Breitenlohe (fränkisch : Bradnloh [ 3] ) ist ein Gemeindeteil des Marktes Burghaslach im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken , Bayern ).[ 4] Die Gemarkung Breitenlohe hat eine Fläche von 1,979 km². Sie ist in 296 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6685,63 m² haben.[ 1] [ 5] Der Ort ist traditionell landwirtschaftlich geprägt.
Das Pfarrdorf liegt am Gründleinsbach, einem linken Zufluss der Kleinen Weisach . Im Osten erhebt sich der Düllberg (393 m ü. NHN ). Die Staatsstraße 2256 führt nach Burghaslach (2,4 km nördlich) bzw. nach Hombeer (2,3 km südwestlich). Die Kreisstraße NEA 2 /ERH 21 führt nach Gleißenberg (2,7 nordöstlich) bzw. nach Kleinweisach (1,7 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Dietersdorf (1,3 südöstlich).[ 6]
Der Ort wurde 1446 als „Preytenloh“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet ‚zum ausgedehnten lichten Gehölz‘. Im Jahre 1340 wurde eine Wasserburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sie war im Besitz von Albrecht von Hohenlohe . Noch im 14. Jahrhundert folgten die Edlen von Vestenberg , welche die Wasserburg zu einem Schloss umbauten, das in den Bauernkriegen um 1525 zerstört wurde. Kunz Christoph von Vestenberg ließ ab etwa 1569 aus den Überresten das heutige Schloss erbauen. 1592 verkaufte der verschuldete Sigismund von Vestenberg das Schloss samt Gut an Lorenz von Münster zu Lisberg . Unter dieser Familie wurde das Schloss teilweise barockisiert. Zugleich verkauften sie ihre Ansprüche im Ort an die Castell’sche Herrschaft Burghaslach . 1783 wurden Schloss und Flur an die Grafen von Castell verkauft.[ 7] [ 8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Breitenlohe gebildet, zu dem Fallhütte (Breitenlohe) , Fallhütte (Gleißenberg) , Frickenhöchstadt , Gleißenberg und Ziegelhütte gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Breitenlohe. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Burghaslach [ 9] und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Scheinfeld .[ 10] 1852, mit der Auflösung des Herrschaftsgerichts Burghaslach, kam Breitenlohe an das Landgericht Scheinfeld . Ab 1862 gehörte Breitenlohe zum neu geschaffenen Bezirksamt Scheinfeld (1939 in Landkreis Scheinfeld umbenannt). In der Finanzverwaltung war weiterhin das Rentamt Scheinfeld zuständig (1919 in Finanzamt Scheinfeld umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Bibart, mit dessen Auflösung kam es 1879 an das Amtsgericht Scheinfeld . Die Gemeinde Breitenlohe hatte eine Gebietsfläche von 1,998 km².[ 11] Am 1. Januar 1972 wurde Breitenlohe im Zuge der Gebietsreform nach Burghaslach eingemeindet.[ 12] [ 13]
Die Kirche von Breitenlohe
Berühmt ist das Wasserschloss Breitenlohe , das im Kern aus dem 15. Jahrhundert stammt und im 16. Jahrhundert ausgebaut wurde. Es hat einen quadratischen Grundriss, einen rechteckigen Innenhof und verfügt über vier dreigeschossige Flügel und runde Ecktürme. Östlich, dem Schloss vorgelagert, stehen mit einem Stallgebäude und einer Scheune aus dem 18. Jahrhundert dem Schloss zugeordnete Wirtschaftsgebäude. Im südwestlichen Turm befand sich ein Gefängnis. 1942 kaufte es der Wasserwerksunternehmer Georg Jaeckel, von dem es die heutigen Besitzer, Familie Friedrich, geerbt haben; sie haben es in mehreren Bauabschnitten restauriert.
Die katholische Kuratiekirche Exaltatio S. Crucis ist eine Chorturmkirche , die im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert stammt; das zugehörige Langhaus mit seiner Ausstattung datiert auf 1595. Unterhalb des evangelischen Friedhofs befindet sich ein Bildstock von 1715. Bei Breitenlohe liegt eine mittelalterliche Wüstung als archäologische Stätte. Sehenswert ist auch die Dorflinde östlich des Pfarrhauses.
Breitenlohe hat eine eigene Freiwillige Feuerwehr.
Westansicht Schloss Breitenlohe mit Schlosspark
Johann Kaspar Bundschuh : Breitenlohe . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 6 : V–Z . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328 , OCLC 833753116 , Sp. 654–655 (Digitalisat ).
Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale . Band 35 ). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457 , S. 32–41 .
Natascha Meuser: Schloss Breitenlohe: Architektur und Baugeschichte , DOM publishers, Berlin 2014, ISBN 978-3-86922-361-2 .
Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken . Band 3 ). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929 , S. 19–20 .
↑ a b Gemarkung Breitenlohe (091200). In: geoindex.io. Geoindex, abgerufen am 3. Oktober 2024 .
↑ a b Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16 , abgerufen am 15. August 2024 .
↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld , S. 19. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bradṇlō“.
↑ Gemeinde Burghaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. Oktober 2023.
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 3. Oktober 2024 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 15. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie ).
↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld , S. 19f.
↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken , Bd. 6, Sp. 654f.
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↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen . Ansbach 1818, OCLC 1071656043 , S. 12 (Digitalisat ).
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↑ https://wiki.genealogy.net/Burghaslach#Politische_Einteilung
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↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser , 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern . Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891 , S. 266 (Digitalisat ). Im Historischen Gemeindeverzeichnis werden hiervon abweichend 161 Einwohner angegeben.
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