Die Cornsweet-Illusion ist eine von dem amerikanischen Psychologen Tom Norman Cornsweet beschriebene optische Täuschung. Die Illusion besteht darin, dass die Wahrnehmung der Helligkeit einer Fläche durch die Helligkeitsintensität des Randbereichs beeinflusst wird.[1][2]
Die linke der beiden grauen Flächen in Abbildung 1 wird dunkler wahrgenommen als die rechte, obwohl beide Flächen mit Ausnahme eines sehr schmalen Bereichs links und rechts der Schnittkante exakt denselben Grauton mit derselben Helligkeit aufweisen. Schneidet man diesen Bereich aus, verschwindet die Täuschung, wie Abbildung 2 beweist.
Der Täuschungseffekt wird durch eine Kontrastverstärkung in der unmittelbaren Umgebung einer Randlinie zwischen zwei Flächen verursacht. Das menschliche Auge registriert vorrangig die Kante, wodurch der Kontrast an der Randlinie verstärkt erscheint.[3]
Steven Lehar: The Constructive Aspect of Visual Perception: A Gestalt Field Theory Principle of Visual Reification Suggests a Phase Conjugate Mirror Principle of Perceptual Computation Schepens Eye Research Institute, Boston, August 2008
D. Todorović: The Craik-O’Brien-Cornsweet effect: New varieties and their theoretical implications Perception & Psychophysics 42, 545–560 (1987)
Dale Purves, Amita Shimpi, R. Beau Lotto: An Empirical Explanation of the Cornsweet EffectJournal of Neuroscience, 1 October 1999, 19 (19) 8542-8551
M.P. Davey, T. Maddess, M.V. Srinivasan: The spatiotemporal properties of the Craik–O’Brien–Cornsweet effect are consistent with ‘filling-in’, Vision Research 38 (1998) 2037 – 2046
↑Thomas Ditzinger: Illusionen des Sehens - Eine Reise in die Welt der visuellen Wahrnehmung, Zweite vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Springer Spektrum, Springer-Verlag BerlinHeidelberg 2013, ISBN 978-3-642-37711-2, S. 55