Broomball ist ein Mannschaftssport, der mit fünf Feldspielern und einem Torwart auf einer etwa 60 m langen und 30 m breiten Eisfläche gespielt wird. Ziel des Spiels ist es, das Spielgerät, einen Ball, mittels eines Brooms (Schläger) in das gegnerische Tor zu befördern. Die Spieler sind mit speziellen Antirutschschuhen ausgerüstet, um auf dem glatten Eis eine bessere Traktion zu haben. Zwei Schiedsrichter kontrollieren, ob die Spielregeln, die den Regeln des Eishockeys ähnlich sind, eingehalten werden.
Broomball ist durch die International Federation of Broomball Associations (IFBA) international organisiert. Der Weltverband hat bis heute 13 Mitgliedsverbände (Stand 2018). Die Kanadische Broomball-Liga gilt als die beste der Welt.
Die Spielregeln im Broomball entsprechen denen von Eishockey.
Der Ball wiegt 270–280 Gramm und hat einen Umfang von 18–20 Zoll.[1] Für den Außeneinsatz kommen andere Maße und anderes Material zum Einsatz.
Eine Mannschaft besteht für gewöhnlich aus 22 Spielern. Während eines Spiels dürfen sich höchstens sechs Spieler gleichzeitig auf dem Eis befinden. Prinzipiell bestehen diese aus fünf Feld-Spielern und einem Torwart, in besonderen Situationen wird der Torwart durch einen sechsten Feldspieler ersetzt.
Speziell in Unter- oder Überzahlsituationen kann von diesem Schema abgewichen werden.
Standardmäßig wird in Reihen oder Blöcken gespielt – das bedeutet, dass Stürmer und Verteidiger möglichst immer mit den gleichen Partnern spielen. Eine Mannschaft sollte vier Verteidigungsreihen (4 × 2 Spieler = 8 Spieler) und vier Sturmreihen (4 × 3 Spieler = 12 Spieler) besitzen. Mit zwei Torhütern wird die Anzahl von 22 Spielern pro Team erreicht.
Ein Team muss einen Kapitän und zwei Assistenten bestimmen. Zur Erkennung tragen sie ein „C“ (Captain) oder „A“ (Assistenz-Captain) auf der Brust.
Das Auswechseln von Feldspielern ist nicht nur während Spielunterbrechungen möglich, sondern kann „fliegend“ erfolgen.
Um Verletzungen vorzubeugen, ist eine umfassende Schutzausrüstung (ähnlich wie beim Eishockey) vorgeschrieben. Da die Torhüter durch auf sie abgefeuerte Schüsse einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, haben sie eine noch umfassendere Schutzausrüstung als die Feldspieler. Über der ganzen Ausrüstung wird das Vereinstrikot getragen. Während des Spiels muss die Ausrüstung korrekt getragen werden, falls nicht, kann der Schiedsrichter eine Zwei-Minuten-Strafe für "unkorrekte Ausrüstung" aussprechen.
Die effektive Spieldauer beträgt zweimal 20 Minuten. Nach der ersten Halbzeit muss eine Pause von mindestens zwei Minuten eingelegt werden. Danach wird die Seite getauscht. Ein Time-out von einer Minute pro Mannschaft ist erlaubt. Die Gewinnermannschaft erhält 3 Punkte. Bei einem Ausgleich erhalten beide Mannschaften einen Punkt. Im Falle einer Niederlage gibt es keine Punkte. Nach einem Sieg nach Verlängerung (bei Finalspielen) erhält die Gewinnermannschaft 2 Punkte.
Genaue Aussagen über die Wurzeln des Broomball zu machen, ist schwer, denn es gibt sehr viele verschiedene Theorien. Die wahrscheinlichste ist jene, die uns nach Kanada des frühen 19. Jahrhunderts zurückführt. Damals gingen dort einige Damen mit Besen, Ball und Antirutschstiefeln aufs Eis um diesen Sport auszuüben, der dem Eishockeyspiel sehr ähnlich war. Broomball hatte nicht nur in Kanada Erfolg, sondern verbreitete sich langsam über die nationalen Grenzen hinaus. Am 7. November 2004 wurde der erste Broomballverein in Deutschland gegründet – die Flying Brooms. Die erste Broomball EM fand vom 16.–18. Oktober 2009 in Telfs bei Innsbruck statt. Die Nationalmannschaft aus Italien wurde sowohl in der Kategorie Men als auch in der Kategorie Mixed erster Europameister. Das erste Golden Goal in der Geschichte der Broomballeuropameisterschaft erzielte der für die FlyingBrooms spielende Thomas Lutz im Spiel Deutschland gegen die Schweiz, die dadurch 2:1 siegten.