Charlieu | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Loire (42) | |
Arrondissement | Roanne | |
Kanton | Charlieu (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Charlieu-Belmont Communauté | |
Koordinaten | 46° 10′ N, 4° 10′ O | |
Höhe | 268–378 m | |
Fläche | 6,70 km² | |
Einwohner | 3.712 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 554 Einw./km² | |
Postleitzahl | 42190 | |
INSEE-Code | 42052 | |
Website | www.ville-charlieu.fr | |
Charlieu – Abtei Saint-Fortunat |
Charlieu ist eine französische Gemeinde mit 3.712 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Loire in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Charlieu liegt in einer Höhe von etwa 275 Metern ü. d. M. auf dem Nordufer des Flusses Sornin, in den hier der Bezo einmündet. Die Stadt Mâcon befindet sich etwa 75 Kilometer (Fahrtstrecke) nordöstlich; Roanne liegt etwa 20 Kilometer südwestlich. Der sehenswerte Ort Saint-Julien-de-Jonzy liegt etwa elf Kilometer nördlich.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2017 |
Einwohner | 4911 | 4923 | 4789 | 4322 | 3717 | 3582 | 3649 | 3667 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Vom Jahr 1793 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Einwohner von 2600 auf über 5400 an. Danach sank die Zahl der Einwohner infolge der Reblauskrise und der Mechanisierung der Landwirtschaft kontinuierlich auf den heutigen Wert ab.
Die Umgebung von Charlieu war stets landwirtschaftlich geprägt. Der Ort selbst war ein regionales Handwerks-, Handels- und Dienstleistungszentrum. Zudem lag Charlieu an der Via Lemovicensis, einem der vier Jakobswege in Frankreich, und war somit eine Station für Pilger, wovon Ort und Abtei wirtschaftlich profitierten. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadt in den Streit um die französische Krone verwickelt. Nach der Verlegung der Handelsstraßen verlor sie an wirtschaftlicher Bedeutung. Für die Stadt begann ein wirtschaftlicher Niedergang, der erst durch den erneuten Aufschwung überwunden wurde, der im Jahre 1827 infolge der Seidenweberei einsetzte.
Französische Historiker gehen davon aus, dass ein 827 "carus locus" genannter Ort mit Charlieu gleichzusetzen ist, ohne dafür eine Quelle nennen zu können. Das Gründungsjahr der Benediktinerabtei St-Fortunat (Abbaye de Saint Fortunat an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen) kann nicht genau festgelegt werden, es wird meist mit 872 angegeben (Geneawiki, Roannais Tourisme, charlieu.fr). Sicher ist, dass Bischof Ratbert von Valence (859–880) der Gründer ist, der als solcher z. B. die Synode von Ponthion besuchte (Regesta Imperii I,3,4, 2672). 878 verleiht Papst Johannes VIII. dem Kloster Charlieu ein Privileg und bestätigt den Umfang des Klosterbezirks (Regesta Imperii I,4,3, 400). Sein Verbleib beim „Mutterkloster“ Cluny wird 932 bekräftigt (Reg.Imp. II,5, 110). 994 soll Charlieu bereits als Marktort genannt sein. Wegen seiner strategisch wichtigen Position an der Grenze zum Herzogtum Burgund kam Charlieu unter den Schutz der französischen Krone. Philipp II. ließ die Stadt im Jahre 1180 befestigen. Begünstigt durch den Handel und Handwerk blühte die Stadt auf, so dass im 13. Jahrhundert mit dem Bau der Kirche Saint-Philibert begonnen werden konnte. Seit 1968 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit Eningen unter Achalm auf der Schwäbischen Alb.[1]
Die ehemalige Abtei ist seit 1846 als Monument historique anerkannt.[2]
Die Kirche ist seit 1930 als Monument historique anerkannt.[3]