Blumennesselgewächse | ||||||||||||
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Loasa vulcanica, Blüte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Loasaceae | ||||||||||||
Juss. |
Blumennesselgewächse (Loasaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Hartriegelartigen (Cornales).
Die Arten der Familie sind einjährige oder ausdauernde, niederliegende oder aufrechtwachsende meist krautige Pflanzen, gelegentlich verholzende Pflanzen: Sträucher oder kleine Bäume, selten grundständige Rosetten, Kletterpflanzen oder Lianen. Sie erreichen Wuchshöhen von 5 Zentimetern bis zu 10 Metern.[1]
Die meistens wechselständig und schraubig angeordneten Laubblätter sind meist in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[2][3] Die Blattspreiten sind meist einfach[2][3] oder selten zusammengesetzt. Nebenblätter fehlen.[3]
Die immer zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünfzählig (vier- bis siebenzählig) mit doppelter Blütenhülle.[2] Die meist fünf haltbaren Kelchblätter sind frei. Es sind meist fünf Kronblätter vorhanden.[2] In den oft kahnförmigen Kronblättern befindet sich jeweils ein Büschel von Staubblättern. Die Staubblätter krümmen sich nacheinander auf und der Pollen wird explosionsartig verteilt. Vor diesen Staubblattbüscheln liegen außerordentlich kompliziert gebaute und auffällig gefärbte Gebilde. Es handelt sich hierbei um die nektarproduzierenden Organe der Blüten, sogenannte Nektarien; diese sind aus der Verwachsung von sterilen Staubblättern (Staminodien) entstanden. Je nach Gattung sind jeweils verschieden viele Staminodien in die Bildung eines solchen Nektariums einbezogen. Die Zahl der Staubblätter ist in den Taxa unterschiedlich: selten fünf, meist 50 bis 100. Meist fünf (ein oder drei bis sieben) Fruchtblätter sind zu einem mehr oder weniger oberständigen (im Gegensatz zu anderen Familien der Ordnung) Fruchtknoten verwachsen (synkarp).
Die Kapselfrüchte können keulig bis kugelig sein, vielfach sind sie in sich verdreht.
Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten. Auch in Mitteleuropa ziehen sie viele Schwebfliegen und Bienen an. Bei einer Loasa-Art wurde im nördlichen Argentinien eine Bestäubung durch Feldmäuse beobachtet.
Die Arten der Familie Loasaceae wachsen in vollkommen unterschiedlichen Lebensräumen: von der extrem trockenen Atacama-Wüste in Südperu und Nordchile bis zu den sehr feuchten Nebelwäldern des nordwestlichen Kolumbien.[1]
Die Familie Loasaceae ist von Nordamerika über Mexiko und Zentral- bis Südamerika verbreitet und kommt auf der westlichen Arabischen Halbinsel, auf den Kapverden, in Afrika und auf pazifischen Inseln vor.[3] Das Diversitätszentrum der Familie ist die Neotropis; dort kommen sie von Kalifornien bis Patagonien vor, besonders in Peru, Chile und Mexiko. Die Gattung Kissenia findet sich in Afrika und Arabien, Plakothira in Polynesien.[1]
Die Familie der Blumennesselgewächse (Loasaceae) wird in vier Unterfamilien gegliedert und enthält etwa zwanzig Gattungen mit etwa 350[3] Arten:[1]