Carl L. Kirmse

Carl Ludwig Kirmse (* 4. Mai 1888 in Frankfurt am Main; † 14. April 1982 in Ramsau bei Berchtesgaden) war ein deutscher Filmarchitekt mit vier Jahrzehnten Schaffensperiode.

Leben und Wirken

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Kirmse hatte an der Universität seiner Heimatstadt Frankfurt Architektur und Kunstgeschichte studiert. An einer Frankfurter Kunstschule, in Darmstadt und am Polytechnikum Zürich ließ er sich fortbilden. In der Folgezeit arbeitete Kirmse zunächst als Architekt im Hochbau und als Innenarchitekt. In diesem Bereich sorgte er für die Ausgestaltung von Villen, Hotels und Überseeschiffen.

Nach seinem Kriegsdienst stieß Kirmse 1919 zur Produktionsfirma Decla, arbeitete anschließend unter anderem für die Terra und die UFA. Kirmse war bis Ausbruch des Zweiten Weltkriegs einer der bestbeschäftigten Filmarchitekten Deutschlands, er entwarf sowohl die Szenenbilder für Melodramen und Abenteuergeschichten als auch für musikalische Komödien und Kriminalstoffe. Dabei handelte es sich bis Mitte der 30er Jahre vorwiegend um wenig anspruchsvolle, zweitrangige Filmproduktionen. Mit Kurt Bernhardts Romanverfilmung Die Waise von Lowood und Asta Nielsens Dirnentragödie war Carl Kirmse in jenen Jahren auch an zwei ambitionierten Produktionen beteiligt. Ab 1934 stattete Kirmse auch regelmäßig Heimatfilme aus, ein Genre, auf das er sich in den 50er Jahren spezialisierte, als er die Kulissen von sämtlichen Werken dieser Gattung des Münchner Filmproduzenten und Ganghofer-Spezialisten Peter Ostermayr entwarf. 1959 zog sich Kirmse 71-jährig vom Film zurück.

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 396.