Charre liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Ein Nebenfluss des Gave d’Oloron, der Saison, durchströmt zusammen mit seinem Zufluss, dem Laxubie, auch Apaure genannt, das Ortsgebiet.[2]
Im Laufe des Frühmittelalters gehörte Charre zum westlichen Verteidigungsgürtel des Vicomtes von Béarn gegenüber dem Territorium des Vicomtes von Dax, in dieser Funktion ein Vorposten von Sauveterre und Navarrenx. Vicomte Gaston VII de Béarn de Moncade ließ 1287 eine Burg auf einer Anhöhe südlich des Dorfzentrums errichten, um die Furt von Cherbeleys, die Passage der schweren Artillerie, zu schützen. Diese unterstand der Garnison, die in der Ringmauer der Gemeinde untergebracht war. Einige heutige Häuser tragen noch Spuren dieser Ringmauer, die sie in ihren Bau integriert haben. Bei der Volkszählung von Vicomte Gaston Fébus wurden in Sxarre 27 Haushalte und die Zugehörigkeit zur Bailliage von Sauveterre notiert.[3][4]
Weitere Toponyme und Erwähnungen waren in der Folge:
Xarra (1513, Urkunden der Vicomté von Béarn) und
Sanctus Petrus de Charre (1618, Eingliederung in das Bistum Oloron).[4]
Nach Höchstständen der Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit 550 Einwohnern reduzierte sich die Zahl bei kurzzeitigen Wachstumsphasen bis heute um rund zwei Drittel.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
314
310
278
259
260
227
214
205
221
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[6]INSEE ab 2009[7]
Ortskirche, gewidmet dem ApostelSimon Petrus. Wie die meisten katholischen Kirchen des Béarns, so wurde die ursprüngliche, einfache Ortskirche von Charre in den Hugenottenkriegen zerstört. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche schließlich wieder aufgebaut, von 1881 bis 1883 restauriert. In diesem Zuge wurde auch der vierstöckige Glockenturm als Eingangsvorbau errichtet. Von 1885 bis 1886 erfolgte ein vollständiger Neubau, von 1965 bis 1968 eine weitere Restaurierung, bei der die Bleiglasfenster, Werke von Jean Lesquibe aus Anglet, eingesetzt wurden. Der Eingang der Kirche ist in Form eines Korbbogens gebaut, mit Natursteinen eingefasst. Im ersten Geschoss des Turms durchbricht ein doppeltes Rundbogenfenster die Fassade, im zweiten ein Okulus, in der dritten Etage erhellt ein Rundbogen den Raum, in dem sich die Glocken befinden. Der Helm wird auf einem Gesims getragen, das durch konsolenartige Kragsteine gestützt wird. Ein eisernes Kreuz mit einer Wetterfahne in Form eines Hahns schließt den Turm nach oben ab. Das Langhaus besteht aus einem Kirchenschiff und ist mit einem falschen Kesselgewölbe versehen.[8][9]
Château de Mongaston. Die ursprüngliche Burg ist 1287 erstmals erwähnt worden. Die Grundherren von Mongaston sind seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Im 17. Jahrhundert sind neue Gebäude neben der alten Burg erwähnt worden. 1929 zerstörte ein Brand einen großen Teil des Schlosses, das sich seit 1971 in Restaurierungsarbeiten befindet.[10]
Die Landwirtschaft ist eine der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Die Lage an einem der historischen Jakobswege nach Santiago de Compostela führt zu einer wachsenden Bedeutung des "grünen" Tourismus. Charre liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[11]
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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[12] Gesamt = 38