Die Chrozophora-Arten sind krautige Pflanzen oder Halbsträucher. Die Pflanzenteile sind meist dicht mit Sternhaaren und/oder schildförmigen Schuppen bedeckt. Die Laubblätter sind wechselständig. Der Blattrand ist ganz oder wellig gezähnt. An der Blattbasis sind für gewöhnlich zwei Drüsen vorhanden. Die Nebenblätter sind pfriemlich.
Die Blütenstände sind achselständige, traubenartige Thyrsen. Die weiblichen Blüten befinden sich im unteren und die männlichen im oberen Bereich des Blütenstandes. Die männlichen Blüten besitzen fünf klappenartige Kelchblätter und fünf Kronblätter. Ein Diskus fehlt meist. Sie weisen fünf bis fünfzehn Staubblätter auf. Die Staubfäden sind zu einer Säule verwachsen. Die Staubbeutel sind zweikammerig. Die weiblichen Blüten besitzen ebenfalls fünf klappenartige Kelchblätter und fünf Kronblätter, die selten auch fehlen. Der Diskus besitzt fünf Drüsen. Der Fruchtknoten ist dreifächerig. Die drei Griffel sind zweilappig und papillös.[1]
Die sternhaarigen oder schuppigen, manchmal höckerigen Kapselfrüchte sind dreikammerig. Die eiförmigen Samen besitzen eine glatte oder warzige Oberfläche.[1]
Das Areal der Gattung Chrozophora reicht von Südeuropa über Ostafrika bis nach Süd- und Zentralasien. Die Arten sind oft in trockeneren Lebensräumen anzutreffen.[1]
Die Gattung Chrozophora wurde 1824 durch Noël Martin Joseph de Necker in Adrien Henri Laurent de JussieuDe Euphorbiacearum Generibus Medicisque earundem viribus tentamen, tabulis aeneis 18 illustratum, S. 27 aufgestellt, dort mit der Schreibweise „Crozophora“. Typusart ist Chrozophora tinctoria(L.) A.Juss. Ein Homonym ist ChrozophoraPax & K.Hoffm. in Das Pflanzenreich 147, 14 (Heft 68), 1919, S. 5.[3] Weitere Synonyme für ChrozophoraNeck. ex A.Juss. sind: CrossophoraLink, RicinoidesMoench, TournesolAdans., TournesoliaScop.[4][5]
Die Gattung Chrozophora umfasst etwa neun[5][6] bis zwölf Arten[1]:
Chrozophora brocchiana(Vis.) Schweinf. (Syn.: Croton brocchianusVis., Tournesol brocchiana(Vis.) Kuntze, Chrozophora brocchiana var. hartmanniiSchweinf., Croton macrocalyxEhrenb. ex Schweinf., Chrozophora brocchiana var. hartmanniiMüll.Arg., Chrozophora senegalensis var. lanigeraPrain, Croton lanigerus(Prain) Perr. ex Prain): Heimat sind die Trockenzonen des nördlichen Afrikas, von den Kapverdischen Inseln bis Äthiopien.[5][6]
Chrozophora oblongifolia(Delile) A.Juss. ex Spreng.: Sie ist im nordöstlichen Afrika, Sinai, auf der Arabischen Halbinsel, im nordwestlichen Indien und in Pakistan weitverbreitet.[5][6]
Chrozophora plicata(Vahl) A.Juss. ex Spreng.: Sie gedeiht in den Trockengebieten des subtropischen und tropischen Afrikas, auf der Arabischen Halbinsel bis Indochina und Java.[5][6]
Chrozophora rottleri(Geiseler) A.Juss. ex Spreng.: Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom Indischen Subkontinent zum westlichen Indochina.[5]
Chrozophora sabulosaKar. & Kir.: Ihr Areal erstreckt sich von Zentralasien südwärts bis zum Oman auf der Arabischen Halbinsel bis ins nordwestliche China und Pakistan.[5]
Chrozophora senegalensis(Lam.) A.Juss. ex Spreng. (Syn.: Croton senegalensisLam., Tournesol senegalensis(Lam.) Kuntze, Lepidocroton serratusC.Presl): Sie gedeiht in den Trockengebieten Westafrikas vom westlichen tropischen Afrika bis Tschad.[5]
Lackmuskraut[7] (Chrozophora tinctoria(L.) A.Juss.; Syn.: Croton tinctoriusL., Ricinoides tinctoria(L.) Moench, Chrozophora tinctoria var. genuinaMüll.Arg. nom. inval., Tournesol tinctoria(L.) Baill., Croton argenteusForssk. nom. illeg., Croton obliquusVahl, Croton verbascifoliusWilld., Croton patulusLag., Chrozophora hierosolymitanaSpreng., Chrozophora obliqua(Vahl) A.Juss. ex Spreng., Chrozophora tinctoria var. hierosolymitana(Spreng.) Müll.Arg., Chrozophora verbascifolia(Willd.) A.Juss. ex Spreng., Croton oblongifoliusSieber ex Spreng. nom. illeg., Chrozophora villosaLindl., Chrozophora sieberiC.Presl, Chrozophora integrifoliaBunge, Chrozophora tinctoria f. brachypetalaMüll.Arg., Chrozophora tinctoria var. subplicataMüll.Arg., Chrozophora tinctoria var. verbascifolia(Willd.) Müll.Arg., Tournesol warionii(Coss. ex Batt. & Trab.) Baill., Tournesol obliqua(Vahl) Franch., Chrozophora warioniiCoss. ex Batt., Tournesol verbascifolia(Willd.) Kuntze, Chrozophora tinctoria var. glabrataHeldr., Chrozophora glabrata(Heldr.) Pax & K.Hoffm., Chrozophora subplicata(Müll.Arg.) Pax & K.Hoffm., Chrozophora cordifoliaPazij, Chrozophora lepidocarpaPazij, Chrozophora tinctoria subsp. obliqua(Vahl) O.Bolòs & Vigo): Es ist vom Mittelmeergebiet bis zum nordwestlichen Indien weitverbreitet.[5][6]
↑ abcdHuaxing Qiu, Michael G. Gilbert: Chrozophora (textgleich online wie gedrucktes Werk). In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2008, ISBN 978-1-930723-73-3, S.223 (englisch).
↑Chrozophora bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 22. August 2011.
↑ abChrozophora im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. August 2011.
↑ abcdefghijkChrozophora. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 20. April 2020.