Die neuere Forschung geht entgegen den früheren Annahmen, dass Amberger bei Hans Burgkmair oder Leonhard Beck in Augsburg die Malerei erlernte, eher von einem Aufenthalt bei Hans Maler zu Schwaz bis 1529/30 aus. Amberger wurde 1530 in die Malerzunft zu Augsburg aufgenommen, wo er bis zu seinem Tod vorzugsweise als Bildnismaler tätig war. Am 15. Mai 1530 wurde Amberger von der Zunft der Augsburger Maler, Glaser, Bildschnitzer und Goldschlager die so genannte Meistergerechtigkeit verliehen,[5][6] die noch in der mittelalterlichen Rechtsordnung wurzelte und erforderlich war, um als Kunsthandwerker selbständig arbeiten zu dürfen. Am 12. März 1536 stellte er seiner Zunft seinen ersten Lernknaben Hans Ler aus Kaufbeuren vor. Vorstellungen weiterer Lernknaben folgten am 13. Oktober 1538, 30. April 1542 und 6. Juni 1546.[7] Im Jahr 1548 traf er mit Tizian zusammen.
Von Amberger sind eine Reihe von Bildnissen berühmter und angesehener Zeitgenossen überliefert. So malte er Porträts zahlreicher Augsburger Patrizier und ihrer Ehefrauen sowie Porträts von Karl V. (um 1530, dieses Werk begründete seinen Ruf)[Anm 1], Georg von Frundsbergs, Konrad Peutingers (1543), der Fugger und Welser und des Kosmographen Sebastian Münster. Außerdem sind noch etwa 30 Zeichnungen bekannt. Amberger fertigte nur gelegentlich Entwürfe für Holzschnitte.
Porträtzeichnung des Georg Hörmann, Sterling and Francine Clark Art Institute, Washington
Karl V., etwa 1532, Gemäldegalerie Berlin
Ulrich Ehinger (Bildnis eines Santjagoritters), bemerkenswert durch eine der frühesten Darstellungen einer Taschenuhr (sog. Bisamapfeluhr),[3] etwa 1540, Kunsthistorisches Museum Wien
Hans Jakob Fugger, 1541, Privatsammlung
Matthäus Schwarz, 1542, Museo Thyssen-Bornemisza
Barbara Schwarz, 1542, Privatsammlung
Konrad Peutinger, 1543, Bayerische Staatsgemäldesammlung, München
Ernst Haasler: Der Maler Christoff Amberger von Augsburg. Dissertation Universität Heidelberg. Hartungsche Buchdruckerei, Königsberg 1894 (digitale-sammlungen.de).
Neithard Bulst, Thomas Lüttenberg, Andreas Priever: Abbild oder Wunschbild? Bildnisse Christoph Ambergers im Spannungsfeld von Rechtsnorm und gesellschaftlichem Anspruch. In: Saeculum 53 (2002), H. 1, S. 21–73.
Annette Kranz: Christoph Amberger – Bildnismaler zu Augsburg. Städtische Eliten im Spiegel ihrer Porträts. Dissertation Universität Bonn, 2000. Schnell & Steiner, Regensburg 2004, ISBN 978-3-7954-1628-7.
Annette Kranz: Christoph Amberger 1500/05–1562: Maler. In: Schwäbische Forschungsgemeinschaft (Hrsg.): Lebensbilder aus dem bayerischen Schwaben. Band18. Steinmeier, Deinigen 2014, ISBN 978-3-943599-35-0, S.147–181.
Kurt Löcher: Christoph Amberger als Zeichner. In: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst. Band3, Nr.30. Prestel, 1979, ISSN0077-1899, S.42–80 (uni-goettingen.de).
Kurt Löcher: Christoph Amberger. In: Welt im Umbruch. Augsburg zwischen Renaissance und Barock. Band3. Augsburg 1981, S.134–150 (Ausstellungskatalog).
Kurt Löcher: Amberger, Christoph. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 3, Seemann, Leipzig 1990, ISBN 3-363-00116-9, S. 122–125.
↑Dieses Bildnis gilt als verschollen. Es sind jedoch mehrere eigenhändig Kopien bzw. Varianten erhalten, wie z. B. das Gemälde von 1532, vgl. Annette Kranz: Christoph Amberger – Bildnismaler zu Augsburg. 2004, S. 254–261, 372–374.