Charles Coste (Radsportler)

Charles Coste
Zur Person
Vollständiger Name Charles Gustave Léonce Coste
Geburtsdatum 8. Februar 1924
Nation Frankreich Frankreich
Disziplin Bahn/Straße
Karriereende 1959
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
Vélo Club de Levallois
Internationale Team(s)
1949–1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
Peugeot Dunlop
Stella-Huret-Dunlop
Stella-Wolber-Dunlop
Peugeot-Dunlop
Arliguie-Hutchinson
Helyett-Potin-Hutchinson
Mercier-BP-Hutchinson
L. Bobet-BP-Hutchinson
Peugeot-Dunlop
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
1948 Gold – Mannschaftsverfolgung
Letzte Aktualisierung: 9. Februar 2024

Charles Gustave Léonce Coste (* 8. Februar 1924 in Ollioules) ist ein ehemaliger französischer Radsportler und Olympiasieger im Radsport.

Sportlicher Werdegang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Coste wurde auf einem Bauernhof in Ollioules im Süden Frankreichs geboren und machte eine Lehre als Schlosser. Anfang der 1940er Jahre schenkte ihm sein Vater ein Fahrrad, und bald fuhr er seine ersten Rennen. Durch Empfehlung des Fahrer Jules Merviel landete er 1946 beim Verein Vélo Club de Levallois in Paris, der von dem ehemaligen Fahrer und Olympiateilnehmer Paul Ruinart geleitet wurde.[1]

1947 wurde Charles Coste französischer Amateur-Meister in der Einerverfolgung, verschob aber einen Übertritt zu den Profis, um bei den Olympischen Spielen starten zu können.[1] Im Jahr darauf wurde er gemeinsam mit Pierre Adam, Serge Blusson und Fernand Decanali – nach ihren Nachnamen „ABCD-Team“ genannt – bei den Olympischen Spielen in London auf der Radrennbahn Herne Hill Olympiasieger in der Mannschaftsverfolgung. Im selben Jahr belegte er bei den Bahnweltmeisterschaften Rang drei in der Einerverfolgung der Amateure. Zuvor hatte er mit seinem Verein VC de Lavallois die französische Meisterschaft in der Mannschaftsverfolgung gewonnen.[2]

Von 1949 bis 1959 war Coste Profi und bestritt hauptsächlich Straßenrennen. 1949 gewann er den Grand Prix des Nations, 1953 Paris–Limoges und die Monaco-Rundfahrt. 1950 belegte er bei Paris–Roubaix Rang vier. Dreimal startete er beim Giro d’Italia, sein bestes Resultat war Platz 40 im Jahre 1956. 1952 und 1957 nahm er an der Tour de France teil, gab aber beide Male frühzeitig auf.

1959 beendete Charles Coste seine aktive Radsportlaufbahn und wurde leitender Angestellter in einer der größten Wäschereien Europas für Hotelwäsche.[3]

Ehrungen und Diverses

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022 wurde Charles Coste zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Ab 1952 geschah diese Auszeichnung für französische Olympiasieger automatisch, da Coste aber schon 1948 Gold bei Olympia gewonnen hatte, war er jahrzehntelang übergangen worden. Die Ehrung erfolgte durch Tony Estanguet, Chef des Organisationskomitees der Spiele 2024. Er ließ für Coste die Marseillaise spielen, da 1948 in London offiziell keine Hymne für die französischen Sieger erklungen war: Die Schallplatte mit dem Lied konnte nicht gefunden werden, so dass die Fahrer die Hymne selbst anstimmen mussten.[4]

2024 wurde Coste berufen, bei der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Spielen in Paris für einige Sekunden die olympische Fackel zu halten. Zu diesem Zeitpunkt bereits 100 Jahre alt, saß er in einem stillstehenden Rollstuhl. Er war der älteste noch lebende französische Olympiasieger; seine drei Mannschaftskameraden waren inzwischen verstorben.[5]

1947
  • Französischer Amateur-Meister – Einerverfolgung
1948
1949
1952
1953
  • Paris–Limoges

Grand Tour-Platzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grand Tour1952195319541955195619571958
Gelbes Trikot Vuelta a EspañaVuelta
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro407277
Gelbes Trikot Tour de FranceTourDNFDNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Charles Coste, la flamme vivace du centenaire. In: lejdd.fr. 7. Februar 2024, abgerufen am 9. Februar 2024 (französisch).
  2. Interessengemeinschaft Radsport (Hrsg.): Der Radsport. Nr. 61. Köln 1948, S. 7.
  3. Marie Mainguy: Charles Coste : Le doyen des champions enfin décoré - Paris 2024. In: paris2024.org. 11. April 2022, abgerufen am 9. Februar 2024 (französisch).
  4. Christophe Bérard: 74 ans après, le doyen des champions olympiques a enfin reçu sa légion d’honneur - Le Parisien. In: leparisien.fr. 13. April 2022, abgerufen am 9. Februar 2024 (französisch).
  5. 100-Year-Old Gold Medal Cyclist Charles Coste Will Carry the Torch at the Paris Olympics. In: bicycling.com. 8. Februar 2024, abgerufen am 9. Februar 2024 (englisch). Entgegen der Angaben in einigen Medien war Coste 2024 nicht der älteste noch lebende Olympiasieger, sondern die 103 Jahre alte Ungarin Ágnes Keleti.