Cryptodifflugia ist eine Gattung beschalter (Testater[2]) Amöben der OrdnungArcellinida. Sie enthält alle Arten, die früher in der Gattung Difflugiella zusammengefasst waren (jetzt ein Synonym von Cryptodifflugia).[3][4]
Die Cryptodifflugia-Arten zeichnen sich durch eine ovale, eiförmige Schale (englischTest, früher auch als Theca bezeichnet) mit einem kurzen „Hals“ (engl. neck) aus.
Ihre Oberfläche ist entweder glatt oder mit anhaftenden Fremdpartikeln versehen.
Die Schale kann farblos, gelb oder braun sein und besteht aus einem äußeren proteinhaltigen Material. Es gibt eine endständige Öffnung (engl. aperture), die entweder eine runde oder ovale Form hat.
Die Zellen zeigen Pseudopodien (Scheinfüßchen) in Form von ektoplasmatischen, anastomosierendenRetikulopodien – d. h., dass sie aussehen wie feine Fäden, die sich verzweigen, aber auch wieder zusammenwachsen (anastomosieren) können, und so ein dichtes Netz zu bilden.[1]
In der 2017 von Brobov und Mazei überarbeiteten Klassifizierung der Gattung wurden 23 Arten und einige Unterarten aufgeführt;[1]
einige der Arten werden derzeit (Stand 15. September 2024) auch in Online-Datenbanken geführt:
Mehrere Arten bzw. Unterarten, die zuvor Cryptodifflugia oder Difflugiella zugeordnet waren, wurden bei der Revision 2017 ausgeschlossen bzw. anderen Gattungen zugeordnet:[1]
Difflugiella heynigiSchönborn, 1965 und Cryptodifflugia lamingeraeChardez, 1977
– diese entsprechen nicht der Beschreibung der Gattung, da sie größer sind und sich durch ein apikales (an der Spitze befindliches) aborales (von der Öffnung weg gelegenes) Ende der Schale und einen markanten langen Hals mit Kragen auszeichnen; es ist möglich, dass diese beiden Arten stattdessen der Gattung Chardezia[7] angehören.
Cryptodifflugia sakotschawi und Cryptodifflugia kelensis
– diese wurden 1945 von Tarnogradsky erwähnt, ihre Beschreibungen wurden jedoch nie veröffentlicht.
Cryptodifflugia turfaceaZacharias, 1903 und Cryptodifflugia vanhoorneiBeyens & Chardez, 1987
– diese zeichnen sich retortenförmige Schale und werden daher eher zu einer anderen Gattung klassifiziert.
↑ abcde
Anatoly Bobrov, Yuri Mazei: A review of testate amoeba genus Cryptodifflugia Penard, 1890 (Phryganellina: Cryptodifflugiidae) with a key to species. In: Zootaxa, Band 4282, Nr. 2, 26. Juni 2017, S. 292–308, doi:10.11646/zootaxa.4282.2.4 (englisch).
↑
Edward Mitchell, Otto Wildi: Testate Amöben: Geheimnisvolle Lebewesen dienen der Umweltforschung. In: Informationsblatt des Forschungsbereiches Landschaft, Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Band 71, 2008. Dazu:
Kurzfassung (PDF; 0,1 MB). In: Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, Band 156, Nr. 3/4, 2011, S. 78, 88, 98.