Bober Bóbr, Bobr | ||
Der Bober in Krosno Odrzańskie | ||
Daten | ||
Lage | Tschechien, Polen | |
Flusssystem | Oder | |
Abfluss über | Oder → Ostsee | |
Quelle | Boberlehne bei Bobr, Tschechien 50° 40′ 51″ N, 15° 54′ 31″ O | |
Quellhöhe | 780 m | |
Mündung | bei Krosno Odrzańskie in die OderKoordinaten: 52° 3′ 2″ N, 15° 4′ 18″ O 52° 3′ 2″ N, 15° 4′ 18″ O
| |
Länge | 268 km | |
Einzugsgebiet | 5882 km² | |
Linke Nebenflüsse | Łomnica (dt. Lomnitz), Kamienna (Zacken), Kamienica (Kemnitz), Kwisa (Queis), Czerna (Tschirne) | |
Rechte Nebenflüsse | Zadrna (dt. Zieder), Lesk (Lässig), Szprotawa (Sprotte) | |
Durchflossene Stauseen | Bobertalsperre | |
Mittelstädte | Kamienna Góra, Jelenia Góra, Lwówek Śląski, Bolesławiec, Żagań, Nowogród Bobrzański | |
Kleinstädte | Lubawka, Wleń, Szprotawa | |
Gemeinden | Dychów (dt. Deichow), Leszno Górne (Ober Leschen) |
Der Bober (polnisch Bóbr; tschechisch Bobr) ist ein linker Nebenfluss der Oder im südwestlichen Polen und nördlichen Tschechien.
Der Fluss wird 1005 als Pober erstmals schriftlich erwähnt. Der Name leitet sich vom slawischen Wort *bobrь für „Biber“ ab.[1]
Der Bober entspringt an der Boberská stráň (Boberlehne) bei Bobr (Bober) in der Nähe von Žacléř (Schatzlar) im tschechischen Teil des Rehorngebirges, nur wenige hundert Meter von der polnischen Grenze entfernt. Er fließt dann insgesamt noch etwa 2,5 km auf tschechischem Gebiet, durch den Ort Bobr und dann weiter auf polnischer Seite etwa parallel zur Lausitzer Neiße durch Schlesien nach Norden und durchquert die Städte Jelenia Góra (Hirschberg im Riesengebirge), Bolesławiec (Bunzlau) mit dem Boberviadukt, Szprotawa (Sprottau) und Żagań (Sagan). Schließlich mündet er bei Krosno Odrzańskie (Crossen an der Oder) in die Oder.
Der Bober ist auf seiner ganzen Länge von 268 Kilometern nicht schiffbar. Er ist bei Kanuten sehr beliebt. Ab Żagań flussabwärts bildet der Bober die Ostgrenze der Niederlausitz.
Der Fluss wird nahe Jelenia Góra mit der Bobertalsperre, einer ab 1903 errichteten Gewichtsstaumauer, angestaut. Das Bauwerk dient dem Hochwasserschutz und der Erzeugung von Elektroenergie (6 Francisturbinen, je 1 bis 3 Megawatt).
In den Verhandlungen der Alliierten um das künftige Gebiet Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den USA und Großbritannien statt der Oder-Neiße-Linie zuletzt noch die Oder-Bober-Linie (besser: Oder-Bober-Queis-Linie) als deutsche Ostgrenze vorgeschlagen, die auch bis ins 14. Jahrhundert die Ostgrenze des Heiligen Römischen Reichs war. Die Sowjetunion verweigerte aber dazu die Zustimmung.