Die Mitglieder dieser Subtribus sind durch zwei Merkmale gekennzeichnet, die der letzte gemeinsame Ahn dieser Gruppe erworben hatte (Synapomorphien):[2]
es gibt üblicherweise einen zweiten hinteren (posterioren) Höcker auf den vierten (p4) unteren Vormahlzähnen (Backenzähnen Prämolaren), der zwischen dem ersten hinteren Höcker und dem Zingulum (vorstehender Wulst aus Zahnschmelz) positioniert ist.
Alle Mitglieder der Gruppe haben mehr oder weniger die gleiche allgemeine Form: markante Eckzähne, einen geschmeidigen Körper mit relativ langen Gliedmaßen, alles Anpassungen für die Jagd nach Beute.[3] Der Schwanz ist buschig, Länge und Behaarung können nach Jahreszeit variieren. Mit Ausnahme der Afrikanischen Wildhunde gibt es fünf Zehen an den Vorderbeinen, aber der Daumen ist reduziert, so dass er nicht den Boden zu berührt. Die Hinterbeine haben vier Zehen, aber bei einigen Haushunden kann es auch einen zusätzlichen verkümmerten Zeh geben.[4]
Die Tiere der hier zusammengefassten Arten neigen zur Vergesellschaftung (Rudelbildung). Da die Welpen nach der Geburt relativ klein sind und langsam reifen, ist es nützlich, wenn mehrere Helfer zur Verfügung stehen. Eine Konsequenz dieser Organisation in den größere Gruppen ist die Fähigkeit, große Beute zu erlegen.[5] Die Reproduktion wird in der Regel von einem dominanten Weibchen monopolisiert.[4]
Innerhalb der Familie der Canidae spaltete sich von der Linie, die zu den heutigen Grauwölfen führen sollte, zunächst vor etwa 40–46 Millionen Jahren die nur fossil überlieferte Unterfamilie Hesperocyoninae ab,[6] dann vor etwa 33–34 Millionen Jahren die ebenfalls nur fossil überlieferte Unterfamilie Borophaginae (mit Gattung Borophagus).[7] Die Abspaltung der Vorfahren der Graufüchse von der Tribus Canina (mit allen anderen heutigen Hunden) erfolgte wahrscheinlich vor etwa 16,5 Millionen Jahren. Die Graufüchse sind damit innerhalb der rezenten (heutigen) Canidae die am frühesten von allen anderen abzweigende Gruppe (d. h. ‚basal‘).[8]
Dabei werden Schabracken- und Streifenschakal als Spezies der Gattung Canis geführt.
Neuere molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass diese beiden Arten (im Gegensatz zum Goldschakal) nur weitläufig mit dem Grauwolf verwandt sind, insbesondere weitläufiger als der Afrikanische Wildhund und der Rothund (die traditionell als eigenständige Gattungen Lycaon bzw. Cuon geführt wurden).[9] Eine Lösung der Problematik ist noch in der Diskussion:
Für Streifen- und Schabrackenschakale könnten, wie dies vorsichtige Systematiker schon seit langem tun,[10] die Gattung ThosOken, 1816 reaktiviert oder die von Zrzavý und Řičánková 2004 aufgestellten monotypischen Gattungen (mit den Spezies Schaeffia adusta beziehungsweise Lupulella mesomelas)[11] allgemein anerkannt werden.
Einer von Wang et al. (2008)[12]:S. 148 und Tedford et al. (2009)[2]:S. 181 präsentierten Hypothese zufolge könnte man die bisherigen Gattungen Lycaon und Cuon auf den Rang einer Untergattung herabstufen und in die Gattung Canis stellen. Ähnliches wurde auch für den fossilen Xenocyon vorgeschlagen.[13] Streifen- und Schabrackenschakal könnten dann in der Gattung Canis verbleiben, etwa als Untergattung Thos.
Möglich wäre auch eine Kombination beider Vorschläge.
…ermittelt aus Vergleichen von Sequenzen der Kern-DNA (‚nukleäre‘ DNA aus dem Zellkern; außer beim Himalaya-Wolf)[9][14] und der mitochondrialen DNA.[14][15] Die Zahlen an den Knoten beziehen sich auf die mittels der „molekularen Uhr“ ermittelte zeitliche Trennung (Divergenz) der jeweiligen Entwicklungslinien (Mittelwerte, in Millionen Jahren vor heute).[14]
↑R. Estes, The behavior guide to African mammals: including hoofed mammals, carnivores, primates, University of California Press, 1992, pp. 384–392, ISBN 0-520-08085-8
↑Katrin Nyakatura, Olaf RP Bininda-Emonds: Updating the evolutionary history of Carnivora (Mammalia): a new species-level supertree complete with divergence time estimates. BMC Biology 10, 2012. doi:10.1186/1741-7007-10-12
↑ abc
Klaus-Peter Koepfli, John Pollinger, Raquel Godinho, Jacqueline Robinson, Amanda Lea, Sarah Hendricks, Rena M. Schweizer, Olaf Thalmann, Pedro Silva, Zhenxin Fan, Andrey A. Yurchenko, Pavel . Dobrynin, Alexey Makunin, James A. Cahill, Beth Shapiro, Francisco . Álvares, José C. Brito, Eli Geffen, Jennifer A. Leonard, Kristofer M. Helgen, Warren E. Johnson, Stephen J. O’Brien, Blaire Van Valkenburgh, Robert K. Wayne: Genome-wide Evidence Reveals that African and Eurasian Golden Jackals Are Distinct Species. In: Current Biology. 25. Jahrgang, Nr.16, 17. August 2015, S.2158–2165, doi:10.1016/j.cub.2015.06.060, PMID 26234211 (cell.com).
↑
Geraldine Werhahn, Helen Senn, Jennifer Kaden, Jyoti Joshi, Susmita Bhattarai, Naresh Kusi, Claudio Sillero-Zubiri, David W. MacDonald: Phylogenetic evidence for the ancient Himalayan wolf: Towards a clarification of its taxonomic status based on genetic sampling from western Nepal. In: Royal Society Open Science. 4. Jahrgang, Nr.6, 2017, S.170186, doi:10.1098/rsos.170186, PMID 28680672, PMC 5493914 (freier Volltext), bibcode:2017RSOS....470186W.