Costus ist eine Pflanzengattung in der Familie der Costaceae innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Einige Arten der Gattung werden auch Kostwurz oder Spiralingwer oder etwas irreführend Zieringwer genannt. Zu dieser Gattung gehören etwa 100 Arten. 2006 wurden einige Arten in drei neue Gattungen ausgegliedert. Die Verbreitung ist pantropisch mit Schwerpunkten in der Neotropis und Ozeanien.
Costus-Arten sind ausdauerndekrautige Pflanzen. Sie bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Sie sind nicht aromatisch im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Ingwergewächsen (Zingiberaceae). Einige Taxa sind sukkulent. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind einfach und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.
Die Gattung Costus wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Synonyme für CostusL. sind: BankseaJ.Koenig, JacuangaT.Lestib., CadalvenaFenzl.[1] Das Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen empfiehlt den deutschen Namen „Kostwurz“ für die Gattung[2], der sich jedoch bislang nicht bei allen deutschen Trivialnamen für die Arten durchgesetzt hat.
Ährige Kostwurz (Costus spicatus(Jacq.) Sw., Syn.: Costus cylindricusJacq., Alpinia spicataJacq., Costus stenophyllusStandl. & L.O.Williams): Sie kommt in Mexiko und in der Karibik vor.[3]
Spiralingwer oder Gedrehte Kostwurz (Costus spiralis(Jacq.) Roscoe): Er kommt in zwei Varietäten im tropischen Südamerika vor.[3]
Die Indische Kostuswurzel (Saussurea lappa; Synonyme: Saussurea costus, Aplotaxis lappa, Theodorea costus, Aucklandia lappa, Aucklandia costus), welche die Costuswurzel (auch Kostuswurzel und früher Kostwurz[4] genannt) liefert, trägt nur einen ähnlichen Namen, gehört jedoch zur Gattung der Alpenscharten (Saussurea) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Auch die Art Cheilocostus speciosus, im Mittelalter auch kost[5] genannt, trug den Namen Kostwurz (Costus speciosus Sm.).
Delin Wu, Kai Larsen: Costaceae.: Costus, S. 320 – textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000, ISBN 0-915279-83-5.
↑Costus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑Irmgard Bitsch: Ernährungsempfehlungen in mittelalterlichen Quellen und ihre Beurteilung aus heutiger Sicht. In: Trude Ehlert (Hrsg.): Haushalt und Familie in Mittelalter und früher Neuzeit. Vorträge eines interdisziplinären Symposions vom 6.–9. Juni 1990 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Mit einem Register von Ralf Nelles. Thorbecke, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4156-X, S. 129–136, hier: S. 130.
↑Dieter Lehmann: Zwei wundärztliche Rezeptbücher des 15. Jahrhunderts vom Oberrhein. Teil I: Text und Glossar. Horst Wellm, Pattensen/Han. 1985, jetzt bei Königshausen & Neumann, Würzburg (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 34), ISBN 3-921456-63-0, S. 207.