Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 7′ N, 9° 16′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Sigmaringen | |
Höhe: | 600 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,01 km2 | |
Einwohner: | 2750 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72511 | |
Vorwahl: | 07571 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIG, SLG, STO, ÜB | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 37 008 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 21 72511 Bingen | |
Website: | www.bingen-hohenzollern.de | |
Bürgermeister: | Marco Potas | |
Lage der Gemeinde Bingen im Landkreis Sigmaringen | ||
Bingen ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen in Deutschland, rund fünf Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Sigmaringen.
Bingen befindet sich am Unterlauf der Lauchert, die auf der Schwäbischen Alb entspringt und fünf Kilometer südöstlich in die Donau mündet.
Zu Bingen gehören die Ortsteile Hitzkofen, Hochberg und Hornstein.
Wappen | Ortsteil | Einwohner (2010[2]) | Fläche |
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Bingen (Kernort) | 2077 | 3.122 ha | |
Hitzkofen | 470 | 964 ha | |
Hochberg | 127 | 347 ha | |
Hornstein | 106 | 364 ha |
Bingen hat im Westen einen kleinen Anteil am Naturschutzgebiet Wasenried. Das Laucherttal ist im Bingener Gemeindegebiet Bestandteil des Landschaftsschutzgebiets Laucherttal mit Nebentälern und des FFH-Gebiets Gebiete um das Laucherttal sowie des Vogelschutzgebiets Südwestalb und Oberes Donautal.
Bingen gehört außerdem zum Naturpark Obere Donau.[3]
Bingen wurde erstmals 1138 erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte es zur Grafschaft Sigmaringen. Es gab keinen eigentlichen Ortsherren und infolgedessen auch kein Gericht. Die betroffenen Grundherren, die Herren von Bingen, das Kloster Zwiefalten, die Grafschaft Sigmaringen sowie die Herren von Hornstein, übten jeweils die Hoheit über ihre eigenen Untertanen aus.
1431 wurde den Herren von Hornstein und von Reischach ein Niedergericht verliehen, welches 1507 gegenüber denen von Reischach wiederholt wurde.
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) blieb auch in Bingen nicht ohne Folgen: Durch eine Hungersnot und eine Seuche starb innerhalb weniger Monate 1634 und 1635 mehr als die Hälfte der Dorfbevölkerung.[4] Im Binger Pfarrbuch sind im Jahr 1635 aufgrund der Pestkatastrophe 368 Todesfälle registriert. An manchen Tagen verstarben mehr Personen als sonst in einem ganzen Jahr. Dies brachte eine große Panik und Abwanderung mit sich. Vermeintlich sichere Nachbarregionen, wie Bayern, Österreich und die Schweiz, waren die Ziele für die Flüchtlinge, viele Personen kehrten aber noch während des Krieges zurück in die Heimat.[5] Einen maßgeblichen Anteil am wieder erfolgten Bevölkerungswachstum in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatte die Zuwanderung von Menschen nicht zuletzt aus der vom Krieg verschonten Schweiz und aus Österreich.[4]
Im Jahr 1787 verkauften die von Hornstein den Ort an Hohenzollern-Sigmaringen.
Der Gemeinderat von Bingen umfasst derzeit 13 gewählte ehrenamtliche Mitglieder, deren Amtszeit fünf Jahre beträgt, sowie den Bürgermeister als ebenfalls stimmberechtigten Vorsitzenden. Er wird nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt, das den einzelnen Ortsteilen Bingens jeweils eine bestimmte Anzahl an Vertretern im Gemeinderat garantiert; so sind für den Hauptort Bingen neun Vertreter, für Hitzkofen zwei sowie für Hochberg und Hornstein jeweils ein Vertreter vorgesehen. Durch Ausgleichsmandate kann sich die Gesamtzahl an Sitzen verändern. Die letzte Wahl vom 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis (im Vergleich zu den Ergebnissen vorheriger Wahlen):[6]
Partei / Liste | Stimmenanteil (2024) |
Sitze (2024) |
Ergebnis 2019 | Ergebnis 2014 |
Freie Wähler | 83,4 % | 11 | 82,7 %, 10 Sitze | 75,0 %, 9 Sitze |
CDU | 16,6 % | 2 | 17,3 %, 2 Sitze | 25,0 %, 3 Sitze |
Bürgermeister ist seit dem 1. April 2024 Marco Potas. Er wurde am 21. Januar 2024 mit 74,7 Prozent der Stimmen gewählt.[7]
Das Bingener Wappen zeigt einen geteilten Schild, oben in Gold zwei rote Schräglinksleisten, dazwischen drei, außen je zwei sechsstrahlige rote Sterne, unten in Rot ein stehender goldener Hirsch. Die Farben der Gemeinde sind Rot-Gelb.
Blasonierung: In Silber ein roter Balken, darüber ein rot bezungter schwarzer Eberkopf mit goldenen Hauern und goldenem Kragen, darunter eine dreilatzige schwarze Fahne.
Die Gemeinde liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße und ist Teil der Ferienregion „Im Tal der Lauchert“.
Das Bittelschießer Täle ist ein canyonartiges, dicht verholztes Durchbruchstal und auch geologisch ein besonders bedeutendes Geotop des Quartärs.
Zwischen Hochberg und Jungnau liegt der künstliche Erzschacht Eulengrube.[11]
Etwa einen Kilometer nordöstlich von Bingen liegt das Binger Biotop, welches maximal 1,2 Meter tief ist. Es wurde Anfang 2010 errichtet, in dem man die immerfeuchte Ackerfläche tiefer grub und diese sich mit dann mit Grund- und Regenwasser füllte. Am Rande des Biotops wurden zahlreiche Rohrkolben angepflanzt. Heute ist das Binger Biotop Lebensraum vieler heimischer Tierarten wie zum Beispiel von Grasfröschen, Teichmolchen und Insekten wie Wasserläufern und Libellen. Damit die Insekten auch überwintern können, wurde ein Insektenhotel aus Holz, Lehm und weiteren Naturmaterialien errichtet.
Beim Bingener Ortsteil Hochberg befindet sich die „Hochberg-Loipe“ mit zwei 3 bzw. 3,5 Kilometern langen Rundwander- und Doppelspurloipen.[12]
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 441. Im Schienenverkehr war Bingen über den sich nun in Privatbesitz befindlichen Bahnhof an die Strecke Sigmaringendorf–Hanfertal der Hohenzollerischen Landesbahn (HZL) angebunden.
Die Wasserversorgung Bingen erfolgte früher über einen Karstwasserbrunnen bei der Kämmerlequelle. Im Jahre 1979 wurde ein Brunnen bis zu einer Tiefe von 43 Meter ausgebaut. Das Pumphaus von 1980 steht im Gewann Rückhau, etwa 200 Meter vom Pumpwerk der Gemeinde Sigmaringendorf entfernt. Auf Gemarkung Hitzkofen steht am Ebnerberg der neue zweikammerige Hochbehälter mit einem Inhalt von 600 Kubikmetern. Der alte Wasserbehälter in Hornstein liegt auf gleicher Höhe und wird weiter verwendet. Insgesamt hat die Gemeinde damit ein Wasserangebot von 1.100 Kubikmetern bei einem täglichen Verbrauch von etwa 600 Kubikmetern. 1982 wurde eine Steueranlage in Bingen in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten betrugen 3,3 Millionen Euro.[13]