Fontana kam 1653 nach Rom und wurde zuerst Schüler von Giovanni Maria Bolino und danach von Pietro da Cortona und Carlo Rainaldi.[1] Zwischen 1655 und 1667 diente er als Mitarbeiter in der Werkstatt von Gian Lorenzo Bernini,[1] wo er aufgrund seines technischen Verständnisses und seiner Gestaltungsstärke bald zu einem unersetzlichen Partner wurde.
Fontana entwickelte sich in der Folge zu einem erfolgreichen Architekten, der allerdings weniger durch große Innovationen oder herausragende Einzelleistungen bestach, als durch das geschickte eklektische Zusammenführen von Stilelementen der drei „großen“ Baumeister des 17. Jahrhunderts, Bernini, Borromini und Pietro da Cortona. Er verstand es, seine Bauten einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, indem er umfassende Begleitmaterialien und Illustrationen zu seinen Bauvorhaben veröffentlichte. Zu diesen Veröffentlichungen zählt auch Tempio Vaticano (1694), in dem Fontana den Bau des Petersdoms und des (von Bernini gestalteten) Petersplatzes beschreibt, an dessen Arbeiten Fontana beteiligt war.
Palazzo Montecitorio (in dem sich heute das italienische Abgeordnetenhaus befindet): von Bernini im Auftrag von Papst Innozenz X. begonnen, mit Änderungen von Fontana unter dem Pontifikat von Papst Innozenz XII. vollendet.
Palazzo Massimo di Rignano auf der Piazza d’Aracoeli.
Stefania Bianchi, Antonio Trapletti: Intorno ai Fontana: spunti anagrafici e ipotesi interpretative. Convegno internazionale, Roma, Palazzo Carpegna, 22–24 ottobre 2014, atti a cura di Giuseppe Bonaccorso, Francesco Moschini Roma: Accademia nazionale di San Luca, S. 45–51; Quaderni degli atti 2013–2014, Roma 2017, S. 45–51.
Maria Grazia D'Amelio: “Thrust and Support“ of Slopes according to Carlo Fontana (1638-1714). Presented at: Third International Congress on Construction History, Brandenburg University of Technology Cottbus, Germany , 20th-24th May 2009, S. 431–436.
Tommaso Manfredi: La costruzione dell’architetto: Maderno, Borromini, i Fontana e la formazione degli architetti ticinesi a Roma. Argos, Roma 2008.
Gian Alfonso Oldelli: Carlo Fontana. In: Dizionario storico-ragionato degli uomini illustri del Canton Ticino. Band 1, S. 89, 91, 200, (PDF Digitalisat), Francesco Veladini, Lugano 1807; Idem: Idem. In: Idem, Band 2, S. 20,21, (PDF Digitalisat), Tipografia Francesco Veladini & Comp., Lugano 1811.