Bukowel

Bukowel (2012)
Bukowel (Oblast Iwano-Frankiwsk)
Bukowel (Oblast Iwano-Frankiwsk)
Bukowel
Oblast
Iwano-
Frankiwsk
Oblast Transkarpatien
Lage von Bukowel in der Oblast Iwano-Frankiwsk

Bukowel (ukrainisch Буковель, polnisch Bukowel) ist ein Wintersport-Resort im Gorgany, einem Gebirgszug der Ostkarpaten in der Westukraine. Der Name leitet sich von einem gleichnamigen Berg ab. Der höchste Berg des Skigebietes ist der 1371 m hohe Dowha. Das Resort gehört dem umstrittenen Oligarchen Ihor Kolomojskyj.[1] Ab dem Jahr 2004 investiert Kolomojskyj 600 Millionen Dollar in den Bau des Skigebietes auf dem Reißbrett.[2]

Bukowel hat 61 Skipisten, davon 12 blaue Pisten, 41 rote Pisten und 9 schwarze Pisten. Die längste Piste ist 5G mit 2106 Metern. Es gibt 14 Skilifte, darunter 11 Vier-Personen-Sessellifte und ein Drei-Personen-Sessellift, mit einer Gesamtkapazität von 30.000 Personen pro Stunde. Das Skiresort-Hotel hatte im Winter 2005/2006 nur 206.000 Übernachtungen in der Saison 2007/2008 schon 850.000 Übernachtungen.

Das Resort liegt auf nur 920 m Höhe[3] im Gemeindegebiet des Dorfes Poljanyzja in der Oblast Iwano-Frankiwsk nahe der Grenze zur Oblast Transkarpatien. Die 60 Kilometer Skipisten müssen beschneit werden, weil der höchste Punkt auf nur 1300 Metern über Meer liegt. Bukowel hat aber zu wenig Wasser, um genug den Kunstschnee produzieren zu können,[4] weshalb sich der Investor auch auf dem Swydiwez-Massiv ausbreiten plant.[5][6]

Das Skiresort Bukowel hatte eine Partnerschaft mit dem Semmering in Niederösterreich. Kolomoisky und andere Bukovel-Gesellschafter, wie die Brüder Oleksandr und Wiktor Schewtschenko, investierten auch in Österreich[2][7] und in das umstrittene Mega-Skiresort im Swydiwez-Bergmassiv. Olexandr Schewtschenko, sitzt für die nationalliberale Partei Ukrop im Parlament und gilt als Kolomojskyjs rechte Hand.[8][9]

2021 forderten rund 55 Umweltverbände vom Internationalen Olympischen Komitee (IOK), die Ukraine nicht als Austragungsort der Winterspiele in Betracht zu ziehen. Kritisiert wird, dass die ukrainische Regierung unter Präsident Wolodymyr Selenski eine Olympiakandidatur als Vorwand nutze, um mehrere umstrittene Bauprojekte in den Karpaten umsetzen zu können. Die Karpaten sind eine der größten Waldregionen Europas und umfassen die letzten Alten Buchenwälder und Buchenurwälder Europas. Das Ökosystem könnte durch die Bauvorhaben aus dem Gleichgewicht gebracht werden.[10]

Commons: Bukowel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Privat Empire: What Does Oligarch Ihor Kolomoisky Own in Ukraine?
  2. a b Straches schillernder Oligarch, 27. April 2020
  3. http://www.country.alltravels.com.ua/ru/ukraine/bukovel/@1@2Vorlage:Toter Link/www.country.alltravels.com.ua (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Wahlen in der Ukraine - Zwei Skigebiete und eine bankrotte Bank, WOZ, 28. März 2019
  5. Die Bewegung #free Svydovets verzeichnet erste Erfolge, Februar 2018
  6. Olympisches Delirium - Das absurde Megaprojekt in den Bergen der Swydiwez im Westen der Ukraine, Berliner Umweltzeitung, August/September 2021
  7. Frust über ukrainische Investoren, DW 19. Dezember 2017
  8. Mega-Skizentrum in den Waldkarpaten April/Mai 2018
  9. Andrew Higgins: A Disgraced Ukrainian Oligarch's Bizarre Ski Resort Plan In: The New York Times, 3. November 2019. Abgerufen am 9. Dezember 2019 (amerikanisches Englisch). 
  10. Kein Olympia in der Ukraine, WOZ, 18. November 2021

Koordinaten: 48° 21′ 18″ N, 24° 24′ 53″ O