Chemie und Liebe

Film
Titel Chemie und Liebe
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1948
Länge 98 Minuten
Produktions­unternehmen DEFA
Stab
Regie Arthur Maria Rabenalt
Drehbuch
Musik Theo Mackeben
Kamera Bruno Mondi
Schnitt Alice Ludwig
Besetzung

Chemie und Liebe ist der erste Science-Fiction-Film der DEFA aus dem Jahr 1948, gedreht von Arthur Maria Rabenalt in Schwarzweiß. Die antikapitalistische Komödie geht zurück auf ein Stück des Filmtheoretikers Béla Balázs.[1] In den Hauptrollen sind Hans Nielsen, Tilly Lauenstein und Ralph Lothar besetzt.

Die Ernährung der Menschen ist nach dem Krieg ein unmittelbar drängendes Problem. Der Chemiker Dr. Alland hat eine sensationelle Erfindung gemacht hat: Er kann das pflanzliche Ausgangsmaterial – Gras oder Moos – auf direktem Wege in Butter verwandeln, ohne dabei Kühe zu benötigen, die erst Milch produzieren. Mehrere hübsche Damen machen sich an den Erfinder heran, um diese profitversprechende Neuerung jeweils für ihren Konzern an Land zu ziehen. Nach einigen Irrungen und Wirrungen begreift Dr. Alland, dass all diese Damen nur am Geld und nicht an ihm interessiert sind, erkennt in seiner Assistentin seine wahre Liebe und verlässt das Land.

Der Film entstand im Atelier Berlin-Johannisthal mit Außenaufnahmen vom dortigen Außengelände.[2] Für die Bauten waren Emil Hasler und Walter Kutz zuständig. Das fiktive Land, in dem die Handlung spielt, trägt den sprechenden Namen „Kapitalia“.

Spätere DEFA-Produktionen im Bereich SF sind Der schweigende Stern von 1960, Signale – Ein Weltraumabenteuer von 1970, Eolomea von 1972 und Im Staub der Sterne von 1976.

Filmreporter.de führte aus: Chemie und Liebe zeige „satirisch die Schwächen und Fehler des kapitalistischen Systems, seine Auswüchse und Entartungserscheinungen“. Rabenalts Film habe seinerzeit als „utopisches Märchen“ gegolten. „Spielerisch“ zeige die Komödie „den Surrealismus im Werk des amerikanischen Schriftstellers Thornton Wilder und des französischen Dramatikers Jean Anouilh“ und bediene sich dabei der „kritischen Ironie“.[3]

„… eine plumpe Kapitalismus-Groteske um das Buttermachen aus Gras…“[4]

„Ein flottes antikapitalistisches Boulevardstück im Stil der Screwball Comedy.“[5]

„Das Ganze ist eine überdrehte, groteske Antikapitalismus-Komödie…“[6]

Einzelnachweise

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  1. Chemie und Liebe bei filmportal.de
  2. Alfred Bauer: Deutscher Spielfilm Almanach. Band 2: 1946–1955, S. 19
  3. Chemie und Liebe – Über Schwächen und Fehler des Kapitalismus siehe Seite filmreporter.de. Abgerufen am 14. April 2019.
  4. Helmut Pflügl und Raimund Fritz: Der Geteilte Himmel – Höhepunkte des DEFA-Kinos 1946-1992, Filmarchiv Austria 2001, S. 93.
  5. Chemie und Liebe. In: film.at. Abgerufen am 16. September 2024.
  6. Karsten Kruschel: Leim für die Venus. Der Science-Fiction-Film in der DDR, in: Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 2007. S. 819.