Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 56′ N, 10° 57′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Lüchow-Dannenberg | |
Samtgemeinde: | Lüchow (Wendland) | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 72,35 km2 | |
Einwohner: | 2247 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29459 | |
Vorwahl: | 05844 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAN | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 54 002 | |
LOCODE: | DE CZE | |
Fleckengliederung: | 26 Ortsteile | |
Adresse der Fleckenverwaltung: |
Lüchower Str. 13 a 29459 Clenze | |
Website: | www.luechow-wendland.de | |
Bürgermeister: | Uwe Schulz | |
Lage des Fleckens Clenze im Landkreis Lüchow-Dannenberg | ||
Clenze ist ein Flecken im Süden des Landkreises Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen.
Der Flecken liegt in der Clenzer Schweiz am Übergang vom Hohen Drawehn zum Niederen Drawehn, etwa 16 Kilometer entfernt von der Kreisstadt Lüchow. Im Westen grenzt die Gemeinde an den niedersächsischen Landkreis Uelzen, im Südosten an den Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Der Flecken Clenze hat folgende Ortsteile:
Bausen, Beseland, Bösen, Braudel, Bussau, Clenze (Kernort), Corvin, Dalitz, Gistenbeck, Gohlefanz, Granstedt, Groß Sachau, Guhreitzen, Kassau, Klein Sachau, Kloster, Kussebode, Lefitz, Meußließen, Mützen, Prießeck, Quartzau, Reddereitz, Satkau, Schlannau, Seelwig, Vaddensen
Alte Bezeichnungen von Clenze waren 956 Klinizua,[2] 1004 Claniki, 1017 Claniki, 1330/52, 1360 und 1394 Clentze. Der Ortsname ist ein slawischer Name aus einer Grundform des serbischen „Klanec“, kroatischen „klánac“ für „Engpass, Hohlweg, Talenge“ und „kajkav, klánjec“ für „Tal, schmaler Weg“.[3] Die St.-Bartholomäus-Kirche ist auf einem slawischen Burgwall errichtet worden, der Kirchenhügel stellt den Rest des Burgwalls von Clenze dar.
Über die Funkübertragungsstelle Clenze 1[4] (siehe Bauwerke) wurden von 1974 bis 1994 mittels Überhorizont-Richtfunk Fernsprechverbindungen zwischen West-Berlin und dem damaligen Bundesgebiet hergestellt.[5] Da die aufwendigen Richtfunkverbindungen nach West-Berlin durch wirtschaftlichere Techniken ersetzt wurden, wird der Turm heute nur noch für den Mobilfunk genutzt.[6]
Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Bausen, Beseland, Braudel, Bussau, Dalitz, Gistenbeck, Granstedt, Kassau, Corvin, Meußließen (bis dahin im Landkreis Uelzen), Prießeck, Quartzau, Reddereitz, Sachau und Schlannau eingegliedert.[7]
In Clenze befindet sich die evangelisch-lutherische St.-Bartholomäus-Kirche. Zur Kirchengemeinde gehört auch die St.-Andreas-Kapelle in Gistenbeck. Bussau hat eine eigene Kirchengemeinde, die mit Clenze pfarramtlich verbunden ist. Im Ortsteil Gistenbeck liegt auch noch die St.-Pauli-Kirche der SELK.
1961/62 wurde die katholische Kirche St. Johannes Maria Vianney erbaut. 2012 erfolgte ihre Profanierung, zuletzt gehörte sie zur Pfarrgemeinde St. Agnes in Lüchow. Das Gebäude wurde von einem Gemeindemitglied gekauft.
In Clenze gibt es außerdem eine Freie Christengemeinde, die zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört.
Der Flecken Clenze gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[8][9]
Der Rat des Fleckens Clenze setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[10]
Bürgermeister ist Uwe Schulz (CDU).
Das Wappen des Fleckens Clenze zeigt einen auf den Hinterbeinen nach links schreitenden blauen Löwen auf goldenem Grund mit einem von den Vorderpranken gehaltenen silbernen Schlüssel.[11]
Als eines von dreizehn Museen in Elbtalaue und Wendland befindet sich das Blaue Haus Museum Clenze in Clenze. Es schildert das Leben früherer Zeiten im Flecken Clenze.[12]
In der Liste der Baudenkmale in Clenze werden alle Baudenkmale der Gemeinde Clenze aufgeführt. In der Liste der Bodendenkmale in Clenze sind alle Bodendenkmale enthalten.
Von der Deutschen Bundespost wurde Anfang der 1970er Jahre bei Starrel, rund vier Kilometer südwestlich, die Funkübertragungsstelle Clenze 1 (Lage der ehemaligen FuÜSt) aufgebaut.[5] Sie diente, neben den Stationen auf dem Höhbeck (Funkübertragungsstelle Gartow 1/2) und Torfhaus, zur Anbindung des West-Berliner Telefonnetzes an das damalige Bundesgebiet über Richtfunk. Für die 164 Kilometer lange Richtfunkstrecke zur Richtfunkanlage Berlin-Frohnau, wo ein baugleicher Stahlfachwerkturm stand, wurden an beiden Standorten je zwei Parabolspiegel (Cassegrain-Antennen) von 18 Metern Durchmesser übereinander installiert. Vom Jahreswechsel 1974/75 an bis 1993 wurden zwischen der FuÜSt Clenze und Berlin-Frohnau mittels Scatter-Überhorizontrichtfunk bis zu 720 Fernsprechkanäle bereitgestellt. Ab 1994 wurde der 95 Meter hohe Stahlgitterturm als Richtfunkstation zwar noch genutzt, um Verbindungen nach Hamburg, Hannover, Uelzen, Sprakensehl, Zernien und Gartow herzustellen, aber auch diese Funktion fiel bald weg. Die nicht mehr benötigten 18-Meter-Parabolspiegel wurden am 22. Juni 1999 demontiert.[6]
Wenige Kilometer nordwestlich von Clenze findet sich ein geologischer Steingarten. Der sogenannte Findlingspark führt Besucher schneckenförmig durch die geologischen Zeitalter bis jenseits des Präkambriums.
Clenze hat mehrere Sportvereine, unter anderem den SV Eintracht Clenze und den TC Clenze. Beim SV Eintracht werden Fußball und Handball, klassisches Geräteturnen, Faustball, Tischtennis und Badminton angeboten. Der TC ist ein reiner Tennisverein mit einer eigenen Drei-Platz-Anlage nördlich des Clenzer Freibades.
Darüber hinaus gibt es den Reit- und Fahrverein Clenze, der jährliche Springreitturniere auf einem eigenen Platz ausrichtet, den Ski-Club Güneitz sowie die Schützengilde von 1848.
Größter Arbeitgeber ist die Unternehmensgruppe Grocholl. Sie produziert industriell Fertiglebensmittel und sogenannte Halbfabrikate für Restaurants, Großküchen und Feinkostfabriken. Dabei handelt es sich um Teigwaren, Fleisch, Gemüse, Pilze, Kartoffeln und Zwiebeln. Außerdem unterhält Grocholl eigene Champignonkulturen.
Im Flecken Clenze befinden sich die Astrid-Lindgren-Südkreisschule und die Drawehn-Schule Clenze, eine Kooperative Gesamtschule.
Die Drawehn-Schule ist die einzige Kooperative Gesamtschule (KGS) des Landkreises mit derzeit über 800 Schülern, von denen die meisten aus dem Bereich der Samtgemeinde und dem Landkreis kommen.[13]
Seit dem Schuljahr 2011/12 kann an der Drawehn-Schule Clenze der gymnasiale Schulzweig ab Klasse 11 bis zum Ablegen des Abiturs besucht werden. Die Sekundarstufe II wurde bis 2019 organisatorisch als Außenstelle des Fritz-Reuter-Gymnasiums Dannenberg geführt. Seit dem Schuljahr 2019/2020 besitzt die Drawehn-Schule Clenze eine eigenständige Oberstufe und steht nun für die 5. bis 13. Klasse zur Verfügung.
Im Norden des Fleckens berührt die Bundesstraße 493, im Süden die Bundesstraße 71 das Gebiet von Clenze. Beide Straßen führen von Ost nach West in Richtung Uelzen.