Die Blaukissen sind niedrigwüchsige, ausdauernde krautige Pflanzen, die oft Polster oder Teppiche bilden. Stängel und Blätter sind meist von einfachen und sternförmigen oder gegabelten Haaren besetzt, selten auch kahl. Ihre wechselständigen Laubblätter sind linealisch bis spatelig, ungeteilt und ganzrandig oder grob gezähnt.
Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Sie besitzen ausgesackte innere und normale äußere Kelchblätter. Die Kronblätter sind rosa bis violett, selten fast weiß. Die äußeren, kürzeren Staubblätter besitzen schmal geflügelte Staubfäden und ein zahnartiges Anhängsel. Der Griffel ist von der Frucht abgesetzt und bleibend. Die Narbe ist kopfig.
Die Fruchtknoten entwickeln sich zu ungestielten, linealischen Schoten oder eiförmigen bis kugeligen Schötchen, ihre Fruchtklappen sind oft schwach zusammengedrückt und besitzen einen Mittelnerv. Die zahlreichen Samen sitzen in je zwei Reihen, sind flach und ungeflügelt.
Die Gattung Aubrieta wurde 1763 durch den französischen Botaniker Michel Adanson aufgestellt.[1] Mit dem Gattungsnamen Aubrieta setzte er dem Pflanzenmaler Claude Aubriet (1665–1742) ein Andenken. Typusart der Gattung ist Aubrieta deltoidea(L.) DC.
Die Gattung der Blaukissen (Aubrieta) wird zusammen mit der Gattung Felsenblümchen (Draba) und einigen Vertretern der ehemaligen Großgattung Gänsekressen (Arabis) in die Tribus Arabideae gestellt.[2][3]
Aubrieta columnaeGuss. subsp. columnae: Sie ist ein Endemit im Apennin.
Aubrieta columnae subsp. bulgaricaAnčev: Sie wurde 2007 aus Bulgarien erstbeschrieben.[4]
Aubrieta columnae subsp. croatica(Schott, Nyman & Kotschy) Mattf. (Syn.: Aubrieta croaticaSchott, Nyman & Kotschy): Sie kommt auf der Balkanhalbinsel und in Rumänien vor.
Aubrieta columnae subsp. italica(Boiss.) Mattf.: Sie ist ein Endemit am Monte Gargano in Italien.
Aubrieta columnae subsp. pirinicaAssenov: Sie kommt nur im südlichen Bulgarien vor.[4]
Griechisches Blaukissen (Aubrieta deltoidea(L.) DC.): Sie kommt in Sizilien, auf der Balkanhalbinsel, auf Kreta, in der Ägäis und in Armenien vor.[4]
Aubrieta gracilis subsp. glabrescens(Turrill) Akeroyd (Syn.: Aubrieta glabrescensTurrill): Sie ist ein Endemit im nordwestlichen Griechenland.
Aubrieta gracilisBoiss. subsp. gracilis: Sie kommt in Griechenland vor.
Aubrieta gracilis subsp. scardica(Wettst.) Phitos (Syn.: Aubrieta scardica(Wettst.) Gustavsson): Sie kommt in Bulgarien, Mazedonien, in Albanien und Griechenland vor.[4]
Aubrieta libanoticaBoiss.: Sie kommt von der Türkei bis ins Gebiet von Syrien und Libanon vor.[4]
Aubrieta parvifloraBoiss. (Syn.: Aubrieta kotschyiBoiss. & Hohen.): Sie kommt von der südöstlichen Türkei bis zum Irak und dem nördlichen und nordwestlichen Iran vor.[6][7][5]
Unter dem Namen Garten-Blaukissen (Aubrieta ×cultorum) werden verschiedene Cultivare zusammengefasst, die teilweise unter Beteiligung von Aubrieta deltoidea durch Kreuzung entstanden sind.
John R. Akeroyd, P. W. Ball: Aubrieta Adanson. In: T. G. Tutin, N. A. Burges, A. O. Chater, J. R. Edmondson, V. H. Heywood, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2., überarbeitete Auflage. Volume 1: Psilotaceae to Platanaceae. Cambridge University Press, Cambridge / New York / Melbourne 1993, ISBN 0-521-41007-X, S.356–358 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
O. Appel, Ihsan A. Al-Shehbaz: Cruciferae. In: Klaus Kubitzki, Clemens Bayer (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume 5: Flowering plants, Dicotyledons: Malvales, Capparales, and non-betalain Caryophyllales. Springer, Berlin / Heidelberg / New York 2003, ISBN 3-540-42873-9, S.107–108 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Lars-Åke Gustavsson: Aubrieta Adanson. In: Arne Strid (Hrsg.): Mountain Flora of Greece. Volume One. Volume 1. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1986, ISBN 0-521-25737-9, S.268–274 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Johannes Mattfeld: The species of the genus Aubrieta. In: Quarterly Bulletin of the Alpine Garden Society of Great Britain. Band 7, Nr. 2, 3, 1939, S. 157–181, 217–227.
Dimitrios Phitos: Die Gattung Aubrieta in Griechenland. In: Candollea. Band 25, Nr. 1, 1970, S. 69–87.
Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 10. Cruciferae (Sisymbrium to Aubrieta). Akateeminen Kirjakauppa, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1994, ISBN 951-9108-09-2, S. 212–215.
↑ Ihsan A. Al-Shehbaz, M. A. Beilstein, E. A. Kellogg: Systematics and phylogeny of the Brassicaceae (Cruciferae): an overview. In: Plant Systematics and Evolution. Band 259, Nr. 2–4, 2006, S. 89–120, DOI:10.1007/s00606-006-0415-z.
↑ abcdefghijklKarol Marhold: Brassicaceae.Aubrieta In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
↑ abcMichael Zohary, Chaia Clara Heyn, David Heller: Conspectus Florae Orientalis. An Annotated Catalogue of the Flora of the Middle East. Fascicle 1. Papaverales: Papaveraceae – Moringaceae. Rosales: Platanaceae – Neuradaceae. The Israel Academy of Sciences and Humanities, Jerusalem 1980, ISBN 965-208-021-7, S. 27.
↑Karl Heinz Rechinger: Aubrieta. In: Ian Hedge, Karl Heinz Rechinger: Flora Iranica. Flora des Iranischen Hochlandes und der umrahmenden Gebirge. Band 57: Cruciferae. Akademische Drucks- und Verlagsanstalt, Graz 1968.