Das ursprüngliche Geschlecht, aus dem der Clan später hervorging, findet seine erste urkundliche Erwähnung 1235 mit Adam Armestran in Carlisle[1]. Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Alexander Armgstrand, 3. Herr von Mangerton, der ab 1378 in Steuerlisten von Liddesdale, Roxburghshire, aufgeführt ist.[2]
Die Hauptlinie des Clans hat sowohl bedeutende Persönlichkeiten in Politik und Klerus hervorgebracht, als auch berüchtigte Raubritter, die mit ihrem Gefolge teilweise tief in englisches Gebiet vordrangen und plünderten. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit der Krone und dem Verlust der angestammten Besitzungen im schottisch-englischen Grenzgebiet Ende des 16. Jahrhunderts, begründete eine Nebenlinie im County Offaly (zeitweise auch King’s County genannt) das Adelsgeschlecht Armstrong[3]. Dieses breitete sich Ende des 18. Jahrhunderts ins Baltikum und nach Russland sowie Anfang des 19. Jahrhunderts nach Österreich aus. Ein Zweig wurde 1841 in den erblichen Baronetstand des Vereinigten Königreichs erhoben.[4]
Das Motto des Clans lautet Invictus maneo („Ich bleibe unbesiegt“).
Clanabzeichen und Wappen
Das Clanabzeichen, das sogenannte Badge, darf von jedem des Namens benutzt und getragen werden. Das Stammwappen der ehemaligen Chiefs, der Armstrong of Mangerton, ist nur direkten Nachkommen vorbehalten und zeigt in Silber drei blaue Pfähle. Auf dem Helm mit silber-blauer Decke in rot ein wachsender natürlicher Arm als Zier, angewinkelt, die Hand zur Faust geballt. In dieser Form wird das Stammwappen jedoch von niemandem mehr geführt.
Tartan
Das Clan-Tartan ist im Vestiarium Scoticum von 1842 aufgeführt, als eines von neun Tartans der Border Clans.
Das Geschlecht stammt von einem Krieger namens Fairbairn ab, der sich um den schottischen König verdient gemacht hat. Demnach soll er 1138 während der Standartenschlacht seinen König, David I., in voller Kampfrüstung mit nur einem Arm auf sein eigenes Pferd gehoben haben, nachdem der Feldherr seines verloren hatte. Der König nannte ihn von da an „Sir Strong Arm“, übertragenerweise Armstrong, und belehnte ihn mit der Herrschaft Mangerton im stark umkämpften Grenzgebiet zu England.[5]
Über die Herkunft jenes Kriegers gibt es keine gesicherten Angaben. Der Legende nach soll er anglo-dänischer Abstammung gewesen und die Vorfahren im Gefolge Knut des Großen in der Wikingerzeit auf die Britischen Inseln gekommen sein.[5]
Herr von Gilnockie und Staplegorton († 1530), für seine zahlreichen Übergriffe auf englisches Territorium berüchtigt, wurde zusammen mit etwa 30 seiner Gefolgsleute von Jakob V. ohne Prozess in Caerlanrig gehängt[6], ein Ereignis, von dem das Werk The Minstrelsy of the Scottish Border von Sir Walter Scott erzählt.
Septs sind Familien, die die Oberherrschaft eines Clanchiefs akzeptieren. Diese Familien sind entweder Blutsverwandte oder Familien, die schon immer im Clangebiet ansässig waren oder hinzuzogen und den Clanchief als Lehnsherren anerkannten.[7]
Familiennamen, die dem Armstrong Clan zugerechnet werden[8]:
Robert Bruce Armstrong: The History of Liddesdale, Eskdale, Ewesdale, Wauchopedale and the Debateable Land. D. Douglas, Edinburgh 1883.
James Lewis Armstrong (Hrsg.): Chronicles of the Armstrongs. The Marion Press, Jamaica NY 1902, (Digitalisat).
Gerald Warner: Homelands of the Clans. Collins, London u. a. 1980, ISBN 0-00-411128-1.
George MacDonald Fraser: The Steel Bonnets. The Story of the Anglo-Scottish Border Reivers. Skyhorse Publishing, New York NY 2008, ISBN 978-1-60239-265-6.
↑John Burke, Bernard Burke (Hrsg.): A genealogical and heraldic dictionary of the landed gentry of Great Britain & Ireland. Band 1. H. Colburn, London 1847, S. 23.