Die COVID-19-Pandemie in Kroatien ist ein regionales Teilgeschehen der weltweiten COVID-19-Pandemie. Diese wurde von SARS-CoV-2 verursacht. Von diesem Virus gibt es zahlreiche Varianten; die jeweils ansteckendste von ihnen verbreitet sich und verdrängt die anderen Varianten.
Am 25. Februar 2020 wurde das Virus erstmals in Kroatien entdeckt.[1] Am 11. März 2020 wurden Schulschließungen in der Gespanschaft Istrien, die zu dieser Zeit die am stärksten betroffene Gespanschaft war, verhängt bzw. angekündigt. Am 16. März traten verschärfte Maßnahmen in Kraft, darunter auch die landesweite Schließung aller Bildungseinrichtungen.[2]
Die Regierung der Republik Kroatien richtete eine Website[3] und die Telefonnummer 113 für COVID-Informationen ein.[4] Eine Mobile App namens „Stop COVID-19“ wurde vorgestellt.[5][6] Das Auswärtige Amt informiert auf seiner Homepage.[7]
Am 25. Februar 2020 wurde die erste COVID-19-Erkrankung in Kroatien bestätigt. Der Erkrankte vom 19. bis zum 21. Februar in Mailand (Italien) gewesen.[9]
Am 26. Februar wurden zwei weitere positive Testergebnisse gemeldet. Einer davon war der Zwillingsbruder des ersterkrankten Patienten;[10] der andere war ein Arbeiter aus Parma, Italien. Er wurde in Rijeka isoliert und hospitalisiert[10]
Am 29. Februar waren sieben Personen in Kroatien positiv getestet worden. Die Zahl der Erkrankungen verdoppelte sich innerhalb von zehn Tagen.[11]
Im März 2020 grassierte in Norditalien eine bis dahin unvorstellbare COVID-19-Welle. Am 19. März ging ein Video um die Welt, wie Kolonnen italienischer Militärlastwagen nachts Särge mit COVID-Toten aus Bergamo (Norditalien) in andere Provinzen abtransportierten, weil es keinen Lagerplatz mehr für vielen Toten gab. Dies trug wohl dazu bei, dass die Gefährlichkeit der Pandemie in Kroatien ernst genommen wurde.
Am 17. März 2020 waren 65 Personen in Kroatien an COVID-19 erkrankt.
In der Nacht vom 17. auf den 18. März starb ein Mann in Selbstisolation. Die Obduktion ergab COVID-19 als Todesursache.[12][13][14][15][16]
Per 19. März war die Einreise nur noch kroatischen Heimkehrern erlaubt.
Per 21. März waren die Bahnhöfe und Busbahnhöfe im ganzen Land geschlossen und der öffentliche regionale Verkehr zwischen Städten in Kroatien wurde gestoppt. Auf kroatische Inseln kamen nur noch Bewohner.
Am 22. März ereignete sich ein Erdbeben bei Zagreb. Das kroatische Innenministerium rief die Menschen, die nach dem Beben ihre Häuser verlassen hatten, auf, wegen der COVID-Pandemie voneinander Abstand zu halten.[17] Erdbebenopfern mit Zweitwohnsitz auf den Inseln wurde der Zutritt unter Auflage einer 14-tägigen Heimquarantäne genehmigt, wobei Adressen zwecks Kontrollen registriert wurden.
Per 23. März waren in Kroatien 315 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden.[3]
Am 5. Mai 2020 wurde bekannt gegeben, dass bei den bisher 39.973 getesteten Personen in 2.112 Fällen eine Coronavirus-Nachweis erfolgte. Rund zehn Prozent davon (226 Personen) waren Angestellte im Gesundheitswesen. Die aktuelle Todeszahl betrug 83, akute Fälle (mit Atemwegsversorgung) gab es zu diesem Zeitpunkt 14.[20]
Per 11. Mai wurden die Grenzen für EU-Staatsbürger, die einen Urlaubs- bzw. Geschäftsaufenthalt nachweisen konnten, geöffnet. Zudem gab es weitere Ausnahmeregelungen für die Einreise. Auch wurde der innerkroatische Flug- und Überlandbus-Verkehr zu diesem Stichtag wieder begonnen.[21][22][23] Kroatien war eines der ersten Länder in Europa, das die eigenen Grenzen wieder für Urlauber öffnete.[24]
Am 22. Mai wurde bekannt gegeben, dass bei den bisher 59.911 getesteten Personen in 2.243 Fällen ein Nachweis auf SARS-CoV-2 erfolgte. Die Todeszahl betrug 99, akute Fälle (mit Atemwegsversorgung) gab es zu diesem Zeitpunkt 5.[3][25]
Seit dem 18. Juni 2020 stiegen die positiven Tests auf SARS-CoV-2 wieder an. Besonders in einem Kloster in Đakovo und in einer psychiatrischen Klinik in Zagreb gab es vermehrt Neuansteckungen.
Am 10. Juli 2020 wurden mit 116 positiven Fällen der bisher höchste Tageswert seit Beginn erreicht. Dieser wurde am 11. Juli nochmals mit 140 übertroffen.
Am 17. Juli wurde bekannt gegeben, dass bei den 100.851 getesteten Personen in 4.137 Fällen ein Coronavirus-Nachweis erfolgte. Die Todeszahl betrug 120.[3][26]
Kroatien meldete am 13. August 2020 180 positive Fälle binnen 24 Stunden und am 14. August 208 Fälle. Laut der Johns-Hopkins-Universität wurden in Kroatien bisher 6.050 positive SARS-CoV-2-Fälle und 161 mit oder am Virus Gestorbene gezählt.[27]
Am 26. und 28. August wurden mit 358 bzw. 357 neuen Fällen die bisher höchsten Tageszahlen erreicht.
Der 8. Oktober 2020 war mit 542 der bisher höchste Tag mit Neuinfektionen. Auch die drei nächsten Tage übertrafen mit 457, 486 bzw. 508 die bisherige Marke vom 3. September deutlich. Am 14. und 15. Oktober wurden wieder neue Höchstwerte erzielt, die am 29. Oktober den Höhepunkt, mit 2776 Fällen, erreichte. Ebenfalls am 29. Oktober wurde mit 23 Todesfällen, die bisher höchste Tagesrate an Todesopfern erreicht.
Der November 2020 war geprägt von immer höheren Zahlen mit Neuinfizierten und Todesfällen. Am 14. November verzeichnete Kroatien über 1000 Tote. Am 21. November wurde die 100.000 an Gesamtinfizierten überschritten. Der Tageshöhepunkt war am 27. November mit 4080 Neuinfizierten. Schon am Tag davor wurde die 4000er Grenze mit 4009 das erste Mal überschritten. Am 30. November zählte Kroatien 74 Tote an einem Tag, so viel wie noch nie seit Beginn der Zählung.
Seit dem 1. Dezember 2020 müssen Einreisende einen negativen Coronatest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen können.[28] Am 3. Dezember wurden mit 4534 Neuinfizierten ein neuer Höchststand erreicht, der am 10. Dezember nochmals übertroffen wurde. Der 16. Dezember war mit 92 gestorbenen Personen der mit Abstand bisher erreichte Anzahl. Ende Jahr hatten sich in Kroatien 210.837 Menschen mit dem Virus angesteckt. 3920 sind gestorben.
Nicht zu verwechseln ist die Hauptstadt Zagreb, die zugleich eine Stadt und Gespanschaft bildet, mit der im Umland liegenden Gespanschaft Zagreb.
2
Seit 1. April 2020 werden die Daten nach Wohnsitz der erkrankten Person erhoben und nicht mehr nach Ort der Testung. Auf dieser Art verändert sich zwar die Zahl der Erkrankungen nach Gespanschaft, jedoch nicht die Gesamtanzahl.[33][30]
3
Die genauen Standorte werden nicht mehr veröffentlicht.
↑Diese registriert, wenn man sich mit jemandem, der auch diese App besitzt, trifft. Sollte eine Person positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden, werden alle Personen, die sich mit der infizierten Person zuvor getroffen hatten, informiert. Dabei werden sensible Daten wie z. B. der Name, die Telefonnummer oder E-Mail, als auch der Standort nicht veröffentlicht und anonym gehalten. Beleg: App: Stop COVID-19, koronavirus.hr, abgerufen am 31. Juli 2020.