Charles Dieupart

Charles Dieupart (François) (* um 1667; † um 1740 in London) war ein französischer Violinist, Cembalist und Komponist.

Wer Dieuparts Lehrer waren, ist nicht bekannt; sein Name taucht erstmals in einer Steuerliste von 1695 auf, in der er als Musiker geführt wurde. Spätestens ab 1703 lebte Dieupart in London, vermutlich reiste er im Gefolge der Gräfin Elisabeth of Sandwich (1674–1757), der Tochter des Earl of Rochester nach England, die sich aus gesundheitlichen Gründen längere Zeit in Frankreich aufgehalten hatte. Ihr widmete er 1701 seine 6 Suiten für Cembalo, die bei Estienne Roger in Amsterdam gedruckt wurden. Aus diesem Grunde ist es wahrscheinlich, dass sie seine Schülerin war. Am 11. Februar 1703 spielte Dieupart begleitet von Gasparo Visconti Violinsonaten von Arcangelo Corelli im Theatre Royal Drury Lane.

1704 komponierte er in London die Musik für das Schauspiel Britain’s Happiness von Peter Motteux, das im Theatre Royal Drury Lane aufgeführt wurde. Ein Jahr lang komponierte er gemeinsam mit Thomas Clayton (1673–1725/1730) und Nicola Francesco Haym an einer italienischen Oper, an deren Aufführung auch der aus Berlin stammende Johann Christoph Pepusch sowie der Flötist und Oboist Jean-Baptiste Loeillet de Gant mitwirkten. Es folgen mehrere Aufführungen von Opern der italienischen Komponisten Giovanni Bononcini und Alessandro Scarlatti. 1711 geriet das Theatre Royal Drury Lane in Konkurs, nicht zuletzt durch die Erfolge, die Georg Friedrich Händels Oper Rinaldo verzeichnen konnte.

In den Jahren 1711 und 1712 organisierte Dieupart Konzerte, die einen gewissen Erfolg hatten, er spielte Violine in Händels Orchester und lebte vor allem von Klavierunterricht, der ihm zeitweise Zugang zu den einflussreichsten Familien des Landes verschaffte. In den letzten Lebensjahren war er krank und verarmt. Der Musikhistoriker John Hawkins berichtete, dass Dieupart in Bierhäusern auf gekonnte und elegante Art Violinsoli von Corelli gespielt habe. Ab 1740 verliert sich seine Spur.

Werke (Auswahl)

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  • 6 Cembalosuiten (Amsterdam, etwa 1701). Der Verleger Estienne Roger hat zwei verschiedene Versionen veröffentlicht, die ursprüngliche Version für Cembalo und eine zweite Ausgabe 1702, für Melodieinstrument und Basso continuo (eine zu dieser Zeit übliche Praxis).
  • 6 Sonaten für Blockflöte und B. c. (London, 1717)
  • Etwa 30 Airs zwischen 1729 und 1731, in The Musical Miscellany erschienen.
  • Select Lessons for Harpsichord or Spinett (Walsh, London)
  • Concerto à 5 für Violine, Streicher und B. c.
  • Concerto à 5 für Flöte, Streicher und B. c.
  • 2 Concerti grossi
  • Concerto a due cori (Doppelchöriges Streicherkonzert)