Caltagirone | ||
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Staat | Italien | |
Region | Sizilien | |
Metropolitanstadt | Catania (CT) | |
Lokale Bezeichnung | Caltaggiruni / Cartaggiruni | |
Koordinaten | 37° 14′ N, 14° 31′ O | |
Höhe | 608 m s.l.m. | |
Fläche | 382 km² | |
Einwohner | 36.058 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 95041 Capoluogo, 95040 Granieri und Santo Pietro | |
Vorwahl | 0933 | |
ISTAT-Nummer | 087011 | |
Bezeichnung der Bewohner | Calatini oder Caltagironesi | |
Schutzpatron | San Giacomo il Maggiore | |
Website | Caltagirone | |
Caltagirone |
Caltagirone ist eine Stadt und Gemeinde der Metropolitanstadt Catania in der Region Sizilien in Italien mit 36.058 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Caltagirone ist eine der spätbarocken Städte des Val di Noto, die von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden.
Caltagirone liegt 74 km westlich von Catania. Die Einwohner arbeiten in der Industrie und der Landwirtschaft.
Die Nachbargemeinden sind Acate (RG), Gela (CL), Grammichele, Licodia Eubea, Mazzarino, Mazzarrone, Mineo, Mirabella Imbaccari, Niscemi (CL), Piazza Armerina (EN) und San Michele di Ganzaria.
Schon in vorgeschichtlicher Zeit bewohnten Menschen die Gegend um Caltagirone. Dies wird u. a. durch Nekropolen in der Umgebung belegt, vor allem der Nekropole Montagna di Caltagirone, in der durch 1903 Paolo Orsi über 1500 Felskammergräber erforscht wurden,[2] die bis in die Mitte 2. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen.[3] Auf dem Gebiet der Gemeinde sind auch Reste einer vorgeschichtlichen (eventuell sikelischen) Siedlung gefunden worden.
Die heutige Stadt wurde im 9. Jahrhundert von den Arabern gegründet, die hier eine Festung bauten und sie Qalat-al-Ghiran (Burg über den Höhlen; in den lateinischen Quellen als Calatagerun) nannten. Die Festung wurde von einer Gruppe Ligurer im Jahr 1030 erobert, sie konnten die Stadt aber nicht lange halten. Auch nach der Eroberung Siziliens durch die Normannen zwischen 1061 und 1091 blieb Caltagirone arabisch. 1161 flohen vertriebene Araber aus den Nachbarorten nach Caltagirone. Unter der Herrschaft von Friedrich II. ab dem Jahr 1207 wuchs die Stadt weiter.
Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich Caltagirone zur Stadt der Töpferkunst. Zu dieser Zeit wohnten hier etwa 20.000 Menschen und etwa 1000 übten den Beruf des Keramikers aus. Bis heute gilt Caltagirone als die „Keramikhauptstadt“ Siziliens.
Das Erdbeben auf Sizilien 1693 im Val di Noto zerstörte die Stadt. Sie wurde an gleicher Stelle im Laufe von etwa zehn Jahren im Stil des sizilianischen Barocks wieder aufgebaut.
Caltagirone ist eines der historischen Zentren der Keramikherstellung in Sizilien. Die Keramikproduktion ist auf Sizilien seit dem Neolithikum nachgewiesen. Im Laufe der Jahrtausende wurden immer wieder Anregungen von außen aufgenommen. Seit 1918 besteht eine staatliche Fachschule für Keramik (Istituto Statale d’Arte per la Ceramica “ L. Sturzo”), die auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Don Luigi Sturzo gegründet wurde. Sie bietet auch eine spezielle Ausbildung in Keramikrestaurierung an. Keramik aus Caltagirone wird heute weltweit vermarktet.
Der Ort ist mit der Bahnstrecke Lentini Diramazione–Caltagirone–Gela an das italienische Bahnnetz angeschlossen. Caltagirone ist wegen eines Brückeneinsturzes seit Mai 2011 Endstation aus Richtung Lentini Diramazione. Im Juli 2022[4] begann der Brückenneubau und die Strecke soll 2023 wieder durchgängig befahrbar sein.[veraltet]
Eine Schmalspurzahnradbahn, die Bahnstrecke Dittaino–Caltagirone, wurde 1971 stillgelegt.
Bei Caltagirone gibt es einen kleinen Flugplatz (Aviosuperficie Massarotti) für die allgemeine Luftfahrt.