamage wurde geschickt zur Heldentat uminterpretiert, schließlich habe das Dorf in der Stunde der Not fest zusammengehalten.

Freizeit und Sport

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Die erste Herrenmannschaft des TSV Bindlach spielte in der Saison 2012/2013 in der Kreisliga II Bayreuth/Kulmbach, die zweite in der Kreisklasse 5.

Eisbachsee im April 2008
Deutscher Meister im Blitzschach 2008: TSV Bindlach-Aktionär

Es gibt zahlreiche Wanderwege. Ein 50 Kilometer langer Rundwanderweg mit mäßiger Steigung und das nahe gelegene Fichtelgebirge bieten weitere Wandermöglichkeiten.

Am Ortsrand von Bindlach liegt ein Kiesweiher, der sich zum Schwimmen, Tauchen und Baden eignet. Zum Schwimmen eignet sich ebenfalls der Eisbachsee westlich von Bindlach auf der Hohen Warte.

Im Schach ist mit dem TSV Bindlach-Aktionär eine ehemalige deutsche Spitzenmannschaft in Bindlach beheimatet. Nachdem 2007 schon die Vizemeisterschaft errungen worden war, feierten die „Aktionäre“ 2008 in Herford mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Blitzschach ihren bisher größten Erfolg. Nach zwei Jahren in der ersten Schachbundesliga entschieden sich die Schachabteilung des TSV Bindlach-Aktionär zusammen mit ihrem Hauptsponsor Der Aktionär 2009 für den Rückzug ihrer ersten Mannschaft in die Zweite Liga.[44] Die beiden Saisons davor konnten jeweils als Viertplatzierte abgeschlossen werden.

Der Verkehrslandeplatz Bayreuth auf dem Bindlacher Berg, von wo noch bis 2002 mit Linienmaschinen die Strecke Frankfurt/Main – Bayreuth – Hof bedient wurde, dient nun vor allem als Segelflugzentrum. Hier fliegt heute die Luftsportgemeinschaft Bayreuth, deren Segelfluggruppe zur Ersten Segelflug-Bundesliga zählt. 1999 war der Flugplatz Austragungsort der Weltmeisterschaften im Segelfliegen.[45][46] 2002, 2015 und 2018 gewann das Team der Luftsportgemeinschaft die Segelflug-Bundesliga, 2015 und 2018 sogar die Segelflug-Weltliga „IGC World League“.

  • Volksschule Bindlach, Grund- und Hauptschule

Persönlichkeiten

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  • Hans Raithel (1864–1939), Heimatdichter, Schriftsteller und Gymnasialprofessor
  • Johann Zeitler (1927–2018), Fußballspieler, Olympiateilnehmer mit der Amateur-Nationalmannschaft
So-Da-Brücke beim Gemeindeteil Ramsenthal im April 2012

Überregionale Bekanntheit erlangte die So-Da-Brücke zwischen Bindlach und Ramsenthal, die einen schienengleichen Übergang der Staatsstraße 2183 über die Bahnstrecke Bayreuth–Neuenmarkt-Wirsberg ersetzt. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Untergrund der geplanten Zufahrtsrampen sumpfig war und in einem Wasserschutzgebiet lag und sich die Kosten beinahe verdreifacht hatten, stand der Weiterbau für drei Jahre still. Die isoliert dastehende Brücke drohte zur Investitionsruine zu werden, sogar ihr Abriss wurde gefordert. Im Frühjahr 2012 wurden die Arbeiten schließlich wieder aufgenommen.[47] Bis zum Oktober 2012 war der Straßendamm zur Brücke, für den 1705 Betonpfähle in den Boden gerammt werden mussten, fast fertiggestellt.[48] Am 14. Oktober 2013 wurde die Brücke, deren Baukosten von 3,7 auf 9,5 Millionen Euro angestiegen waren, für den Verkehr freigegeben.[49]

Commons: Bindlach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bindlach – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c d Fränkische Zeitung vom 10. April 2013, S. 7
  3. Bindlach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. April 2023.
  4. Gemeinde Bindlach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. November 2021.
  5. a b Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 13.
  6. Urkunde HU Bamberg 335 - Hauptstaatsarchiv München
  7. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 38.
  8. Karl Müssel: Bayreuth in acht Jahrhunderten. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1993, ISBN 3-8112-0809-8, S. 139.
  9. R. Winkler: Bayreuth, S. 343f.
  10. a b c d R. Winkler: Bayreuth, S. 464f.
  11. R. Winkler: Bayreuth, S. 489f.
  12. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 652 (Digitalisat).
  13. 21 Häuser ein Raub der Flammen in: Nordbayerischer Kurier vom 29./30. Juli 2023, S. 19.
  14. Peter Engelbrecht: Ende und Neubeginn. Bayreuth: Im April 1945 herrscht Frieden. Späthling, Weißenstadt 2022, ISBN 978-3-942668-87-3, S. 194 ff.
  15. Bernd Mayer, Frank Piontek: Jüdisches Bayreuth. Ellwanger, Bayreuth 2010, ISBN 978-3-925361-81-4, S. 202.
  16. Bernd Mayer: Die Judenfarmen im Bayreuther Land in: Heimatkurier 4/2006 des Nordbayerischen Kuriers, S. 12 f.
  17. Plötzlich war das Hochwasser da in: Nordbayerischer Kurier vom 7. Juni 2021, S. 13.
  18. „Das kann kein Kanal schaffen“ in: Nordbayerischer Kurier vom 8. Juni 2021, S. 7.
  19. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 675 und 676 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  20. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 2020 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  21. a b c d e f g h Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  22. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 842, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Für den Einzelort Bindlach werden fälschlicherweise 219 Einwohner angegeben.
  23. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 129 (Digitalisat).
  24. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1012, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 49 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 142 (Digitalisat).
  27. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 958–959 (Digitalisat).
  28. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 143 (Digitalisat).
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  33. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 148 (Digitalisat).
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  48. Eric Waha: Die So-da-Brücke steht bald nicht mehr einfach so da (Memento des Originals vom 10. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nordbayerischer-kurier.de, nordbayerischer-kurier.de, 11. Oktober 2012, abgerufen am 10. Oktober 2017
  49. Ohne Pomp eröffnet: Verkehr rollt über die So-da-Brücke in:Nordbayerischer Kurier vom 16. Oktober 2013, S. 21