Der Buxtehuder Bulle ist ein renommierter Preis für Jugendliteratur, der 1971 von dem Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann († 16. November 2010[1]) initiiert wurde. 1981 ist die Trägerschaft auf die Hansestadt Buxtehude übergegangen. Der Preis wird einmal jährlich für das beste erzählende Jugendbuch des Vorjahres verliehen. Der mit 5000 Euro (Stand 2021 = für den Siegertitel 2020) dotierte Literaturpreis ist verbunden mit einer Stahlplastik in Form eines Bullen.
Vorbild für den Namen Buxtehuder Bulle ist der friedliebende Stier Ferdinand aus dem gleichnamigen Kinderbuch des US-amerikanischen Schriftstellers Munro Leaf.
Die Preisträger werden von einer jährlich wechselnden Jury aus elf Jugendlichen (14–17 Jahre alt) und elf Erwachsenen ausgewählt. Bei den eingereichten Jugendbüchern „ab 14 Jahren“ handelt es sich meist um Vorschläge von Verlagen, obwohl auch Selbstbewerbungen möglich sind. Entscheidend für die Vergabe ist, dass die Bücher in deutscher Sprache (Original oder als Übersetzung) erschienen sind.
Die Jahreszahlen beziehen sich – abweichend von der offiziellen Angabe – auf das Jahr der Verleihung.
Verteilt über die Buxtehuder Bahnhofstraße sind für jeden Preisträger des Buxtehuder Bullen Messingplatten (40 cm × 40 cm) eingelassen. Jede Platte ist mit dem Namen des Preisträgers, des Buchs und dem Veröffentlichungsjahr versehen.
2005 wurde erstmals in Anlehnung an den Buxtehuder Bullen das „Buxtehuder Kälbchen“ verliehen, ein Preis für das beste Bilderbuch des Jahres. Es ging an Birte Müller für ihr Buch Fritz Frosch. Ausgewählt wurde es in einer Aktion, bei der Rucksackbibliotheken gepackt und in den Kindergärten Buxtehudes den Kindern vorgestellt wurden, die daraus ihr liebstes Buch auswählten. Das 2006 im Patmos Verlag erschienene Bilderbuch Lieselotte lauert von Alexander Steffensmeier ist im Mai 2007 zum beliebtesten Bilderbuch der Buxtehuder Rucksackbibliothek gewählt worden und erhält das „Buxtehuder Kälbchen“. Drei Rucksackbibliotheken tourten wieder durch 18 Buxtehuder Kindergärten und Kindertagesstätten. Die Kinder beschäftigten sich dort jeweils über mehrere Wochen mit den Büchern, brachten den Rucksack dann zur nächsten Einrichtung und stellten dort ihr Lieblingsbuch vor.
Der Preis wird seit 2005 alle zwei Jahre verliehen.
Jahr | Titel | Autor | Illustrator | Verlag |
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2005 | Fritz Frosch[6] | Birte Müller | Bruno Hächler | Neugebauer |
2007 | Lieselotte lauert[7] | Alexander Steffensmeier | — | Sauerländer |
2009 | Verflixt, hier stimmt was nicht[8] | Barbara Scholz | — | Thienemann |
2011 | Frech wie Oskar[9] | Gaby Scholz | Imke Sönnichsen | Ravensburger Verlag |
2013 | Superwurm[10] | Axel Scheffler | Julia Donaldson | Beltz GmbH, Julius |
2015 | Post für Hermann[11] | Tom Percival | — | ars Edition |
2017 | Igel Ignatz und das Möp. Wo kommen wir denn da hin?[12] | Dirk Hennig | — | Arena Verlag |
2019 | Kleiner Drache – große Wut[13] | Robert Starling | — | Esslinger Verlag |
2021 | Lotti kann nicht pupsen[14] | Elke Satzger | Jann Wienekamp | Ueberreuter Verlag |
2023 | Zum Gefurztag viel Glück[15] | Martin Fuchs | Marina Halak | Annette Betz/Ueberreuter |