Die Fische werden zehn Zentimeter bis über einen halben Meter lang. Charakteristisch für die Gattung ist die Bezahnung, die im Unterkiefer aus einem Paar großer, konischer Zähne und sich seitlich daran anschließenden kleineren Zähnen besteht.
Die Gattung Brycon ist in Mittel- und Südamerika mit Schwerpunkt in Amazonien und dem Paraná-Flusssystem weit verbreitet. Brycon hilarii hat sein Hauptvorkommen im Flussbecken des Rio Paraná und des Río Paraguay, während sich Brycon opalinus vorwiegend in den Flüssen der brasilianischen Ostküste im Mata Atlântica[1] findet. Brycon amazonicus stammt aus dem Amazonasbecken. Sehr häufig ist er auch im Rio Tocantins und Rio Araguaia zu finden.[2]Brycon insignis lebt in Fließgewässern des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul.
Piraputangas und Matrinxãs halten sich gern in der dicht bewachsenen Uferregion großer Flüsse auf, wo sie überwiegend pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. In klaren Gewässern sind häufig große Schwärme und Schulen der beiden Arten in der Uferzone unter überhängenden Bäumen und Büschen zu beobachten. Der Matrinxã entwickelt sich bei zunehmender Größe zum Allesfresser, der auch gerne Anflugnahrung in Form von kleinen Insekten nimmt. Während der Trockenperiode wird sogar überwiegend tierische Nahrung, z. B. Kleinfische, erbeutet.[2]
Einige Arten der Gattung Brycon wie der Matrinxã sind Hauptfische für die Teichwirtschaft und Aquakultur in Amazonien. Züchter versuchen das genetische Potential von Brycon amazonicus für die menschliche Ernährung auszuschöpfen.[3] Dabei sollen Hormonbehandlungen das Wachstum der Jungfische beschleunigen.[4] Dabei wird mit Vitamin-C-Gaben ihre Ernährung optimiert[5] und durch Massenhaltung bedingte parasitäre Erkrankungen[6] bekämpft. Ähnliche Studien werden auch bei Brycon opalinus[7] durchgeführt.
Im Naturpark Rio da Prata und Rio Bonito bei Jardim im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul werden Tauchgänge für Touristen in den kalkhaltigen und klaren Flüssen angeboten, in denen Piraputangas und Matrinxãs in natürlicher Umgebung beobachtet werden können.[8]
Die kräftigen Matrinxãs und Piraputangas erreichen Gewichte bis 4,5 Kilogramm und Längen bis 70 Zentimeter und sind daher beliebte Angelfische.[2]
Roberto E. Reis, Sven O. Kullander, Carl J. Ferraris: Check list of the freshwater fishes of South and Central America. Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul, Porto Alegre 2003, ISBN 85-7430-361-5.
↑Renata Melon Barroso, Alexandre W.S. Hilsdorf, Heden L.M. Moreira, Pedro H. Cabello, Yara M. Traub-Cseko: Genetic diversity of wild and cultured populations of Brycon opalinus (Cuvier, 1819) (Characiforme, Characidae, Bryconiae) using microsatellites. In: Aquaculture. Band247, Nr.1-4, Juni 2005, S.51–65, doi:10.1016/j.aquaculture.2005.02.004.