Conters im Prättigau

Conters im Prättigau
Wappen von Conters im Prättigau
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Prättigau/Davos
BFS-Nr.: 3881i1f3f4
Postleitzahl: 7241
Koordinaten: 779177 / 195894Koordinaten: 46° 53′ 24″ N, 9° 47′ 24″ O; CH1903: 779177 / 195894
Höhe: 1110 m ü. M.
Höhenbereich: 838–2454 m ü. M.[1]
Fläche: 18,40 km²[2]
Einwohner: 228 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 12 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
7,5 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.conters.ch
Conters im Prättigau
Conters im Prättigau
Lage der Gemeinde
Karte von Conters im PrättigauLünerseePartnunseeStausee KopsSilvretta-StauseeVermuntseeLai dad Ova SpinLago di LivignoSchottenseeDavoserseeGrünsee (Arosa)Schwarzsee (Arosa)HeidseeLai da Ravais-ch SuotLai da Ravais-ch SurLiechtensteinÖsterreichItalienKanton St. GallenRegion AlbulaRegion ViamalaRegion ImbodenRegion Engiadina Bassa/Val MüstairRegion LandquartRegion MalojaRegion PlessurDavosFiderisFurna GRJenazKlostersConters im PrättigauKüblisLuzeinGrüschSchiersSeewis im Prättigau
Karte von Conters im Prättigau
{w

Conters im Prättigau (im höchstalemannischen Ortsdialekt Cuntersch, rätoromanisch Cunter en il Partenz/?) ist eine politische Gemeinde in der Region Prättigau/Davos des Schweizer Kantons Graubünden.

Blasonierung: In Blau stehendes silbernes Lamm.

Der Pfarrer und Chronist Nicolin Sererhard berichtet, im Jahre 1622 sei in der Kirche zu Conters ein schönes schneeweisses Lämmlein erschienen, was die Bevölkerung zum Aufstand gegen die österreichische Herrschaft veranlasst habe.

Conters im Prättigau liegt an der südlichen Talseite des mittleren Prättigaus rund zwei Kilometer östlich von Küblis. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von der Landquart über den grossteils bewaldeten, durch mehrere Wildbäche gegliederten Hang bis zu den ausgedehnten Alpweiden am Durannapass (2116 m ü. M.), der als Saumpfad ins Schanfigg hinüber führt. Den höchsten Punkt markiert der Chistenstein (2473 m) ganz im Südwesten des Territoriums.

Die Gemeinde besteht aus dem erhöht über dem Zusammenfluss von Schwarzbach und Wissbach gelegenen kompakten Haufendorf Conters im Prättigau (1110 m) und dem Weiler Brunnen (982 m) an der Strasse nach Küblis. Daneben gibt es zahlreiche Einzelhöfe und Maiensässe.

Vom gesamten Gemeindegebiet von 1840 ha sind 909 ha landwirtschaftliches Nutzgebiet. Der Grossteil davon sind Alpwirtschaften. Daneben sind 827 ha von Wald und Gehölz bedeckt, 81 ha unproduktive Fläche (meist Gebirge) und 23 ha Siedlungsfläche.

Conters im Prättigau grenzt an Arosa, Fideris, Klosters-Serneus und Küblis.

Der 1290 als Cunters erwähnte Ort gehörte in den Drei Bünden zum Gericht Klosters des Zehngerichtenbundes. Durch die von Klosters her einwandernden Walser erfolgte im 15. Jahrhundert der Wechsel von der rätoromanischen zur deutschen Sprache.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1850[5] 1900 1941 1950 1980 1990 2000 2004 2020
Einwohner 195 184 234 219 179 201 194 217 220

Von den Ende 2004 217 Bewohnern waren 206 (= 94,93 %) Schweizer Bürger.

Der Gemeindepräsident ist Christian Mathis (Amtsperiode 2023/2024).

Wirtschaft und Verkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ländlich geprägten Gemeinde spielen Viehzucht und Forstwirtschaft nach wie vor eine grosse Rolle. In touristischer Hinsicht hat Conters im Prättigau Anteil an der Skiregion Parsenn: Das Dorf liegt unmittelbar an der Parsennabfahrt mit Ziel in Küblis, und die Talstation der Gondelbahn Schifer–Weissfluhjoch befindet sich nur wenige Meter östlich der Gemeindegrenze nahe dem Maiensäss Conterser Schwendi. Es gibt einen Gasthof im Dorf und mehrere Berghäuser in der Schwendi.

Die Gemeinde ist seit 1947 durch eine Postautolinie nach Küblis ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Anfangs der 1980er-Jahre wurde die Verbindungsstrasse ausgebaut.

Im Rahmen der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit der Zürcher Gemeinde Embrach.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.

Der mit einer Conterserin verheiratete Nicolin Sererhard erwähnte 1742 in seiner Einfalten Delineation… auch die traditionell am Karfreitag servierte Fastenspeise «Conterser Bock». Obwohl das Rezept heute noch bekannt ist, wird das Gericht, das den modernen Essgewohnheiten weniger entspricht, nur noch selten zubereitet. Ein hartgekochtes Ei wird in einen Omelettenteig getaucht und im Fett schwimmend ausgebacken. Darauf wird das Ei erneut im Teig gewendet und frittiert. Dies wird so lange fortsetzt, bis der «Bock» die gewünschte Grösse erreicht hat. Dazu reicht man eine Weinsauce.

Commons: Conters im Prättigau – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Otto Clavuot: Conters im Prättigau. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Januar 2005.