Colley Cibber, gelegentl. Cooley Cibber, (* 6. November 1671 in London; † 12. November 1757 ebenda) war ein britischer Schauspieler, Theaterleiter, Impresario, Dramatiker und Dichter.
Colley Cibber war ein Sohn des Bildhauers Cajus Gabriel Cibber und dessen zweiter Ehefrau Jane Colley (1646–1697). Er hatte einen Bruder und eine Schwester.[1] Cibber schrieb eine Reihe von Stücken, welche von seiner eigenen Theatergruppe am Theatre Royal Drury Lane in London aufgeführt wurden. Neben seinen eigenen Stücken adaptierte eine Reihe von Stücken (u. a. von William Shakespeare und Molière) für sein Ensemble und wurde wegen dieser Plagiate wiederholt kritisiert. Sein Non-Juror ist kaum verhüllt der Tartuffe von Molière und die Stücke Tragical History of King Richard III. und Papal tyranny in the reign of King John sind Paraphrasen auf Shakespearesche Dramen.
Cibber selbst verstand sich vor allem als Schauspieler; mit der Darstellung komischer Rollen in Restaurationskomödien, wie etwa dem „Lord Foppington“ in John Vanbrughs Stück The Relapse, hatte er große Erfolge. In tragischen Rollen galt er als Fehlbesetzung und war hier immer wieder das Opfer von Spott. Als Manager des Theatre Royal an der Drury Lane entdeckte er Kitty Clive bereits in jungen Jahren.
Cibbers freche, extrovertierte Persönlichkeit fand nicht immer Wohlgefallen bei seinen Zeitgenossen. Wiederholt warf man ihm geschmacklose, theatralische Inszenierungen, fragwürdige Geschäftsmethoden sowie politischen und sozialen Opportunismus vor. Die Ehre eines königlichen Hofdichters (Poet Laureate) soll Cibber nur aufgrund seiner Beziehungen erhalten haben. Er war außerdem das Hauptziel von Alexander Popes satirischem Gedicht The Dunciad.[2]
Heutzutage wird ihm als Dichter keine Bedeutung mehr zugemessen. Anhand einiger seiner Komödien lässt sich anschaulich zeigen, wie sich Anfang des 18. Jahrhunderts der Publikumsgeschmack wandelte – insbesondere im Vergleich mit den Stücken von John Vanbrugh. Seine Autobiographie Apology for the life (1740) ist außerdem eine hervorragende Quelle für das Theatergeschehen des frühen 18. Jahrhunderts. Cibber begründete damit eine Tradition von anekdotenreichen und daher oft episch breitangelegten Autobiographien. Zeitgenössische Gerüchte unterstellten die Urheberschaft dieser Autobiografie dem Schriftsteller Henry Fielding.
Prosa:
Gedichte:
Theaterstücke:
Personendaten | |
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NAME | Cibber, Colley |
ALTERNATIVNAMEN | Cibber, Cooley |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Theaterleiter, Impresario, Dramatiker und Dichter |
GEBURTSDATUM | 6. November 1671 |
GEBURTSORT | London |
STERBEDATUM | 12. November 1757 |
STERBEORT | London |