Das Christentum in Ghana umfasst gemäß der Volkszählung von 2010 ca. 71,2 Prozent der Bevölkerung. Die Mehrheit von ihnen gehört charismatischen bzw. Pfingstkirchen (28,3 Prozent) und protestantischen Glaubensgemeinschaften (18,4 Prozent) an, zudem gibt es noch die Römisch-katholische Kirche (13,1 Prozent) und anderen christlichen Konfessionen (11,4 Prozent).[1]
Bereits im fünfzehnten Jahrhundert legten portugiesische Missionare den Grundstein für das Christentum in Westafrika, das sich von der Küste aus ins Landesinnere verbreitete. 1495 erhielten die ersten einheimischen Westafrikaner in Lissabon das Ordinat für die christliche Mission in Guinea. Im Gebiet des heutigen Ghana zeigten die christlichen Missionierungsbemühungen schon bald einen ersten, wenn auch nicht dauerhaften Erfolg, als sich am 24. Juli 1503 Sasaxy, der König von Fetu, auf dem Santiago-Hügel bei Elmina taufen ließ. Er erhielt den Taufnamen Dom João. Die Taufe des Königs nehmen sein bereits getaufter Sohn, Dom Manuel, sowie sechs weitere Häuptlinge seines Königreiches vor. Am folgenden Tag, dem 25. Juli 1503, fand dann in der Kapelle „Santyago d’Afuto“, die auf dem Marktplatz der Hauptstadt Fetu eingerichtet worden war, die Taufe einer großen Menschenmenge statt. Auch begann man an diesem Tag mit dem Bau der Kirche des Heiligen Johannes von Afutu.
Die wesentliche Missionierungsarbeit erfolgte jedoch im neunzehnten Jahrhundert durch presbyterianische oder methodistische Missionare. Insbesondere durch die Einrichtung von Schulen verbreitete sich der christliche Glaube. Bis heute bilden christliche Schulen einen wichtigen Bestandteil im staatlichen Bildungssystem.
Hinsichtlich der Verteilung der einzelnen christlichen Glaubensrichtungen im Land gibt es regionale Unterschiede. So hat die Methodistenkirche viele Anhänger unter den Fante, entlang der Küste. Die Presbyterianer haben ihren Schwerpunkt in der Küstenregion und in der Akwapim-Togo-Kette. Die Katholische Kirche ist besonders in der Central Region und in der Ashanti Region vertreten. In der Volta Region leben eher Protestanten.
Bereits im Jahr 1929 wurde in der damaligen Goldküste eine christliche Dachorganisation gegründet, der ghanaische Rat der Christen (später umbenannt in: Ghana Christian Council, heute: Christian Council of Ghana). Über diesen Dachverband sind die Kirchen in Ghana mit dem weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen verbunden.
Heute (2005) sind 16 Kirchen und zwei angegliederte Organisationen Mitglied im Christian Council of Ghana[2][3]
Dem Christian Council of Ghana angegliedert:
Sonstige christliche Organisationen in Ghana außerhalb des Christian Council of Ghana: