Claus Wellenreuther

Claus Wellenreuther (* 1935 in Mannheim[1]) ist ein deutscher Unternehmer und Mitbegründer der SAP.

Wellenreuther studierte an der Universität Mannheim das Fach Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt auf Operations Research.[1]

Seine Dissertation zum Thema Markoffsche Prozesse und ihre Anwendung auf Wartesysteme legte er 8. Juli 1968 bei Walter Georg Waffenschmidt und Rudolf Henn vor.[2] Danach war Wellenreuther in Mannheim bei IBM tätig. Dort war er an der Entwicklung von Finanzbuchhaltungs-Systemen beteiligt.[3] Ende 1971 verließ er jedoch IBM, um eine Standardfinanzbuchhaltung mit Stapelverarbeitung zu programmieren.[4] Kurz darauf schloss er sich seinen ehemaligen IBM-Kollegen Hasso Plattner, Dietmar Hopp, Hans-Werner Hector und Klaus Tschira an, die Anfang 1972 IBM ebenfalls verlassen hatten, um eine Standardsoftware für die Echtzeitverarbeitung zu entwickeln.[5] Zusammen gründeten die fünf in Weinheim das Softwareunternehmen Systemanalyse und Programmentwicklung, aus dem 1988 die SAP AG wurde. Wellenreuther war insbesondere für die Architektur und das Konzept des Finanzbuchhaltungs-Moduls von SAP R/2 verantwortlich.[6]

Wellenreuther verließ das Unternehmen bereits 1980 aus gesundheitlichen Gründen. Er erhielt als Abfindung eine Million DM.

1982 gründete er das Unternehmen DCW Software (Dr. Claus Wellenreuther GmbH & Co. KG), das er zu einem Spezialisten für mittelständische ERP-Software ausbaute. 2003 wurde das Unternehmen von SAP übernommen.[7] Die als „Deal unter Freunden“ bezeichnete Übernahme verärgerte viele DCW-Kunden, die sich bewusst für eine Alternative zur SAP-Software entschieden hatten.[8] 2004 wurde das Unternehmen mit der Steeb Anwendungssysteme GmbH zusammengeführt.

  • Wellenreuther, Claus: Markoffsche Prozesse und ihre Anwendung auf Wartesysteme. Mannheim, 1968, OCLC 74013175.

Einzelnachweise

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  1. a b SAP: Die Gründer (Memento vom 13. April 2012 im Internet Archive) (PDF; 175 kB) bei de.news-sap.com, abgerufen am 11. April 2012
  2. Claus Wellenreuther im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  3. Unter 20 000 Monatsbuchungen ist Dialog nicht rentabel. In: Computerwoche. 26. August 1977, abgerufen am 26. Februar 2019.
  4. SAP: Langsam, aber gewaltig, Artikel auf Handelsblatt.com, abgerufen am 30. Mai 2010
  5. SAP - das Nervensystem der Betriebe (Memento vom 7. Januar 2011 im Internet Archive), abgerufen am 29. Mai 2010
  6. Am Anfang war die Buchhaltung ... (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.brotundbackwaren.de (PDF; 180 kB), abgerufen am 30. Mai 2010
  7. SoftM: SAP-Beteiligung an DCW verbessert die eigene Position, abgerufen am 29. Mai 2010
  8. Kunden sind überrascht und verärgert: SAP will DCW Software kaufen. In: Computerwoche. 8. August 2003, abgerufen am 26. Februar 2019.