Charlotte Hawkins Brown

Charlotte Hawkins Brown in ihrem Hochzeitskleid, 1912
Charlotte Eugenia Hawkins Brown, 1931

Charlotte Eugenia Hawkins Brown (* 11. Juni 1883 in Henderson (North Carolina), North Carolina, USA; † 11. Januar 1961 in Greensboro (North Carolina), USA) war eine US-amerikanische Pädagogin und Autorin. Sie gründete das Palmer Memorial Institute in Sedalia (North Carolina).

Master-of-Arts-Urkunde von Charlotte Hawkins Brown
The Ninth Community Service Award von Charlotte Hawkins Brown
Diploma of Honor der Wilberforce University von Charlotte Hawkins Brown
Buchseite mit Abbildung aus: Mammy. Charlotte Hawkins Brown Papers, 1919

Brown war die Enkelin einer Sklavin und Tochter von Caroline Frances Hawkins und Edmund H. Hight. 1888 zog sie mit neunzehn Mitgliedern ihrer Großfamilie nach Cambridge (Massachusetts).[1] Zusammen mit ihrem Bruder Mingo besuchte sie die Allston Grammar School in Cambridge und anschließend die Cambridge English High School.[2] Sie studierte dann an der Salem State Normal School, wobei ihre Schulkosten von Alice Freeman Palmer, Mitglied des Massachusetts Board of Education, bezahlt wurden.

Brown verließ Salem vor ihrem Abschluss und erhielt aber später als Anerkennung für ihre Arbeit ein Diplom. 1901 unterrichtete sie in Sedalia am Bethany Institute, einer ländlichen Schule für afroamerikanische Kinder. Als die von der American Missionary Association betriebene Schule geschlossen wurde, gründete Brown 1902 in Sedalia das Palmer Memorial Institute, eine Tages- und Internatsschule für Afroamerikaner, die sie nach der kurz zuvor verstorbenen Palmer benannte. Durch ihre Arbeit für die Schule und im Bildungsbereich lernte sie einflussreiche Persönlichkeiten wie Mary McLeod Bethune, Eleanor Roosevelt und Booker T. Washington kennen.

In den 1920er Jahren war das Palmer Memorial Institute ein etabliertes und erfolgreiches Internat. Brown verbrachte das akademische Jahr 1927–28 mit dem Studium in Wellesley und hielt häufig Vorlesungen am Smith College, Wellesley College, Mount Holyoke College und Radcliffe College sowie an der Howard University, dem Hampton Institute und dem Tuskegee Institute. 1937 schloss Brown die Grundschul- und Junior-College-Abteilungen und überzeugte die Beamten von Guilford County, die erste öffentliche ländliche Highschool des Countys für Afroamerikaner zu eröffnen.[3]

Sie wurde 1940 als eine der ersten Afroamerikanerinnen in den North Carolina Council of Defense berufen und diente während des Zweiten Weltkriegs auch als Mitglied des Exekutivkomitees des Home Nursing Council des amerikanischen Roten Kreuzes. Obwohl sie im Oktober 1952 als Präsidentin des Palmer Memorial Institute in den Ruhestand ging, war sie dort bis 1955 Finanzdirektorin.[4] Sie starb nach langer Krankheit in Greensboro.

Neben ihrer Arbeit am Palmer Memorial Institute war Brown in nationalen Bemühungen aktiv, die Chancen für Afroamerikaner zu verbessern. Sie gründete die Negro Business League und 1919 die Southern Commission for Interracial Cooperation. Sie war die erste afroamerikanische Frau, die in den nationalen Vorstand des Young Women’s Christian Association (YWCA) berufen wurde, und war Ehrenmitglied der Schwesternschaft Alpha Kappa Alpha. Brown veröffentlichte viele ihrer pädagogischen Philosophien und Maximen in gedruckter Form.

Von 1911 bis 1915 war sie mit Ed Brown verheiratet, mit dem sie keine eigenen Kinder bekam. Sie zog die Töchter ihres Bruders Mingo und die vier Kinder ihrer Tante Ella Brice auf. Browns Bruder war der Vater der Jazzsängerin Maria Hawkins Cole, die die Frau des Musikers Nat King Cole und die Mutter der Sängerin Natalie Cole und der Schauspielerin Carole Cole wurde.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • 1919: Mammy.
  • 1941: The Correct Thing to Do, to Say and to Wear.
  • Constance Hill Marteena: The Lengthening Shadow of a Woman: A Biography of Charlotte Hawkins Brown. 1977.
  • Carl L. Bankston: Great Lives from History: African Americans. Salem Press., 2011, ISBN 978-1-58765-747-4.
  • Audrey Thomas McCluskey: A Forgotten Sisterhood: Pioneering Black Woman Educators and Activists in the Jim Crow South. Rowman and Littlefield, 2014, ISBN 978-1-4422-1138-4.
  • Diane Silcox-Jarrett: Charlotte Hawkins Brown: one woman's dream. Bandit Books, 1995.
  • Charles Weldon Wadelington: What one young African American woman could do: The story of Dr. Charlotte Hawkins Brown and the Palmer Memorial Institute. Tar Heel Junior Historian 35, 1999, S. 22–25.
  • Charles Weldon Wadelington, Richard F. Knapp: Charlotte Hawkins Brown & Palmer Memorial Institute: what one young African American woman could do. University of North Carolina Press, 1999.
Commons: Charlotte Hawkins Brown – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Charlotte Hawkins Brown - Educator - Biography. 27. März 2019, archiviert vom Original am 27. März 2019; abgerufen am 8. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.biography.com
  2. Brown, Charlotte Hawkins | NCpedia. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
  3. NC Historic Sites - Charlotte Hawkins Brown Museum - What One Young African American Woman Could Do. 29. Juli 2018, archiviert vom Original am 29. Juli 2018; abgerufen am 8. Oktober 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nchistoricsites.org
  4. Brown, Charlotte Hawkins | NCpedia. Abgerufen am 8. Oktober 2021.
  5. Historic Sites: Charlotte Hawkins Brown Museum. Abgerufen am 8. Oktober 2021.