Breitfuß-Beutelmäuse | ||||||||||||
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Swainson-Breitfußbeutelmaus (Antechinus swainsonii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Antechinus | ||||||||||||
Macleay, 1841 |
Die Breitfuß-Beutelmäuse (Antechinus) sind eine Beuteltiergattung aus der Familie der Raubbeutler (Dasyuridae). Die 15 Arten dieser Gattung leben im östlichen Australien und auf Tasmanien.
Der wissenschaftliche Gattungsname ist aus der altgriechischen Vorsilbe anti (gegen) und dem Wort echinos (Igel) gebildet. Er bezieht sich auf das leicht stachlige Fell und die anfänglich vermutete Verwandtschaft zu den Insektenfressern.[1]
Breitfuß-Beutelmäuse ähneln im Körperbau den Spitzmäusen, sind aber Beuteltiere. Ihr Fell ist kurz und rau, seine Färbung variiert an der Oberseite von hellrosa über grau bis dunkelbraun, die Unterseite ist heller. Der Schwanz, der ebenso lang ist wie der Körper, ist auf der ganzen Länge mit kurzen Haaren versehen. Namensgebendes Merkmal sind die breiten Füße mit großen Ballen auf den Fußsohlen, die insbesondere bei baumbewohnenden Arten ausgeprägt sind. Diese Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 8 bis 17 Zentimetern und ein Gewicht von 30 bis 90 Gramm, wobei die Männchen meist größer und schwerer als die Weibchen sind.
Breitfuß-Beutelmäuse sind in weiten Teilen des östlichen und südöstlichen Australien verbreitet, wo sie eine Reihe von Lebensräumen bewohnen, darunter Wälder, Savannen und Buschländer. Es sind nachtaktive, scheue Tiere, die durch hektische Bewegungen gekennzeichnet sind. Einige Arten leben auf Bäumen und sind durch lange Krallen an diese Lebensweise angepasst, andere finden sich vorwiegend auf dem Boden. Den Tag verbringen sie in Nestern, die sie auf Bäumen, in hohlen Baumstämmen oder Felsspalten anlegen; manchmal benutzen sie auch leere Vogelnester. In der Regel führen sie ein einzelgängerisches Leben, nur im Winter finden sich manchmal mehrere Tiere tagsüber in größeren Gemeinschaftsnestern.
Diese Tiere sind Insektenfresser, die sich neben Insekten aber auch von Würmern, Schnecken und kleinen Wirbeltieren ernähren können.
Breitfuß-Beutelmäuse haben genaugenommen gar keinen Beutel, sondern nur ein Rudiment dessen – eine offenliegende Bauchfalte. Diese Bauchfalte des Weibchens entwickelt sich während der Tragzeit und beinhaltet vier bis zwölf Zitzen. Nach einer 23- bis 35-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen drei bis zwölf Jungtiere zur Welt. Diese verbringen die ersten Lebenswochen „im Beutel“ der Mutter und sind mit 90 Tagen selbständig; geschlechtsreif werden sie mit rund neun bis zehn Monaten. Die Lebenserwartung weiblicher Tiere beträgt, in Gefangenschaft, über drei Jahre, während geschlechtsreife Männchen deutlich früher sterben, nämlich im Alter von nur elf bis zwölf Monaten nach der ersten Paarungszeit.
Diese seltene Fortpflanzungsstrategie, bei der die männlichen Tiere bereits nach einer einzigen Fortpflanzungsperiode sterben, während Weibchen sich mehrfach fortpflanzen können, nennt sich Semelparität und ist typisch für die kleinen, polygam lebenden Raubbeutler (Dasyuridae).[2] Die erhöhte Ausschüttung an Testosteron und Stresshormonen, aber auch die bis zu 14 Stunden dauernden Kopulationen, führen zum Zusammenbruch des Immunsystems und zu Organversagen.[3]
Im Allgemeinen sind Breitfuß-Beutelmäuse keiner besonderen Bedrohung durch den Menschen ausgesetzt, allerdings stellt die Nachstellung durch eingeschleppte Hauskatzen mancherorts ein Problem dar. Vorwiegend die Arten, die die Regenwälder im nördlichen Queensland bewohnen, sind durch die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet.
Mehrere Arten aus Neuguinea, die früher ebenfalls den Breitfuß-Beutelmäusen zugerechnet wurden, werden heute in die Gattung der Neuguinea-Beutelmäuse (Murexia) gelistet.