Die 74. Verleihung der British Academy Film Awards (BAFTA Awards) fand am 10. und 11. April 2021 statt, um die besten Filme und Filmschaffenden des Jahres 2020 zu ehren. Die Filmpreise der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) wurden in 27 Kategorien (inkl. einem Publikumspreis und zwei Ehrenpreise) verliehen. Als Sponsor trat das britische Mobilfunkunternehmen EE Limited auf, weshalb die Verleihung offiziell als EE British Academy Film Awards bezeichnet wurde.
Die Präsentation der Nominierten für den Rising Star Award erfolgte am 3. März 2021.[1] Die Nominierungen wurden am 9. März 2021 durch Aisling Bea und Susan Wokoma in der Royal Albert Hall in London bekannt gegeben. Die Nominierungen führten die US-amerikanische Produktion Nomadland von Chloé Zhao und der britische Film Rocks von Sarah Gavron mit je sieben Nominierungen an. Erstmals in der Geschichte des Filmpreises wurden in der Kategorie Beste Regie vier Frauen nominiert.[2] Nomadland konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden und war mit vier gewonnenen Preisen – Bester Film, Beste Regie, Beste Hauptdarstellerin und Beste Kamera – erfolgreichster Film des Abends.[3]
Die Wahl der Preisträger erfolgte vom 25. März bis 7. April 2021.[4] Die Bekanntgabe der Gewinner in den Nebenkategorien erfolgte am 10. April 2021, die in den Hauptkategorien einen Tag später.[3]
Film | N | A |
---|---|---|
Nomadland | 7 | 4 |
Rocks | 7 | 2 |
The Father | 6 | 2 |
Mank | 6 | 1 |
Minari – Wo wir Wurzeln schlagen | 6 | 1 |
Promising Young Woman | 6 | 2 |
Die Ausgrabung | 5 | 0 |
Der Mauretanier | 5 | 0 |
Calm with Horses | 4 | 0 |
Judas and the Black Messiah | 4 | 1 |
Neues aus der Welt | 4 | 0 |
Der Rausch | 4 | 1 |
Sound of Metal | 4 | 2 |
His House | 3 | 1 |
Ma Rainey’s Black Bottom | 3 | 2 |
Soul | 3 | 2 |
The Trial of the Chicago 7 | 3 | 0 |
Greyhound – Schlacht im Atlantik | 2 | 0 |
Limbo | 2 | 0 |
Quo Vadis, Aida? | 2 | 0 |
Saint Maud | 2 | 0 |
Der weiße Tiger | 2 | 0 |
Aufgrund der COVID-19-Pandemie hatte die BAFTA bereits Mitte Juni 2020 eine Verschiebung ihrer Filmpreisverleihung vom 14. Februar auf den 11. April 2021 angekündigt.[5] Zur selben Zeit waren auch die Oscarverleihung 2021 und die Golden Globe Awards 2021 verschoben worden.[6] In Zeiten von Lockdown-Regelungen und ausgefallener Kinopremieren sollten kleineren, unabhängigen Filmproduktionen sowie Dokumentarfilmen, fremdsprachigen und britischen Produktionen die Möglichkeit eingeräumt werden, sich für die British Film Academy Awards 2021 zu qualifizieren. Weitere Änderungen des Filmkomitees waren u. a. Produktionen zuzulassen, die vor der Schließung der britischen Kinos veröffentlicht wurden, unabhängig davon wie viele Tage sie in den Kinos gezeigt wurden. Auch wurden Filme zugelassen, die ihre Veröffentlichung nur auf Video-on-Demand-Plattformen erlebten (die Titel mussten mindestens 30 Tage für das britische Publikum online verfügbar gewesen sein). Bedingung war, dass der Kinostart nach Öffnung der britischen Kinos in einem bestimmten Zeitraum nachgeholt wird. Filme die erst nach dem Lockdown in britischen Kinos anlaufen, sollen an jeweils sieben Tagen mindestens einmal gezeigt worden sein.[5]
Darüber hinaus kündigte die BAFTA am 24. September 2020 an, u. a. ihren Auswahlprozess und die Auswahl ihrer Mitglieder für die Filmpreisverleihung innerhalb eines siebenmonatigen Prozesses zu überprüfen und unabhängig verifizieren zu lassen. Die Entscheidung sei direkt nach Bekanntgabe der Nominierungen für die 73. Verleihung am 7. Januar 2020 gefallen,[7] bei denen es zu erheblicher Kritik wegen fehlender Diversität gekommen war. So waren bei den British Academy Film Awards nur weiße Schauspieler in den Kategorien für die besten Haupt- und Nebenrollen berücksichtigt worden. Auch waren in der Kategorie Beste Regie nur männliche Regisseure vertreten.[8][9][10][11] Die BAFTA hatte bereits 2019 als erster großer Filmpreis Kriterien für Diversität und Inklusion übernommen und sich dabei an den Vorgaben des British Film Institute (BFI) orientiert.[12] Nach Überprüfung kam die BAFTA zu dem Schluss, 120 Änderungen vorzunehmen. So sollen u. a. bis zu 1000 neue Akademie-Mitglieder in den nächsten zwei Jahren aus unterrepräsentierten Gruppen ernannt werden. Auch soll den Mitgliedern die Möglichkeit gegeben werden, alle eingereichten Filme zu begutachten. Für alle Kategorien wurde ein neues, dreistufiges Nominierungsverfahren beschlossen, vor dessen erster Runde die stimmberechtigten Mitglieder eine erforderliche Wählerschulung erhalten müssen.[13]
Nomadland – Produktion: Mollye Asher, Dan Janvey, Frances McDormand, Peter Spears, Chloé Zhao
Promising Young Woman – Emerald Fennell, Ben Browning, Ashley Fox, Josey McNamara
Der Rausch (Druk) – Thomas Vinterberg, Kasper Dissing, Sisse Graum Jørgensen
Mein Lehrer, der Krake (My Octopus Teacher) – Pippa Ehrlich, James Reed, Craig Foster
Soul – Pete Docter, Dana Murray
Emerald Fennell – Promising Young Woman
Christopher Hampton, Florian Zeller – The Father
Yoon Yeo-jeong – Minari – Wo wir Wurzeln schlagen (Minari)
Daniel Kaluuya – Judas and the Black Messiah
Jon Batiste, Atticus Ross, Trent Reznor – Soul
Joshua James Richards – Nomadland
Mikkel E.G. Nielsen – Sound of Metal
Donald Graham Burt, Jan Pascale – Mank
Ann Roth – Ma Rainey’s Black Bottom
Matiki Anoff, Larry M. Cherry, Sergio Lopez-Rivera, Mia Neal – Ma Rainey’s Black Bottom
Scott Fisher, Andrew Jackson, Andrew Lockley – Tenet
Jaime Baksht, Nicolas Becker, Phillip Bladh, Carlos Cortés, Michelle Couttolenc – Sound of Metal
The Owl and the Pussycat – Mole Hill, Laura Duncalf