Colombier | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Allier (03) | |
Arrondissement | Montluçon | |
Kanton | Commentry | |
Gemeindeverband | Commentry Montmarault Néris Communauté | |
Koordinaten | 46° 16′ N, 2° 48′ O | |
Höhe | 362–519 m | |
Fläche | 12,92 km² | |
Einwohner | 320 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 25 Einw./km² | |
Postleitzahl | 03600 | |
INSEE-Code | 03081 | |
Kirche Saint-Patrocle |
Colombier ist ein zentralfranzösischer Ort und eine Gemeinde (commune) mit 320 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Allier im Nordwesten der Region Auvergne-Rhône-Alpes.
Der Ort Colombier liegt in einer Höhe von etwa 400 m im südlichen Bourbonnais in der Landschaft der Combrailles. Die Stadt Montluçon befindet sich etwa 21 Kilometer Fahrtstrecke nordwestlich, bis nach Clermont-Ferrand sind es gut 80 Kilometer in südöstlicher Richtung.
Über die keltische, römische, westgotische und fränkische Epoche liegen für Colombier keine historischen Angaben vor; die Geschichte des etwa zwölf Kilometer westlich gelegenen Nachbarorts Néris-les-Bains reicht allerdings bis in die römische Zeit zurück. Im 6. Jahrhundert wirkte hier der Missionar und Eremit Patroclus, dessen Gebeine immer noch in Colombier ruhen. In der Folgezeit entstanden eine Kirche und vielleicht auch schon eine klösterliche Gemeinschaft, welche im Jahr 924 als Priorat unter die Oberaufsicht der Abtei Saint-Martin in Autun (Burgund) gestellt wurde. Im 12. Jahrhundert wurde sie dem Priorat Saint-Pierre-et-Saint-Paul in Souvigny angegliedert.
Im 19. Jahrhundert verzeichnete die Gemeinde ein deutliches Bevölkerungswachstum von rund 400 auf über 1.000 Einwohner. Infolge der Reblauskrise im Weinbau und der Mechanisierung der Landwirtschaft, die den Verlust vieler Arbeitsplätze zur Folge hatte, ging die Einwohnerzahl seitdem kontinuierlich bis auf die derzeitigen Tiefststände zurück.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2012 | 2019 |
Einwohner[1] | 460 | 436 | 361 | 346 | 331 | 312 | 311 | 325 | 327 |
Jahrhundertelang lebten die Einwohner von Colombier als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau gehörte; hinzu kamen Kleinhandel und Handwerk. Nach der Reblauskrise kam der Weinbau jahrzehntelang völlig zum Erliegen, doch mittlerweile werden wieder Rot-, Rosé und Weißweine produziert, die über die Appellation Val-de-Loire vermarktet werden. Viele leerstehende Häuser sind zu Ferienwohnungen (gîtes) umgebaut worden.