In grundständigen oder endständigen Rosetten stehen die derben Laubblätter zusammen. Die Blattscheide ist gut ausgebildet. Die Blattränder sind glatt oder stachelig gesägt. Mindestens die Blattunterseite ist beschuppt. Die Stomata sind deutlich länger als breit und besitzen schmale Nebenzellen.
Connellia-Arten bilden einen je nach Art 0,4 bis 2,5 Meter langen Blütenstandsschaft. Die einfachen oder verzweigten Blütenstände besitzen Hochblätter; wenn Teilblütenstände vorhanden sind enthalten sie nur wenige Blüten. Es sind Blütenstiele vorhanden.
Die auffälligen, zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die drei freien, convoluten Kelchblätter sind viel kürzer als die Kronblätter. Die drei freien Kronblätter besitzen keine Ligula, sind leuchtend rosafarben bis violett und voll aufgeblüht ausgebreitet. Es sind zwei Kreise mit je drei freien Staubblättern vorhanden und sie überragen die Kronblätter nicht. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der schlanke Griffel ist aufrecht und gerade.
Die Gattung Connellia wurde im Januar 1901 von Nicholas Edward Brown in Transactions of the Linnean Society of London, Serie 2, 6, S, 66 veröffentlicht. Typusart ist Connellia augustae(R.H.Schomb.) N.E.Br., die als Encholirion augustae von Robert Hermann Schomburgk in Verh. Vereins Beförd. Gartenbaues Königl. Preuss. Staaten, Band 18, 1846, S. 156 erstveröffentlicht wurde.[1] Der Gattungsname Connellia ehrt den englischen Ornithologen und Biologen Frederick Vavasour McConnell (1868–1914), der mit J. J. Quelch Exemplare von Connellia augustae und Connellia quelchii auf dem Roraima-Tepui im Dreiländereck zwischen Venezuela, Brasilien und Guyana gesammelt hat.[1]
Da molekulargenetische Untersuchungen ergaben, dass die Unterfamilie Pitcairnioideae in ihrem ursprünglichen Umfang nicht monophyletisch war, wurde sie in mehrere Unterfamilien aufgeteilt. Die Unterfamilie der Lindmanioideae mit den beiden Gattungen Connellia und Lindmania wurde von Givnish et al. 2007 aufgestellt. Die Connellia-Arten besitzen im Vergleich zu den Lindmania-Arten größere und farbintensivere Kronblätter.
Das Verbreitungsgebiet ist das östliche Venezuela und angrenzende Gebiete in Guyana und Brasilien. Sie kommen nur auf dem Guayana-Schild vom Ptari-Tepui bis Roraima-Tepui vor. Sie gedeihen an unbewaldeten Hängen und im Gipfelbereich der Tepui.
Connellia augustae(R.H.Schomb.) N.E.Br. (Syn.: Encholirium augustaeM.R.Schomb., Dyckia augustae(M.R.Schomb.) Baker, Puya augustae(M.R.Schomb.) Mez): Sie wächst terrestrisch oder lithophytisch in Höhenlagen von 1200 bis 2800 Metern in Venezuela und Guyana.[2]
Connellia caricifoliaL.B.Sm.: Sie wächst terrestrisch oder lithophytisch in Höhenlagen von 2300 bis 2600 Metern im Bundesstaat Bolivar in Venezuela.[2]
Connellia nutansL.B.Sm.: Sie wächst lithophytisch in Höhenlagen von 1300 bis 2700 Metern im Bundesstaat Bolivar in Venezuela.[2]
Connellia quelchiiN.E.Br. (Syn.: Puya augustaeMez, Puya roraimaeMez, Puya quelchii(N.E.Br.) L.B.Sm.): Sie wächst lithophytisch meist in Höhenlagen von 2400 bis 2800 Metern im Bundesstaat Bolivar in Venezuela.[2]
Connellia varadarajaniiL.B.Sm. & Steyermark: Sie wächst terrestrisch oder lithophytisch in Höhenlagen von 19500 bis 2800 Metern im Bundesstaat Bolivar in Venezuela, Hauptfundort ist der Auyan-Tepui.[2]
Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3
Harold Robinson: A Monograph on Foliar Anatomy of the Genera Connellia, Cottendorfia, and Navia (Bromeliaceae). In: Smithsonian contributions to Botany, Nummer 2, 1969, S. 1–41: PDF-Online. (englisch)
Thomas J. Givnish, Kendra C. Millam, Paul E. Berry, Kenneth J. Sytsma: Phylogeny, adaptive radiation, and historical biogeography of Bromeliaceae inferred from ndhF sequence data. In: Aliso, Volume 23, 2007, Rancho Santa Ana Botanic Garden, S. 3–26: Online. Memento vom 10. September 2015 in: web.archive.org, abgerufen am 30. März 2021 (PDF; 2,1 MB, englisch)
Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae.In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online. (Abschnitt Systematik)
Lyman B. Smith, Robert Jack Downs: Flora Neotropica, Volume 14, No. 1: Pitcairnioideae (Bromeliaceae), 1974, Hafner Press, New York, USA. ISBN 0-89327-303-1: Connellia auf S. 212.
Julian A. Steyermark, Paul E. Berry, Bruce K. Holst: Flora of the Venezuelan Guayana, Volume 3, Araliaceae - Cactaceae, 1997. ISBN 0-915279-46-0
↑ ab
Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae.In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online.
↑
Eric J. Gouda, Derek Butcher (fortlaufend updated): A List of Accepted Bromeliaceae Names.online, University Botanic Gardens, Utrecht. zuletzt eingesehen am 5. April 2021
B. K. Holst: Bromeliaceae., S. 548–676, In: P. E. Berry, B. K. Holst, K. Yatskievych (Herausgeber): Flora of the Venezuelan Guayana, Volume 2, Missouri Botanical Garden, St. Louis, USA, 1997.