Crivitz

Wappen Deutschlandkarte
Crivitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Crivitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 34′ N, 11° 39′ OKoordinaten: 53° 34′ N, 11° 39′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Crivitz
Höhe: 41 m ü. NHN
Fläche: 75,85 km2
Einwohner: 4760 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19089
Vorwahl: 03863
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 025
Stadtgliederung: 9 Ortsteile[2]
Adresse der
Stadtverwaltung:
Amtsstraße 5
19089 Crivitz
Website: www.stadt-crivitz.de
Bürgermeisterin: Britta Brusch-Gamm
Lage der Stadt Crivitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim
KarteBrandenburgNiedersachsenSchleswig-HolsteinSchwerinLandkreis Mecklenburgische SeenplatteLandkreis RostockLandkreis NordwestmecklenburgBanzkowPlatePlateSukowBengerstorfBesitz (Mecklenburg)BrahlstorfDersenowGresseGreven (Mecklenburg)Neu GülzeNostorfSchwanheideTeldauTessin b. BoizenburgBarninBülow (bei Crivitz)CrivitzCrivitzDemenFriedrichsruheTramm (Mecklenburg)ZapelDömitzGrebs-NiendorfKarenz (Mecklenburg)Malk GöhrenMallißNeu KalißVielankGallin-KuppentinGehlsbachGehlsbachGranzinKreienKritzowLübzObere WarnowPassow (Mecklenburg)Ruher BergeSiggelkowWerder (bei Lübz)GoldbergDobbertinGoldbergMestlinNeu PoserinTechentinGoldbergBalowBrunowDambeckEldenaGorlosenGrabow (Elde)Karstädt (Mecklenburg)KremminMilowMöllenbeck (Landkreis Ludwigslust-Parchim)MuchowPrislichGrabow (Elde)ZierzowAlt ZachunBandenitzBelschBobzinBresegard bei PicherGammelinGroß KramsHoortHülseburgKirch JesarKuhstorfMoraasPätow-SteegenPicherPritzierRedefinStrohkirchenToddinWarlitzAlt KrenzlinBresegard bei EldenaGöhlenGöhlenGroß LaaschLübesseLüblowRastowSülstorfUelitzWarlowWöbbelinBlievenstorfBrenz (Mecklenburg)Neustadt-GleweNeustadt-GleweCambsDobin am SeeGnevenPinnow (bei Schwerin)Langen BrützLeezen (Mecklenburg)Pinnow (bei Schwerin)Raben SteinfeldDomsühlDomsühlObere WarnowGroß GodemsZölkowKarrenzinLewitzrandRom (Mecklenburg)SpornitzStolpe (Mecklenburg)ZiegendorfZölkowBarkhagenGanzlinGanzlinGanzlinPlau am SeeBlankenbergBorkowBrüelDabelHohen PritzKobrowKuhlen-WendorfKloster TempzinMustin (Mecklenburg)SternbergSternbergWeitendorf (bei Brüel)WitzinDümmer (Gemeinde)HolthusenKlein RogahnKlein RogahnPampowSchossinStralendorfWarsowWittenfördenZülowWittenburgWittenburgWittenburgWittendörpGallinKogelLüttow-ValluhnVellahnZarrentin am SchaalseeBoizenburg/ElbeLudwigslustLübtheenParchimParchimParchimHagenow
Karte

Crivitz ist eine Landstadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Crivitz, dem weitere 16 Gemeinden angehören. Der Ort ist ein Grundzentrum.[3]

Lage und Umgebung

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Crivitz liegt rund 20 Kilometer östlich von Schwerin und rund 21 Kilometer nordwestlich von Parchim.

Größere Flächen im Stadtgebiet sind bewaldet, so liegt im Süden das Waldgebiet Bürgerholz mit dem Militzer See, im Westen das Waldgebiet Forst Gädebehn und im Osten das Eichholz. Im Eichholz befindet sich auch der höchste Punkt des Stadtgebiets mit über 87,8 m ü. NHN.

Im Norden durchfließt die Warnow das Stadtgebiet. Crivitz selbst liegt am kleinen gleichnamigen Crivitzer See. Im Norden grenzt das Stadtgebiet an den Barniner See und an die Warnow. Durch das Stadtgebiet fließt der Amtsgraben, der vom Militzer See über den Crivitzer See in den Barniner See führt.

Stadtgliederung

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Crivitz besteht aus folgenden Ortsteilen:[2]

  • Augustenhof
  • Badegow
  • Basthorst
  • Crivitz
  • Gädebehn
  • Kladow

Crivitz gründet sich auf einen um wenige Meter erhöhtem Sporn südlich der Frankfurter Randlage, die beim Rückzug des Gletschereises vor etwa 22.000 Jahren entstand. Dieser Sporn aus eiszeitlichen Ablagerungen ragte in eine Schmelzwasserrinne, die Barniner, Crivitzer See, Militzsee und Settiner See miteinander verband.[4]

Für die Besiedlung der Stadt waren See und Spornlage entscheidenden naturräumlichen Voraussetzungen. Vor rund 10.000 Jahren bewohnten die ersten Ansiedler eine vom Wasser im Westen und Süden umflossene, langgekrümmte Halbinsel, deren Grundgestalt sich in etwa mit der 40-m-Höhenlinie abzeichnet. Im 10. Jh. n. Chr. zeigen benachbarte Seen einen Niedrigwasserstand um 2,5 m unter dem heutigen Niveau. Spätestens in dieser Phase war „Crivitz“ vermutlich auch vom Süden her, eventuell über Plankenwege oder über eine Brücke, zugänglich und blieb dennoch ein relativ gut geschützter und leicht zu verteidigender Ort.[5]

Es wurden seit um 1840 etwa 70 archäologische Fundplätze in der Gemarkung Crivitz entdeckt.[6] Vom Spätpaläolithikum bis in die Neuzeit sind Funde im Erdboden entdeckt worden u. a. die Goldfunde des 2013 geborgenen Grabkomplexes aus der Bronzezeit.[7] Die meisten Funde befinden sich im Schloss Wiligrad im Depot der Landesarchäologie.

Stadtansicht mit See (Postkarte von 1913)
Die Warnow bei Gädebehn

Der Name Crivitz kommt aus dem Slawischen und bedeutet nach der altpolabischen Form Krivica so viel wie krumm oder gekrümmt; also Crivitz ist der „Ort an der Krümmung“. Möglicherweise ist damit die Lage der Stadt auf der Halbinsel (Seekrümmung) am Crivitzer See gemeint, oder vielleicht nur die gekrümmte damalige Straßenstruktur. Um 1273 wurde der Ortsname Kriwitz oder Kriwicz und im Stadtsiegel von 1329 Criwisc geschrieben.[8]

Mittelalter und Neuzeit bis 1918

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Schon früh befand sich auf der Halbinsel eine slawische Burg aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Stadt wurde wahrscheinlich 1251 von den Grafen von Schwerin um die damals vorhandene Burg gegründet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt 1302. 1357 fiel Crivitz an die Herzöge von Mecklenburg. Crivitz entwickelte sich zu einer typischen Landstadt in Mecklenburg und war als solche bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen vertreten.

Die Reformation wurde an der Stadtkirche Crivitz erst 1561 mit dem Pfarrer Michael Bramburg eingeführt. Bis dahin hatte die katholisch bleibende Stadtherrin Herzogin Anna († 1567), Mutter des Herzogs Johann Albrecht I. dies hier und in Lübz verzögert, bevor ihr Sohn durchgriff.[9][10]

1660 brannten beim großen Brand am nördlichen Rand der Stadt 66 Wohnhäuser und das Schwerinsche Tor ab und 1688 am südöstlichen Rand u. a. das Mühlentor.[11]
Der große Stadtbrand vom September 1704 zerstörte etwa 100 Wohnhäuser, das Rathaus und die Schulen. Bei diesem Brand wurden auch die meisten Unterlagen und Besitznachweise vernichtet. Im 1712 angelegten Stadt Crivitz Protocoll-Buch wurden 1721 alle Häuser, Gärten, Äcker, Wiesen und Scheunen und deren Besitzer verzeichnet.[12]

Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) war Crivitz stark betroffen. Am 19. Dezember 1712 hielt sich der russische Zar Peter der Große mit einer Armee von 24.000 Soldaten in und um Crivitz auf. Sie alle mussten untergebracht und verpflegt werden. Am 28./30. Dezember hielten sich zwei Regimenter Infanterie der Chursächsischen Truppen in Crivitz auf und am 1./2. Januar 1713 wieder die russische Armee mit 7000 Mann.[13]

1837 wurde ein erhaltener Stadtplan vom Maurermeister Christian Heese angelegt, dessen Struktur weitgehend der heutigen Bebauung der Altstadt entspricht.[14][15] Der Plan zeigt, dass die beiden früher zerstörten Stadttore nach außen versetzt neu errichtet wurden.

Zwischen 1791 und 1918 gab es eine jüdische Gemeinde mit einer eigenen, bis heute erhaltenen Synagoge in der Fritz-Reuter-Straße 13. Letztere wurde verkauft und ist seitdem als Wohnhaus genutzt.[16]

In Crivitz erschien zumeist monatlich von 1933 bis 1938 das Heimatblatt Mein Mecklenburg.[17]

1935 erklärte der NS-Bürgermeister Otto Boueke die Stadt für „judenfrei“. Es gab jedoch in der Parchimer Straße noch das Kaufhaus Jacobson-Löwenstein von 1911.[18] Dort wurden in der Pogromnacht am 9. November 1938 die Scheiben zerschlagen, der jüdische Friedhof (Trammer Str. 1) verwüstet.[19] Das Kaufhaus wurde unter Druck „arisiert“; das Ehepaar konnte nicht ausreisen und wurde 1941 deportiert.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem Gelände des Friedhofs der jüdischen Gemeinde am Trammer Weg ein Barackenlager für sowjetische Kriegsgefangene errichtet, die Zwangsarbeit verrichten mussten. Auch hat es im Ort polnische Zwangsarbeiter gegeben. Mindestens 31 Inhaftierte starben. Gegen Ende des Krieges wurden Häftlinge des KZ Sachsenhausen von SS-Mannschaften auf einem Todesmarsch durch die Umgebung von Crivitz getrieben, wobei mindestens 41 von ihnen ihr Leben verloren.

Auch in Crivitz kam es im Juni 1953 zu politischen Unruhen. So protestierten am 20. Juni eine Menge Crivitzer in einer „provokatorischen Zusammenrottung“ gegen die Diktatur der SED. Mindestens ein Crivitzer wurde verhaftet. Diese Person musste nach wenigen Tagen wieder entlassen werden, weil die „eingeleitete Untersuchung keinen Schuldbeweis erbrachte, daß erstens der Bericht der VP übertrieben war, und die von der VP angeführten Zeugen die Beschuldigungen nicht bestätigten.“[20]

In der DDR-Zeit errichtete das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) an der heutigen B 321 eine Kommandozentrale als Ausweichführungsstelle der Bezirksverwaltung Schwerin. Das Objekt Waldschlößchen beherbergte Schießstände, unterirdische Bunkeranlagen, ein Waffenlager und eine abgesetzte Sendestelle.[21][22] Im Sommer 1984 übernahm der emeritierte Bischof Heinrich Rathke die Pfarrstelle. Bereits vor seinem Umzug verwanzte das Ministerium für Staatssicherheit das Haus und staatliche Stellen legten Operativ-Pläne zur Eindämmung seines oft oppositionellen Wirkens an.[23]

Im Zuge der Wende wurde die Politische Bürgerinitiative Crivitz gegründet, die durch Mahnwachen Anfang Januar 1990 die Übergabe des Objektes an die Nationale Volksarmee erreichte. In dieser Zeit gab es auch in Crivitz Friedensgebete in der Kirche und Demonstrationen mit bis zu 600 Teilnehmern.[24]

Von 1952 bis 1994 gehörte Crivitz zum Kreis Schwerin-Land (bis 1990 im DDR-Bezirk Schwerin, 1990–1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Parchim eingegliedert, der 2011 mit dem Landkreis Ludwigslust zum Landkreis Ludwigslust-Parchim zusammengelegt wurde.

Am 1. Januar 2014 fusionierten die Ämter Banzkow, Crivitz und Ostufer Schweriner See zum jetzigen Amt Crivitz. Crivitz ist Amtssitz.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit Hilfe der Städtebauförderung grundlegend saniert.

Geschichte der Ortsteile

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Herrenhaus Basthorst

Basthorst: Das Gut war im 19. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schack. Das Gutshaus entstand 1824 und wurde um 1910 erheblich neobarock überformt. Nach 1945 war hier die Betriebsakademie des Gesundheitswesens des Bezirkes Schwerin. Seit 1994 befindet sich hier ein Hotel- und Restaurantbetrieb.

Radepohl: Das Gut war im Besitz der Familien Ritter von Mallin (1337), Elderhorst zu Bissendorf (18. Jh.), evtl. von Stralendorff und Georg Froriep (bis 1945). Das ruinöse Gutshaus soll im Kern aus dem 17. Jahrhundert stammen.

Wessin gehörte seit 1230 zum Land Warnow. Die Wehrkirche Wessin vom Ende des 13. Jahrhunderts wurde erstmals 1391 genannt. Der Ort war u. a. Besitz der Familien von Restorff (14. bis 17. Jahrhundert), von Wenkstern (ab 1670), von Sperling (ab 1688), von Passow (ab 1723) und von Barner (ab um 1800).

Eingemeindungen

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Seit dem 1. Januar 2003 gehört die vormals selbständige Gemeinde Gädebehn zur Stadt Crivitz.[25] Am 1. Januar 2011 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Wessin mit den Ortsteilen Badegow und Radepohl nach Crivitz eingemeindet.

Jahr Einwohner
1990 4528
1995 4392
2000 4681
2005 4871
2010 4672
2015 4887
Jahr Einwohner
2020 4780
2021 4770
2022 4778
2023 4760

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[26]

Die historische Stadtkirche von Crivitz ist das Zentrum der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die von ihrer Tradition her der Brüderbewegung zuzurechnen ist, besitzt ebenfalls ein Gemeindezentrum in Crivitz. Zu ihr gehört auch das Seniorenwohnheim Elim. Die römisch-katholische Kirchengemeinde feiert ihre Gottesdienste in einer Hinterhofkirche, die in den 1970er Jahren durch den Umbau eines Stallgebäudes entstand.

Stadtvertretung

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Die Stadtvertretung von Crivitz besteht aus 16 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 67,3 % zu folgendem Ergebnis:[27]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[28]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
Crivitzer Wählergemeinschaft (CWG) 53,9 % 9 42,0 % 7
AfD 21,3 % 3
Bündnis für Crivitz 18,8 % 3
CDU 28,8 % 5 17,9 % 3
Einzelbewerber Hans-Jürgen Heine 07,4 % 1
Die Linke 05,4 % 1
Bündnis 90/Die Grünen 02,6 %
SPD 02,0 %
Insgesamt 100 % 16 100 % 16

Ortsteilvertretungen

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Für die Ortsteile Gädebehn, Kladow, Basthorst, Augustenhof und Muchelwitz wird die Ortsteilvertretung Gädebehngewählt. Sie besteht aus fünf Mitgliedern (je Ortsteil ein Vertreter).

Für die Ortsteile Wessin, Badegow und Radepohl wird die Ortsteilvertretung Wessin gewählt. Sie besteht aus fünf Mitgliedern, je einem Vertreter der Ortsteile Badegow und Radepohl und drei Vertretern des Ortsteils Wessin.

Die beiden Ortsteilvertretungen haben in allen wichtigen Angelegenheiten für das Gebiet der Ortsteile ein Vorschlagsrecht, ein Informationsrecht, ein Recht zur Stellungnahme sowie einen Anspruch auf Anhörung durch die Bürgermeisterin und die Stadtvertretung.[29]

  • seit 2014: Britta Brusch-Gamm (Crivitzer Wählergemeinschaft)

Brusch-Gamm wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 75,4 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.[30] Am 9. Juni 2024 wurde sie mit 74,5 % der gültigen Stimmen in ihrem Amt bestätigt.[31] Ihre Amtszeit beträgt fünf Jahre.[32]

Ihre Stellvertreter sind Markus Eichwitz (1. Stellvertreter, Crivitzer Wählergemeinschaft) und Hartmut Paulsen (2. Stellvertreter, CDU).

Wappen der Stadt Crivitz
Wappen der Stadt Crivitz
Blasonierung: „In Silber ein roter Kleeblattbogen, darauf drei rote Kuppeltürme mit je drei Fenstern nebeneinander, der mittlere stärker und mit einem Tatzenkreuz, die äußeren mit einem Knauf; darunter ein von Rot und Gold geteilter Dreieckschild, begleitet beiderseits von einer roten Rose.“[33]
Wappenbegründung: Das Wappen ist nach dem Siegelbild des S(IGILLVM) DE CRIWISZ CIVITATIS - zuerst 1322 als Abdruck überliefert - gestaltet und in der jetzigen Form im April 1858 festgelegt worden. Es soll mit den auf dem Kleeblattbogen stehenden Kuppeltürmen Crivitz als eine befestigte, wehrhafte Stadt kennzeichnen. Mit dem geteilten Schild, dem Wappenbild der Grafen zu Schwerin, wird auf die Grafen als Stadtgründer und Stadtherren verwiesen. Die Rosen sind ein Zeichen mittelalterlicher Marienverehrung.

Das Wappen wurde am 10. April 1858 vom Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin festgelegt, 2000 neu gezeichnet und unter der Nr. 215 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Historisches Wappen
Wappen der Stadt Crivitz 1940–1945
Wappen der Stadt Crivitz 1940–1945
Blasonierung: „In Rot zwischen zwei aufgerichteten, abgewendeten, rückschauenden silbernen Lindwürmern ein durchgehender goldener Doppelhaken.“[33]
Wappenbegründung: Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.

Das Wappen wurde von dem Heraldiker Hans Herbert Schweitzer gestaltet und am 2. September 1940 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen.

Flagge der Stadt Crivitz

Die Flagge wurde am 26. Februar 2001 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Die Flagge ist Rot - Gelb (1:1) längs gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des roten und des gelben Streifens übergreifend, das Stadtwappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[34]

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift STADT CRIVITZ.[34]

Städtepartnerschaften

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Sehenswürdigkeiten

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Stadtkirche
Denkmal für die Gefallenen 1914/18 von Wilhelm Wandschneider

Wirtschaft und Verkehr

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Der Klinikbetreiber Mediclin übernahm 2001 die Mehrheit der Anteile an dem versorgungsnotwendigen Krankenhaus am Crivitzer See[35], einem Grund- und Regelversorger mit 74 Planbetten und Kliniken für Chirurgie und Orthopädie, für Innere Medizin, für Gynäkologie und Geburtshilfe, für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie für Radiologie.

Durch das Stadtgebiet Crivitz verläuft die Bundesstraße B 321 zwischen Schwerin und Parchim. Sie wird als Umgehungsstraße um die eigentliche Stadt geführt. In Crivitz beginnt die B 392 nach Goldberg. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist in etwa elf Kilometern Entfernung Schwerin-Ost an der A 14 (WismarKreuz Schwerin).

Seit 1888 hat Crivitz einen Bahnhof an der Bahnstrecke Schwerin–Parchim. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 13 (Rehna–Schwerin–Parchim) durch die Ostdeutschen Eisenbahn GmbH bedient.

Persönlichkeiten

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  • Heinrich Rathke (1928–2024), ehemaliger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, Pfarrer in Crivitz

Söhne und Töchter der Stadt

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Mit Crivitz verbundene Persönlichkeiten

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  • Erwin Lademann (1923–2015), Schriftsteller, lebte in Crivitz
  • Wieland Schmiedel (1942–2021), Bildhauer, lebte in Crivitz
  • Eberhard Otto (1948–2023), Gründer der Immobiliengesellschaft „Otto & Zapf Wohnland“ in Crivitz
  • Andreas Katz (* 1954), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), lebt in Crivitz
  • Anne Sewcz (* 1958), Bildhauerin, lebte in Crivitz
  • Winfried Wolk (* 1941), Maler und Grafiker, lebt und arbeitet in Gädebehn
  • Eine Besonderheit ist die durch den Vorschlag des in Crivitz geborenen Wissenschaftlers Stephan Gehrke vorgenommene Benennung eines 6,1 Kilometer großen Mars-Kraters nach der Stadt. Crivitz liegt innerhalb des wesentlich größeren Kraters Gusev, in welchem 2004 der amerikanische Marsrover Spirit landete.[36]
  • Im USA-Bundesstaat Wisconsin liegt die Gemeinde Crivitz, 1883 durch den aus Crivitz gebürtigen Frederick John Bartels benannt.
  • Wolfgang Niemann: Ortsfamilienbuch Kirchspiel Wessin bei Crivitz (Mecklenburg) 1758-1909. Die Familien der Orte Bülow, Müggenburg, Radepohl und Wessin. Weißenthurm: Cardamina 2018; ISBN 978-3-86424-401-8
Commons: Crivitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Hauptsatzung der Stadt Crivitz. § 2 Absatz (1). Stadt Crivitz, 1. Januar 2020, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  3. Regionales Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (2011), Regionaler Planungsverband, abgerufen am 12. Juli 2015
  4. Thomas Litt, Karl-Ernst Behre, Klaus-Dieter Meyer, Hans-Dieter Stephan, Stefan Wansa: Stratigraphische Begriffe für das Quartär des norddeutschen Vereisungsgebietes. In: Eiszeitalter und Gegenwart – Quaternary Science Journal. 56, Wansa, 1–2, S. 7–65.
  5. Ralf Bleile: Die limnische Kulturlandschaft Nordostdeutschlands in prähistorischer und historischer Zeit. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. Jahrbuch 58, 2010, S. 205–274.
  6. Ortsakte Crivitz im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern.
  7. Jens-Peter Schmidt, Bernd Wollschläger: Goldene Bronzezeit in Mecklenburg. In: Archäologie in Deutschland. 2014 (4), S. 48.
  8. Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1
  9. Herbert und Annegret Knop: Reformation in MV: Herzogin Anna stellt sich quer | svz.de. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  10. Die Kirchen-Reformation zu Crivitz. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  11. Crivitzer Stadt-Buch von 1704.
  12. Crivitz bat Herzog Carl Leopold von Mecklenburg in Schwerin um eine Verordnung, die er am 27. März 1721 erließ, zur Eintragung aller Liegenschaften im Stadt-Pfand-Buch. (Anordnung vom 8. September 1721 im Stadt-Buch Crivitz von 1704, S. 29–34).
  13. Stadt Crivitz Protocoll-Buch von 1712 ff.
  14. Original im Museum der Stadt
  15. A. Reinecke: Warum entstand 1837 der erste Stadtplan von Crivitz und wer hat ihn gezeichnet? In: Crivitzer Geschichten. Alt und Neu. 2021. Hrsg. von der Interessengemeinschaft Geschichtliches und Geschichten Crivitz. Crivitz 2021, S. 10–14.
  16. Die Juden von Crivitz. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  17. Druck und Verlag befanden sich in Crivitz unter Leitung von A.C. Tiedemann.
  18. admin: 7. Juli 2019 - Ein besonderer Besuch. In: Crivitz. 3. Februar 2020, abgerufen am 27. Dezember 2020 (deutsch).
  19. Die Juden von Crivitz. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  20. Stasi-Unterlagen-Archiv (Hrsg.): Die Reaktion der Staatsmacht auf den Aufstand, in: Stasi-Unterlagen-Archiv, o. D., https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/geschichten/volksaufstand/aufstand-in-den-bezirken/schwerin/#c21502 (abgerufen am 16.06.2023).
  21. „Objekt: Waldschloesschen, Crivitz, D“, mit Bildern. Forschungsgruppe 'bildo:research' im Studiengang Kommunikationsdesign der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), abgerufen am 29. November 2009.
  22. Der Stasi-Bunker am „Waldschlößchen“ – Die „Ausweichführungsstelle“ der ehemaligen Bezirksverwaltung Schwerin des MfS (BStU)
  23. Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  24. Friedliche Revolution 1989/1990 – Ein Rückblick aus Crivitz. (PDF; 5 MB) In: Rund um Crivitz. Nr. 10/2009. Amt Crivitz, 30. Oktober 2009, S. 15, archiviert vom Original am 27. März 2014; abgerufen am 17. September 2015.
  25. StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2003
  26. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden
  27. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  28. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  29. Hauptsatzung der Stadt Crivitz. § 2. In: amt-crivitz.de. Abgerufen am 9. August 2024.
  30. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  31. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
  32. Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern § 37 (3)
  33. a b Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 191/192.
  34. a b Hauptsatzung der Stadt Crivitz. § 1 (PDF; 1,6 MB).
  35. Liste der Krankenhäuser mit Anspruch auf den Sicherstellungszuschlag
  36. Stephan Gehrke: Crivitz auf dem Mars. (PDF; 1,84 MB) In: Mars Society Newsletter. Ausgabe 8. Oktober 2002, S. 13, archiviert vom Original am 23. April 2016; abgerufen am 17. September 2015.