Gemeinde Carbellino | ||
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Carbellino – Ortsansicht mit Rathaus und Uhrturm | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Zamora | |
Comarca: | Sayago | |
Gerichtsbezirk: | Zamora | |
Koordinaten: | 41° 14′ N, 6° 9′ W | |
Höhe: | 775 msnm | |
Fläche: | 32,79 km² | |
Einwohner: | 176 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 5 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 49211 | |
Gemeindenummer (INE): | 49037 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Benito Sánchez Piorno | |
Website: | Carbellino | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Carbellino ist ein nordwestspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit nur noch 176 Einwohnern (Stand: 2022) im Süden der Provinz Zamora in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León.
Der Ort Carbellino liegt nahe der Almendra-Talsperre in einer Höhe von ca. 775 m im Süden der alten Kulturlandschaft Sayago. Die Provinzhauptstadt Zamora ist knapp 50 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung entfernt. Das gemäßigte Klima wird zeitweise vom Atlantik beeinflusst; Regen (ca. 550 mm/Jahr) fällt vorwiegend im Winterhalbjahr.
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2020 |
Einwohner | 857 | 843 | 541 | 272 | 179[2] |
Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben („Höfesterben“) und der daraus resultierenden Arbeitslosigkeit auf dem Lande ist die Bevölkerung seit Beginn des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen.
Die Landwirtschaft, vor allem die Anpflanzung von Oliven- und Obstbäumen sowie die Zucht von Rindern (siehe Sayaguesa), Schafen und Ziegen, spielt traditionell die größte Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Daneben fungierte der Ort bereits im Mittelalter als Handels-, Handwerks- und Dienstleistungszentrum für die Weiler und Einzelgehöfte in der Region. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden bedeutende Kaolinvorkommen entdeckt und ausgebeutet. Einnahmen aus dem Tourismus in Form der Vermietung von als Ferienwohnungen (casas rurales) genutzten leerstehenden Häusern sind seit den 1960er Jahren hinzugekommen.
Auf dem Gemeindegebiet wurden kupfer- und bronzezeitliche Kleinfunde gemacht. In vorrömischer Zeit siedelten hier Stammesgruppen vom keltischen Volk der Vettonen, die von den Römern im Jahre 193 v. Chr. unterworfen wurden (Hispanien). Aus westgotischer und islamischer Zeit sind keine Funde bekannt. Die Rückeroberung (reconquista) der nur dünn besiedelten und abgelegenen Gebiete durch das Königreich León im 10. und 11. Jahrhundert verlief weitgehend kampflos; danach begann die Wieder- – oder besser – Neubesiedlung (repoblación). Im Jahr 1176 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt.