Bramwald
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Der Bramwald südlich des Solling | |
Höchster Gipfel | Totenberg (408,1 m ü. NHN) |
Lage | Landkreis Göttingen, Niedersachsen (Deutschland) |
Teil der Haupteinheit | Solling, Bramwald und Reinhardswald |
Einteilung nach | Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (Einzelblatt 99 Göttingen) |
Koordinaten | 51° 29′ N, 9° 39′ O |
Der Bramwald im niedersächsischen Landkreis Göttingen ist ein bis 408,1 m ü. NHN[1] hohes und bewaldetes Mittelgebirge im Weserbergland.
Der Bramwald liegt in Südniedersachsen im Nordwesten des Naturparks Münden etwa 20 km (Luftlinie) westlich von Göttingen und 5 km nördlich der Kernstadt von Hann. Münden. Er liegt östlich des oberen Südabschnitts der Oberweser, an deren westlichem Ufer sich der weitläufige Reinhardswald in Nordhessen befindet. Nach Norden leitet die Landschaft zum Kuppigen Solling über, wobei die Nieme nahe der Grenze zu Hessen die beiden Gebiete voneinander trennt. Jeweils etwas entfernt im Osten erhebt sich der Dransfelder Stadtwald und im Süden der Kaufunger Wald.
Der langgestreckte Bramwald liegt im Bereich vom Staatsforst des Forstamtes Münden.[2] Sein höchster Berg ist der Totenberg (408,1 m), der abseits im Norden des Waldgebiets liegt und als Naturschutzgebiet (siehe unten) ausgewiesen ist.
Der Bramwald bildet in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Weser-Leine-Bergland (Nr. 37) und in der Haupteinheit Solling, Bramwald und Reinhardswald (370) die Untereinheit Bramwald (370.5), die sich in die Naturräume Hemelner Bramwald (370.50), Schedetal (370.51) und Mündener Bramwald (370.52) aufteilt. Nach Norden leitet die Landschaft durch das Tal der Nieme zum Kuppigen Solling (370.1) über. Nach Osten fällt sie in die Schedener Rötsenke (371.11), nach Süden in die Mündener Fulda-Werra-Talung (370.6) und nach Westen in das Weserdurchbruchstal (370.3) ab.[3][4]
Zu den Bergen und Erhebungen des Bramwaldes gehören ohne solche des Kiffings − sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN)[1] und mit vor Ort befindlichen geographischen Objekten:
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Im und am Bramwald befinden sich unter anderem diese überwiegend in West-Ost-Richtung verlaufenden Fließgewässer:
Der Bramwald ist unbewohnt, nur an seinen Rändern liegen Ortschaften.
Im Norden des Bramwaldes liegt das Naturschutzgebiet Totenberg (CDDA-Nr. 165935; 1989 ausgewiesen; 4,37 km² groß) und, fast flächengleich, das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Totenberg (FFH-Nr. 4423-305; 4,32 km²). Auf dem Bramwald liegen Teile Landschaftsschutzgebiets Weserbergland-Kaufunger Wald (CDDA-Nr. 325317; 1989; 285,018 km²).[1]
Über Besitzrechte verfügten im Mittelalter dort die Klöster Bursfelde, Lippoldsberg und besonders Hilwartshausen. Vogteirechte besaßen zeitweise Sigebodo II. von Scharzfeld, Ludolf II. von Dassel und die Grafen von Ziegenberg. Noch in der Ära Heinrichs des Löwen gewann zunächst das Erzstift Mainz Einfluss. 1224 wurde der Wald mit „silve que Bramwaldt dicitur“ urkundlich erwähnt.[5]
Der Mainzer Bischof Gerhard I. war 1256 gemeinsam mit Graf Konrad III. von Everstein auf einem Feldzug durch die bei Göttingen gelegene Gegend. Der Feldzug sollte dem Entsatz der Asseburg dienen.[6] Der welfische Herzog Albrecht I. nahm beide gefangen und tötete dann den Grafen grausam. Den Bischof ließ er 1257 frei gegen zwei Dinge: Erstens kassierte Albrecht I. 5000 Mark, über die die Bischof verfügte, weil ihm Richard von Cornwall 8000 Mark gab, damit ihm dieser bei der Doppelwahl von 1256/57 seine Stimme gab.[7] Zweitens musste der Bischof die Burg Gieselwerder an Albrecht I. abtreten. Wenig später befand sich auch der Bramwald im Besitz der Welfen.
Zu den Sehenswürdigkeiten, Natur- und Kulturdenkmälern sowie Schutzhütten des Bramwaldes gehören oder gehörten:
Der Kulturlandschaftsraum Solling, Bram- und Kaufunger Wald umfasst ein 960 km² großes Gebiet. Diese Zuordnung zu den Kulturlandschaften in Niedersachsen hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) 2018 getroffen. Ein besonderer, rechtlich verbindlicher Schutzstatus ist mit der Klassifizierung nicht verbunden.[9]
Durch den Bramwald führen wenige schmale Straßen, so zum Beispiel ein Abschnitt der Landesstraße 560, die Hemeln und Reinhardshagen im Westen mit Niemetal-Ellershausen im Osten verbindet und auf der ein Stück der Frau-Holle-Route der Deutschen Märchenstraße durch das Waldgebiet verläuft. In West-Ost-Richtung durchzieht ihn ein Abschnitt des Wanderwegs Frau-Holle-Pfad und in Nord-Süd-Richtung ein solcher des Upland-Weserberglandwegs.