Brassia wachsen als relativ kleine, ausdauernde krautige Pflanzen. Alle Arten dieser Gattung bilden an einem kriechenden RhizomPseudobulben. Die Pseudobulbe stehen horstartig dicht beieinander oder sind durch längere Rhizomabschnitte voneinander getrennt. Die Pseudobulben sind oval und seitlich abgeflacht mit einem Grat auf jeder Seite; sie bestehen aus einem einzigen Internodium. Die Pseudobulben sind von Niederblättern umgeben, deren oberste laubblattartig ausgebildet sind.
Am oberen Ende der Pseudobulben sitzen je ein bis drei Laubblätter. Die Laubblätter sind glatt und in der Knospe längs der Mitte gefaltet. Die einfache Blattspreite ist lanzettlich mit stumpfem oberen Ende, an der Basis schmal zulaufend.
Der traubige, sehr selten etwas verzweigte Blütenstand erscheint seitlich aus der Basis der Pseudobulben. Die resupiniertenBlüten sitzen zweizeilig an der Blütenstandsachse. Die Hochblätter sind klein. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Die Blütenhüllblätter haben eine gelbliche oder grünliche Grundfarbe mit braunen Flecken. Die drei Sepalen sind schmal-linealisch, oft sehr lang, und nicht miteinander verwachsen. Die beiden äußeren Petalen sind schmal-linealisch, aber kleiner als die Sepalen, manchmal nach vorne weisend. Die Lippe ist oval, ungelappt, am oberen Ende spitz zulaufend. Auf der Lippe sitzt ein zweireihiger Kallus, der an der Basis zwei kleine Zähnchen oder Höcker ausbildet. Die Säule ist kurz, gerade und nicht geflügelt. Die beiden harten Pollinien sind über ein kurzes, breites Stielchen mit einem kleinen Haftorgan (Viscidium) verbunden.
Von einigen Brassia-Arten ist bekannt, dass sie von Wegwespen (Pompilidae) bestäubt werden. Wegwespen aus den Gattungen Pepsis und Campsomeris, deren Beute Spinnen sind, werden durch das Aussehen der Blüten getäuscht und greifen sie an. Beim Versuch, die Blüte zu greifen und abzutransportieren, werden der Wegwespe Pollinien angeheftet, bzw. schon am Körper des Insekts vorhandene Pollinien werden auf der Narbe platziert.[1]
Die Gattung Brassia wurde 1813 durch Robert Brown in Hortus Kewensis, 2. Auflage, Teil 5, Seite 215 aufgestellt. Der Gattungsname Brassia ehrt den englischen Gärtner und Pflanzensammler in Afrika William Brass (x - 1783) englischer Gärtner.[2] Synonyme für BrassiaR.Br. sind: AdaLindl., BrachtiaRchb. f., BrassiopsisSzlach. & Górniak, MesospinidiumRchb. f., OncodiaLindl.
Die Arten der Gattung Brassia kommen nordwärts bis Mexiko und Florida vor, sie besiedeln weite Teile Zentralamerikas, Karibische Inseln und die Nordhälfte Südamerikas.
Brassia caudata(L.) Lindl.: Das große Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Florida über Zentralamerika und Karibische Inseln bis in die Nordhälfte Südamerikas.[5]
Gelegentlich sind einige Arten in Kultur zu finden; die Blüten ausgewählter Exemplare weisen einen Durchmesser von 50 Zentimetern auf. Sie benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit.
C. . Dodson, C. A. Luer: Orchidaceae part 2 (Aa–Cyrtidiorchis). In: G. Harling, L. Andersson (Hrsg.): Flora of Ecuador. Volume 76, S. 130ff. Botanical Institute, Göteborg University, 2005, ISBN 91-88896-51-X.
↑ abFranco Pupulin, Diego Bogarín (2005): The genus Brassia in Costa Rica : A survey of four species and a new species.Lindleyana, März 2005, S. 202–207, online verfügbar (PDF).
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Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen, – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2022. – online.
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Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. S. 179. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-45058-6.
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N. H. Williams: A reconsideration of Ada and the glumaceous brassias. In: Brittonia, Volume 24, 1972, S. 93–110.